Dieser Auszug aus einem Artikel über Volumen-Analyse könnte in Etwa auf zeigen, was momentan beim ROK Kurs abläuft.
Jede Börse stellt einen Bid-Preis und einen Ask-Preis für ein einzelnes Wertpapier auf. Der Bid-Preis ist der Kurs, den Sie bekommen, wenn Sie ein Wertpapier verkaufen möchten. Der Ask-Preis ist folglich der Kurs, den Sie beim Kauf eines Wertpapiers erhalten. Zwischen Bid und Ask besteht eine Differenz, im Fachjargon „Spread“ genannt. Es ist praktisch die Handelsspanne, die ein „Marketmaker“ verdient, wenn er Ihnen einen An- und Verkaufspreis stellt. Zu jedem Bid- und Ask- Preis gibt es auch ein Volumen, nämlich das Bid- und Ask-Volumen. Das ist die Stückzahl der Wertpapiere, die zum aktuellen Bid und Ask angeboten wird. Nehmen wir an, Sie wollen 100 Aktien kaufen. Der Ask-Preis ist 30€ und das Ask-Volumen ist 1000 Stück, dann werden Sie mit einer Marketorder 100 Aktien auch zu einem Preis von 30€ erhalten. Wenn nun ein institutioneller Anleger die gleiche Aktie kaufen möchte, dann kauft er nicht 100 Stück sondern eher 10000 Stück. Das Problem des Großanlegers ist nun, dass er theoretisch 1000 Stück zu einem Preis von 30€ mit einer Marketorder bekommt, die anderen 9000 Stück, aber zu einem teueren Preis nehmen muss. Der Großanleger würde mit einer einzigen Marketorder, also eine Order mit sofortiger Ausführung ohne Limit, den Markt ungünstig nach oben treiben. Die Nachfrage übersteigt dann das Angebot, und verändert sofort die Ask- und Bid- Preisstellung nach oben. Die Konsequenz aus diesem Problem ist, dass der Institutionelle versucht, sein Kauf- oder Verkaufinteresse zu verstecken. Für eine Long-Position möchte er einen möglichst tiefen Einkaufspreis für seine Wertpapiere erzielen. Damit er das erreicht, kann er nicht mit einer Order alles kaufen, sondern er muss geduldig agieren und die Wertpapiere brockenweise einsammeln. Eine gute Hilfestellung bietet hierzu die Technische Analyse. Die Technische Analyse wird aber auf andere Art benutzt, wie man es oberflächlich annehmen würde. Weil sich über die Technische Analyse die Verhaltensweisen anderer Marktteilnehmer erahnen. lassen, handelt der Institutionelle entgegengesetzt. Wenn z.B. die begehrte Aktie auf eine schwache Unterstützungslinie fällt, und normalerweise aufgrund des starken Momentums ein Durchbruch erfolgen sollte, dann sieht der institutionelle Käufer seine Chance. Er weiß, dass erhöhtes Volumen beim Durchbruch der Unterstützungslinie in den Markt kommt. Das ist dann der ideale Zeitpunkt seinen Kaufwunsch umzusetzen. Er kauft unterhalb der Unterstützungslinie in kürzester Zeit im großen Maßstab ein. Das große Einkaufsvolumen drückt dann häufig die Kurse wieder über die Unterstützungslinie und der Fehlausbruch ist geglückt. Das sehen natürlich auch die Trader, die beim Durchbruch eine Short-Position eingegangen sind. Den Fehler korrigieren sie, mit dem Schließen ihrer Positionen, in dem sie Long gehen. Genau das hat der institutionelle Anleger erhofft, und die Preise werden noch ein Stückchen weiter in die Höhe getrieben. Die Manipulation des Marktes durch institutionelle Anleger kann sogar noch weiter gehen, wenn sie sehr große Geldmengen in den Markt unterbringen möchten. Ein Institutioneller könnte dann, z.B. sowohl Kauf- als auch Verkaufspositionen in den Markt stellen, obwohl er eigentlich nur kaufen möchte. Immer dann, wenn der Markt an eine kritische Stelle angekommen ist, auch das erkennt er wieder über die Technische Analyse, bewegt er den Markt mit kleinen energischen Verkäufen in die falsche Richtung, so dass andere Trader fehlgeleitet werden. Mit umso größeren Kauforders treibt er den Markt anschließend wieder in die Höhe, und hat einen günstigen Einstiegskurs gefunden. Das Ergebnis ist ein kleiner Verlust beim Verkauf und ein großer Gewinn beim Kauf. Diese Art von Marktbeeinflussung ist häufig die Ursache für das gelegentliche Versagen der Technische Analyse. |