ich schaue neidvoll nach frankreich!!

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neuester Beitrag: 30.01.09 10:04
eröffnet am: 16.03.06 18:19 von: blindfish Anzahl Beiträge: 108
neuester Beitrag: 30.01.09 10:04 von: blindfish Leser gesamt: 13390
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23.03.06 00:45
4

23892 Postings, 8196 Tage lehna# 75,stimm dir zu...

Ich persönlich musste schon paar mal den Job wechseln (Firma pleite usw.)
Hab Glück gehabt und mich jedesmal verbessert,vielleicht seh ichs deshalb nicht so eng...

 

23.03.06 01:11

10041 Postings, 7980 Tage BeMiGratuliere, lehna,

daß Du so viel Glück gehabt hast. Sicherlich
war es wohl positives Auftreten und späteres
berufliches Können und Engagement.
Aber nicht alle sind so konstruiert. Zum anderen
herrscht leider immer mehr eine Beamtenmentalität vor.
Alles das können wir nicht ändern.

Gute N8
B.  

23.03.06 01:17
2

5687 Postings, 8479 Tage duschgelstimmt genau, Bemi

bei einer Einstellung kann sich jeder mal irren. wer aber nach einer (einzigen) Probezeit nicht beurteilen kann, ob der Kandidat der richtige ist, für den sollte man selber mal prüfen, ob er auf seinem Job der Richtige ist.
mir reicht normalerweise ein persönliches gespräch. das sagt mehr als alle bewerbungsunterlagen - bracuht natürlich etwas erfahrung, um gegen schaumschläger immun zu sein.
mehr als eine befristung sollte man ohne Grund (d.h. ohne wirtschaftliche Schwierigkeiten des Arbeitgebers) keinem zumuten, die jungen Leute brauchen ja auch etwas sicherheit, schließlich müssen die die Kinder zeugen, die unsere Rente zahlen ;-)  

24.03.06 07:42

13436 Postings, 8712 Tage blindfishup, weil es mich einfach freut...

wie sich die studenten in frankreich hinstellen und für IHRE RECHTE kämpfen... :-))  

24.03.06 09:37
1

25551 Postings, 8378 Tage Depothalbiererwarum betrifft die globalisierung eigentlich

keine managergehälter??

ich meine, durch die osterweiterung sinkt der preis für arbeit und ich könnte mir vorstellen, daß es einen haufen clevere inder gibt, die den 20 mio-job von  ackermann auch für 5 mio machen und gar nicht mal schlechter.
die können doch gut rechnen.  

24.03.06 10:29

31082 Postings, 8244 Tage sportsstarSensationell schwerhörig

 

Sensationell schwerhörig

DER PREMIERMINISTER UND DIE ARBEIT AUF GNADE*Im Krisenstaat Frankreich entladen sich jahrelange soziale Grenzverletzungen

Politiker, die unbeirrt am Zusammenhalt einer Gesellschaft sägen, sollte man nicht mehr regieren lassen. Die Franzosen, die wegen des neuen Sonderanstellungsvertrags zu Hunderttausenden landauf landab auf die Straßen gehen, haben es so verstanden. Eine sensationell schwerhörige Regierung muss in die Knie gezwungen werden, weil sie die Jugendlichen gegeneinander ausspielt und Arbeitnehmern wie Arbeitssuchenden die Selbstachtung nehmen will. Längst schon bekommen es die Bürger im Krisenstaat Frankreich mit der Angst zu tun: vor den Nachbarn, den Minderheiten, ihren machtvergessenen Politikern, vor der Zukunft. Eine Nation kommt nicht zur Ruhe.

Seit dem Herbst geht das nun so: Nach dem wochenlangen Aufstand in der Banlieue die unsägliche Debatte über den "ordentlichen Kolonialismus" Frankreichs in Afrika und in der Karibik, dann der Protest der Studenten, Schüler und Gewerkschaften gegen das neu getrimmte Arbeitsrecht. Zwei Jahre Probezeit für Berufsanfänger, Möglichkeit zur kurzfristigen Kündigung ohne Grund inklusive. Der Unternehmer ist der Gute, der Lohndiener der Schlechte mit der unerschöpflichen Bringschuld. Im Quartier Latin wehte wieder ein Hauch von Mai ´68 wegen eines Arbeitsgesetzes, das vor zehn Jahren in ähnlicher Form schon einmal probiert wurde.

