Persönlich bestreite ich doch auch nicht, dass es eindeutig Vorteile hat! Ich bin bei Paion ja schließlich auch investiert!
Darlegen wollte ich lediglich, dass ein 10-20fach höherer Preis nach meinen Erfahrungen nicht durchsetzbar sein wird. Die Rahmenbedingungen für Arzneimittelhersteller sind in den letzten Jahren recht stramm geworden.
Es gibt auch in andren Bereichen neue Arzneimittel, die von der Fachwelt anerkannte Vorteile haben, dennoch stehen diese Neueinführungen unter einem erheblichen Preisdruck, welcher durch die Kostenträger erzeugt wird. Es ist natürlich auch ein politisches Thema und man darf nicht annehmen, dass bei der Preisfindung nach rein wissenschaftlichen Aspekten entschieden wird.
Und zu @flavirufa. Ja, grundsätzlich stimmt das. Aber auch hier muss ich sagen, dass es so leider nicht läuft, wie du dir das scheinbar vorstellst.
Ein Beispiel für Deutschland. Bei der Behandlung des Diabetes werden bestimmte, neue orale Antidiabetika entwickelt.
Kommen diese auf den Markt, müssen sie sich gegen Sulfonylharnstoffe vergleichen. Diese Substanzen sind uralt und haben ein nicht unerhebliches Nebenwirkungsspektrum, mit zum Teil fatalen Folgen. In Fachkreisen sind viele der Meinung, dass Sulfonylharnstoffe heute nicht einmal mehr eine Zulassung bekommen würden. Werden aber, da billig, als Vergleichssubstanz herangezogen. Denn das neu zugelassene Medikament muss sich auch bei der Preisfindung an der Vergleichssubstanz orientieren. Hier geht es nicht um Ethik oder objektive Verbesserungen. Hier geht es darum die Kosten möglichst niedrig zu halten!
Solche Prozesse gibt es, in verschiedenen Varianten, in fast allen Ländern. Der Kostendruck im Pharmabereich hat enorm zugenommen und wächst weiter. |