Stockstreet-Kolumne
Liebe Leserinnen und Leser, die vergangene Handelswoche war wesentlich stressfreier als die Vorherige. Nach einem neuen Bewegungstief am Montag setzte an den Märkten eine Erholung ein. Auf Wochensicht konnten die meisten Indices per Saldo Kursgewinne verbuchen. Auch unser Kauf am Montag konnte sich sehr positiv entwickeln.
In den letzten Tagen wurde zwischen Anlegern, Analysten und Marktkommentatoren vielfach die Frage diskutiert, wie es an den Märkten in naher Zukunft weitergehen wird. Natürlich interessiert auch mich diese Frage brennend, sodass ich das Verhalten und die Ansichten anderer Marktteilnehmer genau beobachtet habe. (Diese Frage kann man natürlich nicht mit Sicherheit beantworten, aber wir können Wahrscheinlichkeiten abwägen und somit bestimmte Szenarien präferieren.)
Kommen wir jetzt wieder auf den Markt zu sprechen:
Ein großer Teil der Investoren rechnet - vergleichbar mit der Korrektur im Sommer letzten Jahres - mit einer weiteren Abwärtswelle. Vielfach wird als Kurszielbereich das Niveau bei 6200 Punkten im DAX genannt. Ein schnelles Erreichen neuer Bewegungshochs haben nur wenige Marktteilnehmer auf ihrem Tradingplan. Der aktuellen Erholung wird nur wenig Vertrauen geschenkt.
Hieraus lassen sich zwei relevante Szenarien ableiten: 1. Wir haben das Tief am Markt bereits gesehen. Vielfach wird erwartet, dass sich die Konsolidierung noch einige Wochen fortsetzen wird. Der Markt marschiert jedoch schneller als von vielen erwartet auf neue Jahreshochs. Einzig eine zweite Abwärtswelle kann bei diesem Szenario noch angetäuscht werden. D.h. der Markt taucht kurzzeitig nochmals ab. Im Extrem können dabei die letzten Tiefs nochmals leicht unterschritten werden, um somit eine typische „Falle“ herauszubilden. Dies ist jedoch nicht zwangsweise notwendig.
2. Die von vielen erwartete zweite Abwärtswelle tritt ein, jedoch deutlich stärker als erwartet. D.h. das Niveau von 6200 Punkten wird unterschritten. Vielfach wird darauf verwiesen, dass es für den Bullenmarkt unter diesem Niveau riskant wird. Bei einem Kursrutsch unter diese Marke würde somit die langfristig bullishe Stimmung deutlich kippen.
Ich favorisiere im Zuge der aktuellen Stimmungslage das erste Szenario. Die Anleger sind bereits verunsichert und erwarten aktuell kaum neue Bewegungshochs. Wie Sie wissen, behalten wir gerade im Hinblick auf unsere Cashquote auch immer das Gegenszenario im Kopf. Das erste Szenario hat meines Erachtens die höhere Eintrittswahrscheinlichkeit. Wie wir uns im weiteren Verlauf positionieren werden, erfahren Sie in der aktuellen Premium-Ausgabe. (Hier können Sie unseren Premium-Börsenbrief abonnieren)
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Handelswoche!
Ihr Michael Jansen Chefredakteur, Stockstreet.de
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - "Märkte können länger irrational bleiben, als man es sich leisten kann."
John Maynard Keynes, Ökonom (1883-1946) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |