Da es für Acciona-Mühlen 3 Produktionen gibt, ohne das argentinische Joint Venture, in Spanien, Indien und Brasilien ist sehr schwer zu sagen wo die Kapazitätsgrenze bei Acciona liegt.
Generell denke ich aber, dass nicht die Montage der Gondel zu Engpässen führen kann, sondern die aufwendigen und teuren Rotorblätter (Rotorblätter machen etwa 30% der Gesamtkosten einer Mühle aus) dürften die Kapazitätsgrenzen bilden. Darum hat sich Nordex wohl auch so breit aufgestellt bei den Rotorblätter mit neuen Rotorblattproduktionen in den letzten 12, 15 Monaten in China, Indien und Mexiko. In der Türkei dürfte Nordex nach meiner Schätzung bei TPI Composites rd. 50% der benötigten Rotorblätter für Nordex-Mühlen, vor allem für die N117 und N131, produzieren lassen. Der Liefervertrag wurde ja erst vor kurzem verlängert. Ein großer Hebel für die Gewinnmargen sind sicherlich neben den Skaleneffekten einer top ausgelasteten Produktion die Kosten bei den Rotorblättern.
Zudem muss man auch mitdenken dabei, dass es schon einen Unterschied gibt zwischen Windleistung und Türme bzw. benötigte Rotorblätter. Vor allem bei Nordex Turbinen. In diesem Jahr werden lediglich so 80 N149 Turbinen errichtet werden und wohl so 450 N131/N117-Turbinen der 3 MW Klassen. Also insgesamt rd. 530 Nordex-Turbinen bei 1,7 GW. Im kommenden Jahr werden dann so 250 N149/4500 Turbinen errichtet werden und etwa 250 N131 der 3,6 bzw. 3,9 MW-Klasse. Also werden in Rostock trotz einer Zunahme von etwa 20% der Windleistung im kommenden Jahr um die 7% weniger Turbinen gebaut und damit werden dann auch logischerweise weniger Rotorblätter benötigt. Kommt natürlich daher, dass die N149 viel leistungsstärker ist mit ihren 4,5 MW als eine N117 mit 3 MW bzw. eine N131 mit 3,6 bzw. 3,9 GW. Genau darum kann man auch annehmen, dass Nordex mit einem durchschnittlichen Turbinenpreis von 0,75 Mio. €/MW super gut leben kann. Ist natürlich ein Unterschied ob ich für eine N131/3600 0,75 Mio. €/MW bekomme (kompletter Turbinenpreis bei 2,7 Mio. €) oder für eine N149/4500 (kompletter Turbinenpreis bei 3,4 Mio. €). Nordex bekommt also ca. 25% mehr Geld für eine N149 Turbine als für eine N131 Turbine.
In diesem Jahr werden etwas über 2 GW an Acciona-Mühlen errichtet werden und gehe mal davon aus, dass es 2020 in Richtung 2,5 GW gehen wird. Stehen ja jetzt schon fast 1,9 GW fürs kommende Jahr in den Büchern an Acciona-Mühlen:
Südafrika 546 MW (Garob/Copperton/Roggeveld) USA 498 MW Brasilien ca. 439 MW Mexiko 198 MW Spanien 94 MW Chile 84 MW Argentinien: 83 MW
Aber mal kurz zum Q2-Auftragseingang, denn der ist echt der helle Wahnsinn.
Es ist ja nun wirklich eigentlich unglaublich was da bei Nordes aktuell abgeht bezüglich Auftragseingänge. Wieder ein US-Auftrag für die neue N149 Turbine.
So wie es jetzt aussieht wird Nordex im kommenden Jahr alleine in den USA 1,4 GW an Windleistung errichten, denn es werden zu 98%iger Sicherheit noch die 2 US Windparks "Cassadaga" (126 MW) und "Baron Winds" (240 MW) von Innogy dazu kommen, die noch nicht offiziell von Nordex gemeldet wurden, weil Innogy laut eigenen Aussagen die Finanzierungsstruktur noch nicht ganz fest gezurrt hat.
Offiziell hat Nordex nun für Q2 sagenhafte 1.419 GW an Aufträgen gemeldet - der Wahnsinn kennt keine Ende. Hier die offiziellen Q2-Auftragseingänge:
1.028 MW USA (112 N149/4500 - 100 AW140/3000 - 63 AW125/3150) 127 MW Polen (38 N131/3600 - 2 N117/3000) 113,1 MW Ukraine (29 N131/3900) 93,5 MW Spanien (27 AW132/3300) 58 MW Kroatien (18 N131/3600)
Das ist absoluter Unternehemensrekord für ein Q2-Auftragseingang. |