Doch die historischen Parallelen sind in Wahrheit schnell erschöpft. Den Konflikt zwischen einer nach Aufbruch dürstenden Jugend und einem Übervater Charles de Gaulle wie im Mai vor 38 Jahren gibt es heute schon deshalb nicht, weil Jacques Chirac, der derzeitige Bewohner des Elysée-Palastes, bedeutungslos geworden ist - er steht am Ende seiner zweiten Amtszeit, er ist ohne Charisma, er bleibt ohne erkennbares politisches Erbe. Frankreichs innere Krise ist auch ungleich schwerer als 1994, als ein konservativer Premierminister den Preis für Berufseinsteiger drücken wollte und den verminderten gesetzlichen Mindestlohn ersann; Edouard Balladur, der damalige Regierungschef, zog sein Gesetz nach einem Proteststurm an den Universitäten zurück.

Stärker als jedes andere Land in der EU erlebt Frankreich nun die Fragmentierung seiner Gesellschaft. Dieser Prozess der Zersetzung lässt sich an vier Punkten festmachen. Erstens: Die Globalisierung und ihre Zentrifugalkraft auf Unternehmen und Staatsleistungen treffen die Franzosen heute mit noch größerer Wucht als vor zehn Jahren. Zweitens: Ein politisches Gegenprojekt, die Wende nach links oder nach rechts, hatte 1968 wie 1994 die öffentliche Debatte erfüllt; heute will einem weder zum postgaullistischen Tandem Villepin-Sarkozy noch zu den Sonntagsparteien der Linken etwas einfallen; die Regierung de Villepin hat keine andere Aufgabe, als die Zeit bis zu den Präsidentschaftswahlen im Mai 2007 zu überbrücken und einen Kandidaten für das rechte Lager zu selektieren. Drittens: Der Konflikt zwischen Metropole und Banlieue, zwischen den Franzosen und den lange schon eingebürgerten Einwandererfamilien aus dem Maghreb, ist seit dem 11. September 2001 noch um vieles schärfer geworden. Die Islamphobie und der ständige Extremismusverdacht haben die Gettoisierung einer ganzen Bevölkerung in den Vorstädten weiter gefestigt; eine neue Generation desillusionierter Franzosen ist dort herangewachsen, die den latenten Rassismus nicht mehr tatenlos hinnehmen will, wie die Krawallnächte im vergangenen November zeigten. Viertens schließlich: Unter dem Sparkurs der verschiedenen konservativen und sozialistischen Regierungen ist der Verfall des republikanischen Bildungsideals vorangeschritten. Mangelverwaltung an Schulen, Gewalt in den Klassenzimmern, die Entwertung der Diplome durch einen Arbeitsmarkt, der verstopft bleibt, haben den Glauben an die staatlich garantierte Chancengleichheit erschüttert.

Dass Chiracs Premierminister in einer solchen Situation im gesetzlichen Schnellverfahren und ohne Debatte im Parlament eine moralisch anstößige, wenig durchdachte Beschäftigungsmaßnahme wie den CPE, den Vertrag zur Erstanstellung ("contrat première embauche"), durchpeitschte, war ein enormer Fehler, der im rechten Lager auch die politischen Freunde de Villepins ratlos lässt. Dieser Anstellungsvertrag für Arbeitssuchende unter 26 Jahren durchlöchert Frankreichs Arbeitsrecht, wie die Gewerkschaften und Linkspolitiker nicht müde werden zu betonen. Ihr Ultimatum an den Premier, ihre Ankündigung eines flächendeckenden Streiks im gesamten Land aber ist die Folge einer seit Jahren dauernden sozialen Grenzverletzung durch Chiracs Rechtsregierungen. Ein normaler Arbeitsvertrag, der kein festgesetztes Ende hat und ein Mindestmaß an Lebensplanung erlaubt, ist längst schon die Ausnahme in Frankreich. Einjährige, einwöchige, ja eintägige Arbeitsverträge - in den Medien etwa - sind längst die Regel; 70 Prozent der Beschäftigungen fallen mittlerweile unter diese Kategorie. Was will der Premier da noch deregulieren? Den lästigen Rechtsweg vielleicht, sollte ein Arbeitnehmer tatsächlich auf die Idee kommen, sich gegen seine Entlassung zu wehren?

