Markus Horntrich
Der Chip-Entwickler Dialog Semiconductor steht heut leicht unter Druck. Die Aktie gibt nach Insiderverkäufen leicht ab und ist Tagesverlierer im TecDAX. Die Insidertransaktion sollte jedoch nicht überbewertet werden. Der Wert bietet sich angesichts der weiterhin guter Aussichten für spekulative Anleger als Trading-Kauf an.
Bei Dialog Semiconductor stand heute zeitweise ein Minus von über fünf Prozent zu Buche. Im Tagestief notierte die Aktie bei 10,93 Euro. Das Papier war damit der schwächste Wert im TecDax. Auslöser für den Kursrutsch dürfte der Insiderverkauft von Aufsichtsrat Christopher Burke sein. Er hat sich von 45.000 Aktien getrennt, die er im Rahmen eines Mitarbeiter-Options-Programms zuvor zu einem Kurs von 1,55 Euro erworben hat. Grundsätzlich ist dies kein Anlass zur Sorge. Mitarbeiteroptionen sind ein variabler Gehaltsbestandteil. Angesichts der guten Arbeit, die das Management in den letzten Jahren geleistet hat, die operativen Erfolge sprechen für sich, ist ein Verkauf nach getaner Arbeit auch vertretbar. Dass im Anschluss an den gemeldeten Insiderverkauf einige Anleger ebenfalls Gewinne mitgenommen haben, ist verständlich. Dialog Semiconductor zählt zu den am meisten empfohlenen Werten in den letzten Monaten. Bei der AKTIONÄRS-Entdeckung dürfte mittlerweile so gut wie jeder Anleger auf Gewinnen sitzen - verständlich, dass einige Anleger angesichts der unsicheren Marktsituation ihre Gewinne zum Teil in trockene Tücher bringen.
Chart: Mustergültig
Mittelfristig ist jedoch durchaus weiter mit steigenden Kursen zu rechnen. Wie DER AKTIONÄR zuletzt mehrmals berichtete, dürfte auch 2010 ein weiteres Rekordjahr für Dialog werden. Operativ stehen die Ampeln also weiterhin auf Grün. Auch die Bewertung ist mit einem 2011er-KGV von 14-15 vertretbar, angesichts der hohen zweistelligen Gewinnwachstumsraten.
Aus charttechnischer Sicht ist die heutige Korrektur eine willkommene Gelegenheit zum Einstieg. Das Kaufsignal nach dem Ausbruch aus der letzten Konsolidierungsformation ist noch intakt. Mit dem Aufsetzen auf den Ausbruchspunkt - fast punktgenau das heutige Tagestief - hat der Wert idealtypisch das Muster bestätigt. Es ist durchaus damit zu rechnen, dass der Wert zunächst das letzte Hoch bei 11,50 Euro erneut in Angriff nimmt und dann wieder Anlauf in Richtung 12,50 Euro nimmt. Dann entscheidet sich bei dieser Marke der weitere Verlauf. Gelingt es, dieses Niveau zu überspringen, ist ein Anstieg bis 13,70 Euro - das Kursziel aus dem Dreiecksmuster - ausgemachte Sache.

Trading-Chance
Die heutige Korrektur bietet sich für risikobereite Anleger zum Einstieg an. Das erste Tradingkursziel liegt bei 12,50 Euro, in der Folge ist mit einem Anstieg bis 13,70 Euro zu rechnen. Der Stopp sollte bei 10,30 Euro platziert werden.