"wenn Nel die Projekt mit Gewinn umgesetzt bekommt sind auch KE kein Problem, findet ja eine deutliche Wertsteigerung statt, das würde ansonsten mit großem Anteil an den Großinvestor gehen."
Ich würde das so nicht unterschreiben. Bis Nel überhaupt mit Projekten Gewinn umsetzt, wird noch eine ganze Weile gehen. Man plant nicht einfach so erst ~2023 mit einem positiven Gewinn. Bis 2023 könnten noch so einige Kapitalerhöhungen stattfinden. Das meinte ich damit, das mittelfristig die Anzahl ausgegebener Aktien steigen wird.
Ein Großinvestor wäre niemals so dämlich, zuerst in ein Unternehmen zu investieren um dann sich sämtliche Gewinne aus dem Unternehmen zu saugen. Das ist ein Widerspruch in meinen Augen, vorallem bei Unternehmen in der Größe von Nel und dem (Wachstums-)Markt. Ein Großinvestor erhofft sich Know-How bzw. die Erschließung eines neuen Segments um neue Kunden in einem Markt wie Wasserstoff zu akquirieren und zukünftig irgendwann steigende Umsätze,Erträge und Cashflow zu "erhalten". Somit "füttert" der Großinvestor das kleinere Unternehmen mit genügend Cash, um dann ebenso Aufträge FÜR das kleinere Unternehmen zu gewinnen bzw. selber dem kleinen Unternehmen Aufträge zu erteilen und es auf Dauer großzuziehen. Erst dann, wird evtl. etwas Geld abgezwackt. Wobei ich das sogar bei einem so potenziell riesigen Markt wie Wasserstoff sehr kritisch sehen würde. Hier muss die nächsten Jahre (meiner Meinung nach) fast nur investiert werden um das Potenzial bestmöglich auszureizen. Sonst verlierst du in allen Bereichen wie Qualität oder Marktanteil.
Gutes Beispiel hierfür ist der Zusammenschluss bzw. Joint Venture zwischen Linde und ITM.
"Nels Strategie muss sein wettbewerbsfähige Produkte anzubieten und das sollte mit der aktuellen Produktplatte in einem absoluten Wachstumsmarkt gelingen!"
Da hast du einerseits Recht. Nel bietet aufjedenfall eine gute Produktpalette an. Man darf aber nicht vergessen, die Konkurrenz schläft nicht. Plug Power stellt sich hier sogar eine Nummer breiter auf. ITM wird dank Linde aufjedenfall preistechnisch mithalten können. Mit einem Großinvestor kannst du dir wettbewerbstechnisch deutlich mehr erlauben, als wenn du mehr oder weniger komplett auf den Kapitalmarkt angewiesen bist.
"Weit über 40 % der Aktien werden von Tausenden Anlegern gehalten und wenn die Entwicklung passt wird jede weitere KE wie bisher überzeichnet sein und gelingen (mal abgesehen man hat einen Geschäftspartner, der naja das Maul zu weit aufreist...)"
Naja, das ist zwar ganz nett gesagt, aber glaubst du ehrlich dass ein potenzieller Großkunde von Nel sich denkt: "Oh toll, die werden überwiegend von irgendwelchen kleinen Privatpersonen gehalten!". Ganz bestimmt nicht. Gerade ein Ankerinvestor vermittelt Stabilität und Sicherheit. Das ist das was sich ein Großkunde eher wünscht. Deswegen sagt Lokke ja auch so oft, dass es wichtig ist über eine vernünftige Finanzkraft zu verfügen. Im B2B-Geschäft ist es dir wichtig eine langfristige Beziehung zu pflegen. Da bringt es dir nichts, H2-Stationen zu kaufen und nach ein paar Jahren existiert dieses Unternehmen nicht mal mehr (Worst-Case-Scenario).
@ Korix: "Wenn das so weiter geht, werden die Jahrzehnte benötigen um jemals irgendwie die ausgegebenen Aktien in Zukunft zurück kaufen zu können."
Mit Reverse Split geht das Ruck-zuck und weshalb sollte NEL überhaupt eigene Aktien zurückkaufen? Das dauert noch 5-10 Jahre bis die nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen Geld.
Denkfehler :D Mit einem Reverse Split "verringerst" du zwar die Anzahl der ausgegebenen Aktien, jedoch erhöht sich damit auch der Preis pro Aktie und somit bleibt der Preis den Nel zahlen muss für die Aktien genau gleich. Beispiel: Unternehmen X hat aktuell 100 Aktien ausgegeben. Der aktuelle Kurs an der Börse beträgt 1,00€. (Marktkapitalisierung: 100,00€) = Um alle Aktien zurückkaufen zu wollen, muss somit Unternehmen X für 100 ausgebene Aktien mit einem Kurs von 100,00€ genau 100,00€ bezahlen.
Unternehmen X macht einen Reverse-Split von 10:1. Somit werden aus 10 Aktien, 1 Aktie.
D.h: Nach dem Reverse-Split hat das Unternehmen X nur noch 10 Aktien ausgegeben. Der Aktienkurs "steigt" damit automatisch auf 10,00€. (Marktkapitalisierung: 100,00€) = Um alle Aktien zurückkaufen zu wollen, muss somit Unternehmen X für 10 ausgegebene Aktien nun statt 1,00€, 10,00€ bezahlen. Somit muss Unternehmen X am Ende wieder 100,00€ bezahlen.
Ein Reverse-Split bringt dir somit nur einen "schöneren" Preis pro Aktie bzw. den Vorteil, das eventuell so mehr Kleinaktionäre auf die Aktie anspringen. Nur rein aus dem Gefühl, fühlt man sich bei einem Unternehmen, bei dem eine Aktie 0,50€ kostet eher dazu verleitet paar zu kaufen als von einer die 1000,00€ kostet.
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