Die Ökonomen stehen Schlange, um zu erklären, dass dieser Anstellungsvertrag auf Gnade bestenfalls nichts am Arbeitsmarkt ausrichtet. Es sind die Jugendlichen in der Banlieue, die erklären, dass ihnen schon alles egal ist, auch eine zweijährige Probezeit, wenn sie nur irgendeinen Job erhielten. Es sind die Schüler und Studenten, die "weißen" Franzosen, die zusammen mit ihren Eltern auf die Straßen gehen, um gegen eine Regierung zu protestieren, die ihnen eine Zukunft zum Dumpingpreis verkaufen will. Das aber ist die wahre Infamie, die im Arbeitsgesetz des Dominique de Villepin steckt: die mittellose Jugend der Vorstädte gegen die bürgerliche der Metropolen auszuspielen.

 

24.03.06 13:00

3007 Postings, 9035 Tage Go2BedHundertausende gehen auf die Straße...

die anderen 60 oder 70 Millionen bleiben zu Hause.

Mmmh, haben jetzt diejenigen Recht, die auf die Straße gehen, weil sie "Hundertausende" sind?

 

24.03.06 13:02

9279 Postings, 7407 Tage Happydepotda sieht man doch mal wie gut es uns geht :-)

hier gehen die auf die strasse die eh schon genug kohle scheffeln (Ärzte).  

24.03.06 13:29
2

2590 Postings, 7026 Tage brokeboywie ist es denn wirklich?

1. "hätte ich einen job, dann wäre ich unkündbar - haha". glaubt denn irgend jemand wirklich, dass die berufsfrischlinge von einem kündigungsschutz irgendwie profitieren würden? also ich würde es mir dreimal überlegen, ob ich überhaupt eine/n junge/n einstelle, wenn ich die/den im ernstfall nicht mehr loswerde - in einem land mit hoher jugendarbeitslosigkeit ist dynamik 100fach wichtiger als sicherheit - das müssen auch nostalgiker verstehen.
was die administrative funktionalität ihres landes angeht, werden sich die franzosen bald wundern - wenn schon bei der geringsten "zumutung" jeder jaques und jede marianne glaubt, es gelte wieder die bastille zu erstürmen, ist das land binnen kurzen unregierbar.

2. studiengebühren? gute sache, wenn sie die qualität der hochschulen verbessern und sozial ausgewogen erhoben werden.
aaaber: die studiengebühren werden zentral gesammelt und dann verteilt. ja super! es passiert also genau derselbe mist, wie immer: fetter beamtentopf und bezugsloses umverteilen. nein - gebühren müssen direkt an die eigene fakultät gezahlt werden, dürfen nicht für verwaltungsaufwendungen verwendet werden und müssen zu merklicher verbesserung der ausstattung führen. zudem müssen die gebühren mit einklagbaren rechten verbunden sein - ein prof., der nichts taugt, wird z.b. "abgewählt" und muss gehen, das angebot an kursen und studiengängen ist eine vertragsleistung, die aufgrund der gebühren auch verpflichtend erbracht werden muss.

3. es darf nicht sein, dass der staat aufgrund der gebühren auch nur einen einzigen kreutzer weniger in die bildung investiert - ganz im gegenteil: die bildungsaufwendungen werden im regelfall nicht plain zum staatsdefizit gerechnet, sondern gelten als zukunftsinvestition - wir sollten uns also an japan, korea und finnland orientieren die durchschnittlich das doppelte aufwenden.

4. schlimm, wenn intellektuell durchschnittliche kinder von dekadent-reichen eltern mit viel geld ausgestattet in teure unis geschickt werden - in den usa kommen da schon mal 10.000$ pro semester zusammen - mit dem erfolg, dass nicht die besten die elite stellen, sondern die reichsten und fettesten. gerade in deutschland sollten wir aber auf die besten setzen - ganz egal, ob deren eltern hartz4-empfänger sind - dafür braucht es eine institutionelle lösung - eine, die funktioniert.  

