1.berichten zu folge gab es einen plötzlichen sandsturm mit 40 knoten aus westlicher richtung, also quer auf die backbordseite des schiffes. für mich ist es schwer vorstellbar, daß es für diesen wenn auch relativ moderaten blow, keine meteorologische vorwarnung gegeben hat.
2. die bauweise eines containerschiffes hat ein wesentlich höheres freiboard (rumpfhöhe von der wasserlinie bis zum ersten deck) als z.b. ein öltanker, dazu kommte der stapel an containern der die gesamt-windangriffsfläche um ein vielfaches erhöht, entsprechen auch die gefahr von abdrift.
3. die gesamtlänge des schiffes (400 mt) übersteigt die breite des fahrwassers! wie bilder zeigen, war das schiff mit erheblicher geschwindigkeit mit dem bug aufgelaufen, (die rote wasserlinie zeigt wie weit der bug hochgehoben ist), wobei die restenergie (momentum) das heck seitlich ausscheren ließ.
4. menschliches versagen? das abdriften von der kurslinie in richtung östliches ufer geschieht bei einem derart riesigen schiff, das 15 knoten speed macht nicht in einer minute, und hätte sofort von der brückenmanschaft (einschließlich lotse) bemerkt werden müssen, zumal das navigationsequipment (ais, gps, radar) allfällige sichtbehinderungen zu 100% egalisiert. sofortmaßnahmen wie speedreduction, ruder hart- backbord und das einsetzen der bug- und heckstrahlpropellerr, hätten das auflanden (bei einwandfreier funktion aller anlagen) vermutlich verhindern können.
der vorfall wird langfristig jedenfalls konsequenzen nach sich ziehen, die sowohl die passagezulassung für bestimmte schiffstypen, wie auch weitere bauliche veränderungen im kanal zum thema haben könnten.
gez. badewannenkapitän |