Weiß nun nicht, ob Dir das bekannt ist, aber für den Fall der Fälle.
Wenn Du Apple so lange gehalten, und nun nachgekauft hast, wird es beim Verkauf dann etwas kniffelig, wenn alte und neue Apple Aktien im selben Depot liegen.
Die alten sind ja vor 2009 gekauft worden, und damit ist der Gewinn steuerfrei. Machst Du bei den neuen Apple Aktien Gewinn, so fällt die 25% Abgeltungssteuer an. Wenn Du nun zu 500 alten Apples 100 Aktien neu hinzugekauft hast, und diese dann wieder verkaufen willst, so werden m.E. zuerst 100 der alten (steuerfreien) Aktien verkauft. So eine Art 'first in, first out' Prinzip.
Macht man das also fünf Mal, so sind alle 'steuerfreien' alten Aktien weg. Je nachdem, welche Strategie Du verfolgst, kann das nicht gewünscht sein, bzw. Nachteile haben. Deswegen wurde damals geraten, dass man alte, vor 2009 gekaufte Aktien möglichst von ab 2009 gekauften Aktien getrennt verwahrt - z.B. zwei Depots.
Beispiel: Du besitzt 100 alte Aktien (gekauft bei 50 vor 2009 und damit steuerfreie Gewinne) und kaufst nun 100 hinzu (Kaufpreis 100). Du besitzt also 200 Apple Aktien.
Fall 1 - ein Depot: nach einem Jahr und einem Kurs von 150 verkaufst Du 100 Stück. Es werden die 'alten' zuerst verkauft, und der Gewinn liegt bei 100 je Aktie - 10.000 steuerfrei. Im Depot verbleiben nun die 100 neu gekauften Aktien, bei denen Gewinne versteuert werden.
Du verkaufst nach einem weiteren Jahr zum Kurs von 200 die letzten 100 Stück - ergibt erneut 100 je Aktie Gewinn, abzüglich pauschale 25% Steuer. Nach Abzug Steuer kassierst Du 7.500 Gewinn.
Ergibt zusammen 17.500 Gewinn nach Steuern.
Fall 2 - getrennte Depots: Du besitzt 100 Aktien in Depot A (vor 2009) und 100 Aktien in Depot B (ab 2009) - also erneut 200 Stück.
Nach einem Jahr und einem Kurs von 150 verkaufst Du zum Kurs von 150 aus Depot B alle 100 Aktien - ergibt 50 Gewinn je Aktie, = 5.000 abzgl. 25% = 1.250 --> 3.750 Gewinn.
Nach einem Jahr verkaufst Du die letzten 100 Stück zu 200, d.h. Du machst je Aktie 150 Gewinn. Summe: 15.000, aber steuerfrei.
Ergibt zusammen 18.750 Gewinn, d.h. 1.250 mehr als in Fall 1, obwohl die Kauf-/Verkaufspreise gleich geblieben sind.
Beispiel 2: Würde man in beiden Fällen nach drei Jahren (und nicht nach zwei) die zweite Hälfte der Aktien bei höherem Kurs z.B. von 300 verkaufen, so ergäbe das in
Fall 1: 10.000 + (20.000-25%) = 10.000 + 15.000 = 25.000
und in
Fall 2: 3.750 + 25.000 (steuerfrei) = 28.750
Gewinn.
Beispiel 3: man kauft 100 neue Aktien und stößt diese z.B. eine Woche später zum Einkaufskurs 100 Wieder ab. Man besaß dadurch kurzzeitig 200 Aktien, und danach waren die vor 2009 gekauften Aktien weg. Man realisiert dadurch alao automatisch die steuerfreien Gewinne, und alle weiteren Gewinne sind dann steuerpflichtig zu 25%.
Nach einer Woche hat man also 5.000 Gewinn (steuerfrei, 100 Aktien x 50 Gewinn)
Nach drei Jahren und einem Kurs von 300 hätte man 20.000 - 5.000 Steuer = 15.000, obwohl man fast durchgängig nur 100 Apple Aktien besessen hat.
In Summe ergibt das 20.000 Gewinn.
Hätte man auf den kurzzeitigen Kauf/Verkauf neuer Aktien verzichtet, bzw. hätte diesen in einem getrennten Depot durchgeführt, ergäbe sich ein 25.000 Gewinn (250 je 100 Aktien steuerfrei). Mithin sind das 5.000 mehr, weil man sich durch getrennte Depots seine Steuerfreiheit bewahrt hat.
Je jach Kursentwicklung, Ein-/Verkaufspreis, Stückzahlen und Anzahl der Transaktionen mit der selben Aktie, können die Unterschiede variieren. Einfach mal verschiedene Szenarien durchspielen/-rechnen.
Ergebnis: hat man vor eine vor 2009 gekaufte Aktie lange zu halten, weil man auf große Steigerungen hofft, so lohnt es sich die Steuerfreiheit zu bewahren. Kauft man die selbe Aktie nach, so sollte man diese in ein zweites Depo legen. Die Trennung ist dann eindeutig, und es ist eindeutig klar welche Aktie wann gekauft wurde. Das 'first in, first out' führt nicht zu Problemen.
In Deinem Fall solltest Du entweder die 'neuen' Apple Aktien so lange halten wie die alten, oder Du kannst Deine Bank fragen, ob diese Aktien in ein separates Depot übertragen werden können.
Anm.: einziger Nachteil ist, dass das 'bewahren' der Steuerfreiheit zulasten der Flexibilität geht. Man muss langfristig in estiert sein - mit ggfs. allen Nachteilen und Risiken.
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