Wechselrichter sind längst ein Massenprodukt genauso wie Module. Die zwei ganz großen Player sind die deutsche SMA und die amerikanische Power One. Beide zusammen dürften einen Weltmarktanteil von um die 60% haben. Wovon SMA alleine schon 42% hat. Danach kommen meiner Schätzung nach Frosenius und Siemens. Dann gibt es jede Menge kleinere Anbieter wie Diehl, Sunways, Voltwerk oder KACO aus Deutschland.
Mittlerweile gibt es Wechselrichterfertigungskapazitäten von sagenhaften 70 GW und so herrschen halt auch bei den Wechselrichter riesige Überkapazitäten. Die österreichische Forsenius hatte beispielsweise einen Nachfragerückgang von 20% in 2011 und hat ja Leute entlassen. 52 GW (79%) der Fertigungskapazität für Wechselrichter sind in Europa zu finden, 15 GW in Nordamerika und in Asien sind es 3 GW. Durch diese riesigen Überkapazitäten bei den Wechelsrichter herrscht natürlich auch hier ein großer Preisdruck. Jedoch sind die Wechselrchterpreise im letzten Jahr "nur" um 20% gefallen, während die Modulpreise um 40% gefallen sind. Aufgrund der hohen Überkapazitäten bei den Wechselrichter und dem hohen Preisdruck gehe ich auch davon aus, dass Conergy für Voltwerk keine 50 Mio. € bekommen hat. Wie schon öfters erwähnt von mir ich rechne so mit 30 Mio. €.
Jedoch werden die Wechselrichter über kurz oder lang sehr wichtig werden für das Energiemanagement. Vor allem wenn es Speicher oder vermehrt Off Grid Solaranlagen gibt.
Nun ja Schnurrstracks, die Personalkosten sind ja nur geschätzt. Du musst jedoch beachten, dass bei Voltwerk nur etwa 100 Leute beschäftigt sind und in der Zellproduktion waren es ja auch nur 200 inkl. Leiharbeiter. Somit hat Conergy etwa 300 Mitarbeiter weniger wie in Q1 2011. 1600 waren es, also sind das knapp 20% weniger Mitarbeiter. Da von den 300 die meisten in der Produktion gearbeitet haben, verdienen die sicherlich nicht so viel wie die Herren in der Hamburger Zentrale. Deshalb glaube ich schon, dass ich mit den 19 Mio. € an Personalkosten in Q1 recht gut liege. Ich habe ja rd. 10% weniger geschätzt wie in Q1 2011. Lass es 0,5 Mio. € weniger sein, ist ja auch egal, denn das macht ja letztendlich nicht allzu viel aus. Ich wollte ja im Prinzip eh nur aufzeigen was eigentlich eine Bruttomarge von 20% aussagt, denn ich bin mir ganz sicher, dass das sehr viele überhaupt nicht einschätzen können. So toll ist eine Bruttomarge von um die 20% für Conergy-Verhältnisse nun wirklich nicht, wenn man anschaut wie hoch die schon mal war (Q1 2011: 21%; Q1 2010: 31%) und wenn man bedenkt, dass die hoch defizitäre Zellprodukton geschlossen wurde. Gehe jede Wette ein, dass in Q1 2011 die Bruttomarge von Conergy ohne die Zellproduktion bei um die 24/25% gelegen hätte. |