"Heute ist es nicht mehr chic sich selbständig zu machen oder eine Firma aufzubauen..."
Man muß auch fragen, wie der Staat junge Menschen, die sich selbständig machen wollen/würden/könnten, dabei unterstützt? Wenn er nur daran denkt, wie er diese Leute melken kann, bis die Schwarte kracht, dann sagen sich diese potentiellen Selbständigen nämlich: Nee, nicht mit mir. Lieber Arbeitnehmer sein mit Urlaubsanspruch, regelmäßiger Arbeitszeit, 13. Monatsgehalt, sonstigen Vergünstigungen und (trotz der heutigen Lage!) SICHERHEIT, anstatt von einem Tag auf den anderen zu leben und nicht zu wissen, ob der Kunde, den ich heute habe, mir morgen auch noch Aufträge schickt. Und bei Entlassung eine dicke Abfindung kassieren!
Die Jugendlichen, die da demonstrieren, wollen Sicherheit!! Welcher Freiberufler/Handwerker/sonstiger Kleinunternehmer hat denn Sicherheit? Ein Kunde zahlt einem keine Abfindung, wenn er sich einen anderen Lieferanten/Dienstleister sucht. Und der deutsche Staat ist, ob ihr's nun glaubt oder nicht, nach meiner Erfahrung wesentlich kulanter als der französische. Die Bedingungen sind in Deutschland (für Freiberuflicher) deutlich besser!
Habe übrigens vor kurzem mit jemandem gesprochen, der in einem großen französischen Unternehmen tätig ist. Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden, werden nicht diejenigen gefeuert, die die wenigste Leistung bringen. Ja, wer denn dann? Antwort: Diejenigen, die jung sind, ledig, und keine Kinder haben. Dies ist gesetzlich so geregelt. Außerdem würden junge und kinderlose Arbeitnehmer schneller wieder eine Arbeit finden. Fazit: Arbeitsvertrag abschließen, heiraten und Kinder kriegen, je mehr, desto besser. Dann hat man praktisch Beamtenstatus!
Also, am besten alles so lassen, wie es ist. Dann sind doch alle zufrieden, oder? |