24.03.06 13:33

2590 Postings, 7026 Tage brokeboy@83

happy - das ist absolut disqualifizierend. 10 jahre studieren, ständig unbezahlte überstunden, ständige bereitschaft, volle verantwortung und das alles für unter 3000 eu? - ich glaube nicht, dass du den job eines assistenzarztes machen würdest.  

24.03.06 17:09

2590 Postings, 7026 Tage brokeboyscheinen doch nicht alle bekloppt zu sein

24.03.06 17:21

3007 Postings, 9035 Tage Go2BedNa super!

"Doch die Blockade seiner Uni wurde von der studentischen Generalversammlung demokratisch beschlossen. 300 Studenten waren bei der Abstimmung anwesend - von 33.000. "Da trauen wir uns nicht hin. Aus Angst, körperlich angegriffen zu werden", sagt François-Xavier. Außerdem bekämen Streikgegner auf den Versammlungen kaum Redezeiten."

(Zitat aus dem von brokeboy zitierten Artikel)  

24.03.06 19:11

5173 Postings, 6979 Tage Klaus_DieterDer linke Mopp behindert und pöbelt

und die Deutschen aus der gleichen Schicht, sind traurig, dass sie nicht dabei sind.

Sie sind ja in Deutschland noch nicht mal dabei, egal worum es geht. Fakt ist, es geht allen viel zu gut! Keiner hat es mehr nötig wegen irgendwas zu demonstrieren oder sich überhaupt für was einzusetzten, was nicht egoistisch ist.

Nur, das ICH; wie es mir geht, das interessiert diese angeblichen Sozialisten, die zuallerst mal an sich und ihresgleichen denken, egal wie es anderen geht- wieviel Menschen schon jahrlang von ganz wenig Geld leben, und nicht den Hauch einer Chance auf überhaupt einen Arbeitsplatz haben, geschweige denn einen unbefristeten.

Diese neue Regelung ist doch ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil für die jungen Menschen. Doch nein, sie wollen eingestellt werden, und dan die Sicherheit haben, dass sie unkündbar sind. Tja, dann müssen sie mal noch ein paar Jahre auf Arbeit warten, bis es dann letzendlich gar keine mehr gibt, weil die Firmen längst woanders sind.

Der Mensch an sich ist dumm. Er denkt in zu kurzen Abständen, da unter scheides er sich nicht so viel vom Hund oder ähnlchen Tieren. Einem Hund gelingt es nie , sich einen Knochenvorrat zur Seite zu legen, und einem Menschen wohl nie , auch an die Sache in Fünf Jahren zu denken.

Gute Nacht Frankreich und Deutschland.  

24.03.06 19:13
1

13436 Postings, 8712 Tage blindfish@klaus...

"Diese neue Regelung ist doch ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil für die jungen Menschen."

-> warum!? bitte mal ne plausible erklärung...

wenn's dummkommt, stehen dann nach 5 jahren 7 oder 8 kündigungen im lebenslauf! "toller" wettberwerbsvorteil!!

gru´ß :-)  

24.03.06 19:54

5173 Postings, 6979 Tage Klaus_DieterNach der neuen Regelung ist es mögich

jungen Menschen unter 26, in den ersten 3 Jahren ihrer Tätigkeit ohne Angabe von Gründen zu kündigen.

Dieses gilt ja dann für älteren , also auch für einen 27jährigen nicht.
Gerade in Frankreich gibt es eine grosse Jugendarbeitslosigkeit. Viele junge Menschen haben für sich noch keinen Platz in der Gesellschaft gefunden. Das führt, wohl auch zu vermehrten Kriminalität, Drogenkonsum und vielem mehr, was auf die eigene Lage zurück zu führen ist. Wir haben selber gesehen in den letzetn Monaten zu was, gerade auch benachteiligte junge Menschen fähig sind.

