Warum kannst du denn die Dinge nicht mal etwas differenzierter sehen? Das ist so mühsam. Ich habe jetzt doch wirklich aufwändig versucht, die Dinge zu sortieren und - glaube ich - besser als du selbst deine berechtigte Kritik an Google (Punkt 4.2.4) begründet. "Wenn Google bei einer simplen Abfrage nach Apple die Ergebnisse verfälscht (4.2.4) um durch nach oben geschobene Werbung Geld zu machen, so ist das eine schlimme Sache. "
Na ja. "Verfälscht" ist sehr streng formuliert. Verfälscht in Relation zu was denn? Ich habe ja wohl deutlich genug gemacht, dass es im Search-Business sowieso keine "objektive" Wahrheit geben kann. Ich würde das "aus Geschäftsinteresse grenzwertig geschönt" nennen. Was aber jeder macht. "Und jemand, der keine Skrupel hat zu betrügen, um seinen Gewinn zu optimieren, dem sollte man grundsätzlich mit Skepsis begegnen."
Das ist doch kein "Betrug", sondern Googles allseits bekanntes Geschäftsmodell. Damit wird doch niemand betrogen. Und niemand muss es benützen. Allenfalls muss man ein, zwei Seiten weiter blättern. Das ist alles. Wenn das Betrug ist, was sind denn dann Apples 100$ für 32GB Speicher? Das könnte man ganz eindeutig Betrug nennen. Tue ich aber nicht, weil die Leute ja die Wahl haben und wissen, dass sie in diesem Fall von Apple ca. um einen Faktor 10 über den Tisch gezogen werden. Das unter dem Strich aber ok finden. Warum auch immer. "Google ist nun aber nicht nur die Suchmaschine, sondern deren Nachrichten Service, Android, etliche 'Services' und, und, und. Wenn die in ihrem ureigensten Geschäft schon so fragwürdig vorgehrn - welche Möglichkeiten bietet die Kombination diverser Services?
Dass sie mit nach oben gedrückten Nachrichten kein Geld verdienen ist wahrscheinlich, aber ist es nicht schlimm genug, wenn die durch simple Anpassung der Allgemeinheit unbekannter Parameter maßgeblich die Informationen der Gesellschaft beeinflussen können? Einfach dadurch, dass kritische oder nicht genehme Nachrichten auf Seite >5 rutschen, wo bestenfalls 10% der Leute schauen?"
Ja, ja. Mein primärer Nachrichten- und sonstwas-Service sind sie aber nicht. Und ich glaube kaum, dass sie es für sonstwen sind, der ernsthaft recherchiert. Sie sind ein praktischer Einstiegspunkt, das ist alles. (Beiläufig: Wikipedia scheint mir viel problematischer. Dort recherchiert wirklich so gut wie jeder und die Qualität der Beiträge ist schwer überprüfbar). "Eine Suchmaschine ist oftmals der Einstieg in jegliche Recherche - und damit ein Machtmittel, dass in objektive Hände gehört. "
Wozu denn? Jeder kann sich doch aus x Quellen wie nie zuvor schlau machen. Übrigens gibt es immer noch Bücher und Bibliotheken. Und wer sollten diese "objektiven Hände" denn sein? Die EU, der Vatikan oder Apple? Das ist doch lachhaft. "Unabhängig von Politik und Finanziellen Nöten - wie die zentralen DNS/Domain Strukturen. Nur so kann man Einfluss durch Regierungen und Konzerne dauerhaft verhindern - und basisdemokratische Prozesse stärken.
Eine Kontrolle seitens eines kommerziellen Konzerns steht dem diametral entgegen - das erfordert dann mindestens drei, vier Wettbewerber, um Missbrauch zu erschweren."
Mit letztem Satz einverstanden. Wenigstens scheinen wir einig zu sein, dass auch Apple nicht diese "objektive Hand" wäre. Dass man aber eine neue, edle Institution bräuchte, um Search-Rankings zu kontrollieren, erscheint mir absurd. So absurd wie zum Beispiel eine Ampel auf Lebensmitteln. Ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen nicht blöd sind, sondern sehr wohl verstehen, sich im Informationsdschungel zu bewegen. Das einzige, was es braucht, ist Bildung, und die findet nach wie vor im Elternhaus und in der Schule, nicht im Internet statt. |