Hallo liebes Forum! Mit großen Interesse habe ich die bisherige - zweifellos sehr interssante - Diskussion über die mögliche Aktienentwicklung verfolgt. Wenn bisher über die Düngerabnahmebereitschaft der Landwirte gesprochen wurde, so ist immer nur von der Liquidität der Betriebe gesprochen worden. Das ist natürlich ein Argument, JEDOCH die weitaus wichtigere Frage ist:"Wie wirtschaftlich ist überhaupt die Düngung?" Hier für die "Theoretiker" mal eine grobe Gewinnberechnung pro Flächeneinheit (ha): Einnahme: - Aktueller Getreidepreis (Weizen) x Ertrag: 140 Euro/t x 8t = + 1120 Euro Ausgaben: Feste Kosten inkl. Lohn (ohne Dünger): ____________________ -700 Euro Stickstoff-Dünger "Harnstoff": 200kg x 1,5 €/kg = __________ - 300 Euro Phosphor-Dünger "DAP": 100kg x 1,5 €/kg = _______________ - 150 Euro Kalium-Dünger "Kornkali": 140kg x 1,0 €/kg = _____________ - 300 Euro "Gewinn" (oder eher wohl Verlust!!): ________________________ - 330 Euro -------------------------------------------------- Aus meiner Sicht ist die Preiserwartung der Düngemittelfirmen (also aller!) für die einzelnen Dünger absolut übertrieben! Momentan haben wir wieder soviel Getreide in den Lägern, dass in den nächsten 1-2 Jahren mit keinem nennenswertem Preisaufschwung bei Getreide (über 140€/t) etc. zu rechnen ist. Auch die NaWaRo-Fabriken (Ethanol, Biogas, ...) werden diesen Überhang nicht aufzehren können. Lediglich eine weltweite Dürre oder Ernteausfälle könnten diesen kurzfristigen Trend umkehren. Zurück zum Düngemittelpreis: Bei Getreidepreisen von ca. 200 Euro die Tonne würden sich solche Düngemittelpreise - wie sie heute von den Herstellern gefordert werden - rechnen (kann sich jeder an dem Beispiel oben mal durchkalkulieren)! Wie gesagt, ich rechne mit solchen Getreidepreisen in den nächsten Jahren nicht. Die Düngemittelpreise haben sich in den letzten 2 Jahren VERDREIFACHT (=300%)!! Ich vermute, dass die Preise nun um ca. 50% einbrechen werden. Und nun der Grund: Im Gegensatz zu den Diskussionen hier im Forum kann ich euch sagen: Selbst wenn die Landwirte die Düngung KOMPLETT einstellen, ernten Sie noch die Hälfe der Menge (s. oben dargestelltes Beispiel). Durch den niedrigeren Ertrag würden die festen Kosten ebenfalls nochmals sinken. MEIN FAZIT: Sollten die Preisvorstellungen aller Düngemittelhersteller so hoch bleiben, wird der Verbrauch in den nächsten 6-9 Monaten (Hauptverbrauchszeit) DRASTISCH (50-70%) einbrechen. Gruß + Diskussion frei Crossi75 (P.S.: Ich habe mir bereits vor Monaten zu günstigen Konditionen meinen Kalidünger für die nächsten 2 Jahre vorgekauft - wer weiß wie viele das noch gemacht haben....)
|