Ich will nciht sagen junge Menschen in Arbeit zu bringen sei weichtiger als es bei älteren zu machen. Doch Menschen in den 30er, 40er, 50er haben inder Mehrzahl der doch auch andere INteresen oftmals eine Familie, oder sind sonstwie gefestigter und wissen sich zu verhalten.
Junge Menschen wollen und müssen sich beweisen, auf ihre Art. Das gehört wohl untrennbar zur Entwicklung zu einer eigenständigen Persönlichkeit dazu. Besonders Jungens werden sonst, ob es langeweilige, oder Frustration sehr oft agressiv und amchen durch negative, oder auch kriminelle Handlungen auf sich aufmerksam.

Nun, von einem 25jährigen kann der Arbeitgeber sich in den ersten drei Jahren trennen, eben ohne Grund! Sei es, weil die Firma nicht mehr gut läuft, oder auch, weil der Mitarbeiter doch zunehmend den Spass an der Arbeit verliert und oft blau macht.
Dieses kann er mit älteren eben nicht - also wird er tendeziel, eben wegen der grösseren Flexibilität einen jüngeren Menschen einstellen.

Im Übrigen ist eine Möglichkeit!
Gute, bzw. qualifizierte und gesuchte Leute, wird das gar nicht treffen, weil sie ja selber die Bedingungen mit festlegen können.  

26.03.06 10:34
5

23892 Postings, 8196 Tage lehnaDie Krawalle sind ein Versuch...

vor der Globalisierung zu flüchten.
Das wird nicht gelingen,denn die Meute ramscht nun mal mit Vorliebe Billigware aus Fernost.
23% Jugendarbeitslosigkeit brachte bisher die Bürokratie und die Linke protestiert,dass alles so bleibt,man,man...
Die Franzosen sind noch träger als wir,wenigstens ein "Lichtblick"...

 

26.03.06 10:46
4

1145 Postings, 6690 Tage TonyWonderfulDie ganze Welt sollte sich langsam mal

zusammensetzen und über Veränderung nachdenken!

Dieses ständige höher, weiter, schneller, billiger geht mir langsam auf die Eier!  

26.03.06 15:20

13436 Postings, 8712 Tage blindfishabsolut richtig, tony... o. T.

26.03.06 16:51
1

1399 Postings, 7086 Tage Bettlerlehna in #76

kann man nur beneiden und ist sicherlich ein Ausnahmefall in der heutigen Zeit.
Der Trend für Ottonormal sitzt weiterhin in der Bärenfalle.
Ich denke jetzt nur mal 10 Jahre zurück. Kurz vor der Euroeinführung hatte z.B. ein Rotationsdrucker einen Durschnittsstundenlohn, errechnet mit Überstunden-Schicht-Samstag-Sonntag-Feiertagszuschlägen von ca. 40 D-Mark.
Wenn man sich jetzt einmal die Spirale der letzten 10 Jahre, in Bezug auf Lohn und Preiserhöhungen anschaut, von Kürzungen im sozialen System gar nicht zu sprechen, läuft hier einiges aus dem Ruder.
Sollte man dann auch noch das Pech haben, als über 40jähriger aus Kostengründen, oder was auch immer gekündigt zu werden, hat man ein Jahr Anspruch auf Ag1.
Was danach kommt, dürfte jedem klar sein.
Vielleich kann man mit viel Glück auch bei einer Zeitarbeit-Fa. anfangen.
Durchschnittslohn für einen Facharbeiter sind ca. 8-11 Euro.
Unsere Damen und Herren Politiker (oder die, die sich dafür halten) denken aber z.B. eher über eine automatische Diätenerhöhung, oder Rentenkürzungen für Ledige nach, als über den Verfall des Lohn-Preisgefüges.
Stinken tut es hier schon lange, aber jetzt fängt es langsam an zu faulen!


 

28.03.06 19:18

13436 Postings, 8712 Tage blindfishauf den punkt gebracht, bettler... o. T.

28.03.06 22:22
6

23892 Postings, 8196 Tage lehna70% der jungen Franzosen ....

träumen vom Beamtenstatus als Platz an der Sonne.
Von der Wiege bis zur Bahre am liebsten in einer Amtsstube,der geistige Horizont bleibt in dem Fall arg eingeschränkt.
Eine Kastengesellschaft von Staatsdienern,die sich auf Kosten der Arbeitslosen mit Bürokratie gegen Konkurrenz versichern.
In Paris zählten die Gewerkschaften 700 000 und die Polizei 92 000 Demonstranten,selbst hier wird sich was vorgemacht....


