Grundsätzlich bin ich bei der Auffassung vom zwetschgenquetscher mit den mindestens 1,5/1,5. Weshalb Aurelius das noch nicht kommuniziert, ist Spekulation, aber hier mal ein paar (möglichen) Punkte:
- Das von Aurelius "einbehaltene" Geld liegt ja nicht tot auf einem Offshore-Konto, sondern "arbeitet". Aurelius hat einen gewissen Cash-Bestand, aber eben nicht nur Verkäufe angekündigt, sondern auch (Plattform!-)Käufe. Es mag frustrierend für die Anleger sein, aber stellt euch mal vor, dass ein Übernahmekandidat mit dem Kaliber OfficeDepot (so der überhaupt zu stemmen wäre) scheitert, weil man andererseits mit den Verkäufen Verzögerungen hat. Oder man fühlt sich bei einem Verkauf unter Druck gesetzt, um die Sache zu stemmen. Dann lieber konservativ sein, kurzfristige Schwankungen im Kurs ertragen und genau dann verkünden, wenn die Divi 10x durchgerechnet und problemlos ausschüttbar ist.
- Unterstützt wird diese Vermutung durch den Fakt, dass die bisherigen Exits dieses Jahres nicht wirklich positiv gewesen sein dürften. Sowohl die Meldungen selbst als auch die daraus folgenden Zahlen in den Präsentationen lassen darauf schließen, dass es hier vor allem um eine Portfoliobereinigung ging.
- Erneut zur Präsi: Habe mich ja als "Fan" der VAG-Übernahme geoutet, da ich hohes Potential sehe, die Größe durchaus beachtlich ist und es sich nicht um eine weitere Akquise im Bereich "Retail&Consumers" handelte (zumal 4 von 6 Unternehmen aus "Industrial Production" nach unseren Vermutungen hier im Forum aktuelle Exit-Kandidaten sind). Nichts desto trotz ist VAG in der bekannten Entwicklungsgrafik klar im Turnaround, im aktuellen Geschäftsbericht scheinen die Probleme deutlich durch, den Halbsatz zur Rexnord-Gruppe finde ich in dieser Deutlichkeit beachtlich. Sollte sich die VAG als härterer Brocken erweisen, dessen Sanierung langfristig trotzdem überdurchschnittlich rentabel erscheint, wäre es nur konsequent, die Bemühungen entsprechend zu intensivieren. Auch derartige Entwicklungen können dafür sorgen, dass man zwar nicht direkt mehr Geld von der Mutter (Aurelius) in den Turnaround pumpt, aber trotzdem zumindest vorsichtiger kalkuliert.
Wie geschrieben sind dies Vermutungen, einige der Probleme werden aber direkt oder indirekt auch kommuniziert (-> Geschäftsbericht!). Solange die Probleme beherrschbar bleiben, bin ich jedoch relativ entspannt. Lieber keinen Sale als einen Fire-Sale von Office, VAG oder dergleichen. |