Was wurde hier nicht alles schon berichtet über das vielseitige silbrige Edelmetall... hier mal ein interessanter Bericht zum Thema: "Silber 2010 und 2011 "Im abgelaufenen Jahr erzielte Silber mit einem Kursanstieg um knapp 79% auf 30,7 USD den höchsten Preis seit 30 Jahren. Dies ging auch an den Silberminenaktien nicht spurlos vorbei, der SIX Silberminenindex gewann rund 120% von rund 90 auf 200 Punkte. Vom Tiefstand Ende 2008 weg gerechnet konnte er sich in etwa versiebenfachen!
Fast 500 Millionen Unzen in ETFs
Die Silberbestände der Silber-ETFs stiegen 2010 um 23,2% oder 93,1 Millionen Unzen (2900 Tonnen) auf 494,6 Millionen Unzen (15.400 Tonnen). Allein 2010 wurde 5 neue physisch in Silber investierende ETFs aufgelegt (zB Julius Baer, Japan Physical Silver, UBS). Sprott Asset Management (Canada) lancierte mit dem Sprott Physical Silver zudem einen geschlossenen Silber Fonds. Der größte Silber-ETF stammt von BlackRock (SLV) und hatte am Jahresende ein Volumen von 350 Mio. Unzen (10900 Tonnen) bzw. einen Marktanteil von 70%, gefolgt von der ZKB (ZSIL) mit rund 2600 Tonnen und ETF Securities mit 1600 Tonnen. Die Silberlagerbestände an der wichtigsten Terminhandelsbörse COMEX fielen um 6,3% auf 105 Mio. Unzen (3270 Tonnen).
Silberangebot und –nachfrage legten 2010 zu
Gemäß dem Londoner Analystenhaus GFMS wird voraussichtlich das Silberangebot 2010 um 5% angestiegen sein, wofür vor allem das höhere Altsilber-Angebot verantwortlich ist, das um 10% gewachsen sein dürfte (http://www.gfms.co.uk/ ). Bei der Minenproduktion wird nur ein Anstieg um 3% oder 740 Tonnen erwartet. Der größte Produzent, Peru, ist bei der Förderung um 5% im Minus. Die Nachfrage soll 2010 um 10% zugelegt haben, womit sie aber immer noch um 4% unter dem Rekordjahr 2008 liegt. Erst im laufenden Jahr dürfte ein neuer Rekord bei der Nachfrage erzielt werden. Bei der Industrienachfrage wird für 2010 wegen leerer Lager ein Plus von 18% erwartet. Weiter rückläufig ist photographisches Silber. Die Schmucknachfrage ist wegen des gestiegenen Preise rückläufig, jedoch die Münzprägenastalten erhöhten ihre Nachfrage um 23% und erzielten einen Rekord. Die Investmentnachfrage sollte mit erwarteten 6500 Tonnen ebenfalls einen Rekord erzielt haben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch China, das ja inzwischen einen restriktiven Rohstoff-Kurs fährt (Stichwort: Seltene Erden) und die Bevölkerung zum Silberkauf ermuntert. Die chinesischen Silberimporte sind 2010 um 15% auf 5159 Tonnen gestiegen, während die Exporte um 58% auf 1575 Tonnen gefallen sind. In Summe macht dies 673+2175, also rund 2850 Tonnen aus, um die sich Chinas Silberhandelsbilanz mit dem Rest der Welt verändert hat. Bezogen auf die jährliche Silberförderung sind dies immerhin 15%..
Und 2011?
Für 2011 erwartet GFMS nochmals einen Angebotsüberschuss, d.h. die Steigerung der Förderung sollte die ebenfalls steigende Industrienachfrage überkompensieren. Es wird erwartet, dass der Überschuss wieder von Anlegern aufgekauft wird. Was den Preis betrifft, sieht GFMS zwar einen Anstieg auf über 30 USD, aber erwartet im Jahresschnitt nur einen Preis von 28 USD.
Erste Jännerhäfte verlief enttäuschend
Seit dem Höchst zum Jahresende von 30,7 USD verlor Silber 11% auf 27,4 USD. Trotz des korrigierenden Silberpreis gab es in den ersten beiden Wochen des Monats beim zweitgrößten Silber-ETF-Anbieter ZKB keine Abflüsse. Die ZKB erhöhte ihr Volumen um 516.000 Unzen (rund 16,5 Tonnen) auf 2609 Tonnen. In den letzten beiden Dezemberwochen waren allerdings die Silberbestände von einem Rekordniveau ausgehend um 1,288 Mio. Unzen zurückgegangen.
Der SIX Silberminenindex konnte sich der Silberpreiskorrektur nicht entziehen und verlor von seinem Höchst Anfang Januar bis heute ziemlich exakt ein Viertel.
Sofern die Prognose des Analysehauses GFMS zutrifft, was Angebot und Nachfrage 2011 betrifft, ist die Investitionsnachfrage nach Silber der entscheidende Punkt für die weitere Preisentwicklung. Das als Investment vor 10 Jahren totgesagte Silber hat inzwischen immerhin mit 500 Mio. Unzen in ETFs oder rund 15 Milliarden USD ein schönes Comeback erlebt. Weiter anhaltende Währungskrisen (ein wahrscheinliches Szenario) werden für Gold und Silber günstig sein. Eine spannende Frage, die sich jeder Silberinvestor stellen muss, ist allerdings, was bei einem Konjunktureinbruch mit Silber geschieht. Hier wäre dann entscheidend, ob die geringere industrielle Nachfrage durch eine verstärkte Investmentnachfrage kompensiert werden könnte, was ein anderer Aspekt der Frage ist, ob nun Silber eher ein Industrie- oder ein Währungsmetall darstellt. Ein langfristiger Investor darf zudem keineswegs außer Acht lassen, dass die förderbaren Silberreserven sehr gering sind und sich die Angebotsverknappung früher bemerkbar machen könnte, als vielfach erwartet... Quelle: http://www.foonds.com/article/11069/ |