DJ Gigaset setzt auf die Cloud und vernetzte Haushalte - Kreise Von Ursula Quass DOW JONES NEWSWIRES MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Telefonhersteller Gigaset setzt voll auf das Thema Digitalisierung. "Wir arbeiten an internetbasierten Lösungen. Dazu nutzen wir auch die Cloud", kündigte eine mit der Sache vertraute Person im Gespräch mit Dow Jones Newswires an. "Künftig werden unsere Kunden nicht nur ein Telefon haben, sondern eine intuitiv bedienbare Schaltzentrale, mit der sie telefonieren und sich mit einem Klick in soziale Netzwerke einwählen oder Videos anschauen können." Neben dem Kerngeschäft mit Privat- und Businesskunden will das im TecDAX notierte Unternehmen Privathaushalte vernetzen. Dabei stehen der Quelle zufolge drei Themenbereiche im Zentrum: Sicherheits-Überwachung für Wohnungen, Pflege-Unterstützung sowie Energie-Management. Offiziell will Gigaset die Eckpunkte seiner Konzernstrategie bei der Hauptversammlung am Dienstag (12. Juni) vorstellen. Gigaset wollte die Äußerungen mit Blick auf das bevorstehende Aktionärstreffen nicht kommentieren. Um die Themenkomplexe abzudecken, setzt Gigaset der Quelle zufolge auf Sensoren. Diese würden gerade entwickelt, sagte der Manager. Ziel sei es, diese so mit dem Telefon zu verbinden, dass bei ungewöhnlichen Ereignissen, etwa wenn sich jemand an der Haustür zu schaffen mache, ein Alarm ausgelöst werde. Auf diese Weise könnten Einbrüche verhindert werden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit sei die Überwachung bei der Pflege älterer Menschen. Sobald ungewöhnliche Bewegungen wahrgenommen werden, die auf einen schlechten Gesundheitszustand hindeuten, soll das System Alarm schlagen. "Wir können natürlich nicht sagen, ob jemand gesund ist oder nicht", sagte die mit der Angelegenheit betraute Person. Aber unser System kann sagen: Frag doch mal nach. Ruf doch mal deine Mutter an." Vertreiben will Gigaset seine neuen Dienste über "kleine Abos im einstelligen Euro-Bereich". Erste Produkte will Gigaset auf der Internationalen Funkausstellung IFA Anfang September in Berlin zeigen und im zweiten Quartal 2013 auf den Markt bringen. Dazu will der TecDAX-Konzern nicht nur die entsprechenden Geräte anbieten, sondern auch die jeweiligen Anwendungen entwickeln. Das Gigaset-Telefon der Zukunft werde ein auf dem Betriebssystem Android basierendes Gerät mit speziellen Applikationen sein, kündigte der Manager an. Auf der Technologieseite werde dafür zunächst eine Plattform gebaut, die die Vorteile der Cloud nutzen werde. Cloud-Dienste bieten Zugang zu umfangreichen Datenmengen und Software über das Internet und wachsen schnell, da sie billiger sind als umfangreiche Installationen vor Ort. "In den nächsten zwei, drei Jahren wird der Heimvernetzungs-Markt wachsen und richtig groß werden", zeigte sich der Manager überzeugt. "Der Smart-home-Markt wird um 40 bis 50 Prozent pro Jahr wachsen", prophezeite er. Um den neuen Anforderungen Genüge zu tragen, werde der Konzern seine Sparten neu definieren. Details dazu nannte die Quelle nicht. Näheres dazu solle auf der Hauptversammlung bekannt gegeben werden. -Von Ursula Quass, Dow Jones Newswires; +49(0)69 29725 110, ursula.quass@dowjones.com DJG/uqu/kla (END) Dow Jones Newswires June 07, 2012 04:58 ET (08:58 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. |