Dienstag, 06. Dezember 2011 Schwächeres WachstumIrland senkt Prognose Irland verschärft im kommenden Jahr seine Sparbemühungen. Das hat unter anderem Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten. Die Regierung in Dublin sieht für das kommende Jahr nur noch ein Wachstum von 1,3 Prozent. Finanzminister Noonan sieht die Gefahr einer Rezession in der Eurozone nicht gebannt.
Michael Noonan
Michael Noonan (Foto: REUTERS)
Irland rechnet wegen der Schuldenkrise in Europa im kommenden Jahr mit einem schwächeren Wachstum. Finanzminister Michael Noonan senkte zum zweiten Mal innerhalb eines Monats die BIP-Prognose. Statt bisher 1,6 Prozent stellt Noonan nun für 2012 nur ein Plus bei der Wirtschaftsleistung von 1,3 Prozent in Aussicht.
Er begründete diesen Schritt mit dem Risiko einer Rezession in der Eurozone und den Auswirkungen für das Exportwachstum und die Stimmung der Verbraucher in Irland. Trotz der Aussichten betonte Noonan, das Defizitziel für dieses Jahr sei nicht in Gefahr. Zugleich gab er zu, dass das schwächere Wachstum die Regierung zwingen könnte, 2013 den Sparkurs nochmals zu verschärfen.
Neben 14 anderen Euro-Staaten - darunter auch Deutschland - hatte Standard & Poor's am Vortag Irland mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit gedroht. Kurz zuvor hatte die Regierung in Dublin angekündigt, die Ausgaben um 2,2 Milliarden Euro zurückzuschrauben.
Einsparungen sind bei der Sozialhilfe, im Gesundheitswesen und bei der Bezahlung von Staatsbediensteten vorgesehen. Zusätzlich will Noonan nun auch noch das Steuersystem reformieren, um eine weitere Milliarde Euro einzunehmen. Dafür plant er unter anderem, die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 23 Prozent anzuheben. |