Biontech erzielt hohe Gewinne, 2021 rund 10 Milliarden Euro, weil der Corona-Impfstoff patentgeschützt ist. Ihr Mitbewerber Moderna hat frühzeitig angekündigt, für die Dauer der Pandemie auf die Ahndung von Patentverstößen zu verzichten. Warum machen Sie es nicht genauso?
Wir halten es genauso. Wir machen daraus bloß nicht so eine große Sache. Es ist nach meiner Ansicht auch nicht der entscheidende Punkt. Um den Impfstoff herzustellen, sind 50 000 einzelne Schritte nötig. Da steckt sehr viel Produktionswissen und regulatorische Qualitätsanforderung drin. Die Erlaubnis, einen Impfstoff herzustellen, erzeugt noch keinen Impfstoff, der alle Kriterien an Sicherheit und Wirksamkeit erfüllt.
Für Afrika haben Sie eigene kleine Fertigungsanlagen in Aussicht gestellt. Wann wird dort der erste Corona-Impfstoff hergestellt?
Für den ersten dieser Biontainer, die wir schlüsselfertig ausliefern, soll der Grundstein in diesem Sommer in Ruanda gelegt werden. Die ersten Container sollen Ende des Jahres dort ankommen. Innerhalb von 12 bis 18 Monaten soll dann der erste Impfstoff hergestellt werden, mit derselben Qualität wie in den anderen Werken und einer Kapazitätvon 50 Millionen Dosen im Jahr. Das Ziel ist, danach in weitere Länder zu gehen und dort lokal zu produzieren. |