 

28.03.06 22:31

13436 Postings, 8712 Tage blindfish@lehna

irgendwo muß der anfang gemacht werden - und ich hoffe, es ist der anfang! wir müssen endlich aufhören uns diese sauereien bieten zu lassen, die mit uns abgezogen werden...  

29.03.06 08:02
2

3007 Postings, 9035 Tage Go2BedBis jetzt habe ich noch keine Gegenvorschläge

der Sozialisten und Kommunisten gehört, wie man die Jugendarbeitslosigkeit in den Griff kriegen will... Ach so, einfach die Unternehmen zwingen, Leute unbefristet anzustellen, die sie gar nicht brauchen!  

29.03.06 09:06
4

8451 Postings, 7285 Tage Knappschaftskassen#96 ist das bei uns anders?

Hallo Lehna,

man kann tatsächlich die Probleme von Frankreich und Deutschland jeden Tag Eins zu Eins und von Links nach Recht oder auch anders herum übernehmen. Beide Staaten kranken an der überzüchteten Bürokratie und wenn man die Bürokraten auf dieses Thema anspricht, sprechen die nur von noch mehr Bürokratie und meinen damit die lukrativen Posten mit ewiger Pensionberechtigung ohne selbst was dazu beizutragen!

Heute ist es nicht mehr chic sich selbstständig zu machen oder eine Firma aufzubauen; Nein heute ist es Megageil ein Bürokrat zu werden und auf diesen Weg für immer ausgesorgt zu haben.

Würde die Demokratie wirklich was bewegen, würden die Bürokratie dafür sorgen das dies für immer verboten wird!  

29.03.06 09:24
3

3007 Postings, 9035 Tage Go2BedSehr richtig Knappschaftsk.

"Heute ist es nicht mehr chic sich selbständig zu machen oder eine Firma aufzubauen..."

Man muß auch fragen, wie der Staat junge Menschen, die sich selbständig machen wollen/würden/könnten, dabei unterstützt? Wenn er nur daran denkt, wie er diese Leute melken kann, bis die Schwarte kracht, dann sagen sich diese potentiellen Selbständigen nämlich: Nee, nicht mit mir. Lieber Arbeitnehmer sein mit Urlaubsanspruch, regelmäßiger Arbeitszeit, 13. Monatsgehalt, sonstigen Vergünstigungen und (trotz der heutigen Lage!) SICHERHEIT, anstatt von einem Tag auf den anderen zu leben und nicht zu wissen, ob der Kunde, den ich heute habe, mir morgen auch noch Aufträge schickt. Und bei Entlassung eine dicke Abfindung kassieren!

Die Jugendlichen, die da demonstrieren, wollen Sicherheit!! Welcher Freiberufler/Handwerker/sonstiger Kleinunternehmer hat denn Sicherheit? Ein Kunde zahlt einem keine Abfindung, wenn er sich einen anderen Lieferanten/Dienstleister sucht. Und der deutsche Staat ist, ob ihr's nun glaubt oder nicht, nach meiner Erfahrung wesentlich kulanter als der französische. Die Bedingungen sind in Deutschland (für Freiberuflicher) deutlich besser!

Habe übrigens vor kurzem mit jemandem gesprochen, der in einem großen französischen Unternehmen tätig ist. Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden, werden nicht diejenigen gefeuert, die die wenigste Leistung bringen. Ja, wer denn dann? Antwort: Diejenigen, die jung sind, ledig, und keine Kinder haben. Dies ist gesetzlich so geregelt. Außerdem würden junge und kinderlose Arbeitnehmer schneller wieder eine Arbeit finden. Fazit: Arbeitsvertrag abschließen, heiraten und Kinder kriegen, je mehr, desto besser. Dann hat man praktisch Beamtenstatus!

Also, am besten alles so lassen, wie es ist. Dann sind doch alle zufrieden, oder?  

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