Es ist eigentlich eine unbeschreibliche Farce, dass man überhaupt in Betracht zieht, dass Bayer wirklich im juristischen Sinne schuldig ist. Mal zusammengefasst: Ein überwiegender Großteil der Behörden - inklusive die amerikanischen Behörden selbst - stufen Gylphosat als ungefährlich ein. Daneben gibt es ein paar Behörden die es als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen, ohne zu sagen, in welchem Zusammenhang und bei welcher Dosis.
Was hier passiert, muss man sich mal übersetzen: Da sitzt wer wegen Mordes auf der Anklagebank. Ein ganzer Haufen von Zeugen bestätigt, dass der Angeklagte ein Alibi für die Tatzeit hat. Daneben gibt es ein paar Zeugen, die es zwar nicht schlussendlich beweisen können, aber glauben, den Verdächtigen am Tatort gesehen zu haben. Und jetzt geht das Gericht in erster Instanz hin und verklagt denjenigen zu Mord und setzt als Strafe die Todesstrafe an. Die Griechen und Römer drehen sich mitsamt ihres 'in dubio pro reo' im Grabe um.
Eine Klage gegen Bayer kann unmöglich durchgehen und jeder Vergleich wäre schon eine Lächerlichkeit sondergleichen. Baumann hat bestimmt richtige Kacke gemacht mit der Übernahme, aber ich stimme ihm voll zu, dass Freispruch die einzig logische Konsequenz sein darf. Ich bin investiert, weil ich an die Rechtstaatlichkeit der USA glaube. Vielleicht ist das dumm, weil auch in der Vergangenheit politische Entscheidungen am Gerichtshof durchgesetzt worden, Börse ist halt immer ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Wie zuletzt gesagt, sehe ich einen fairen Wert von Bayer ohne die Gylphosat Sache bei 94 was mittlerweile fast 50% Potenzial sind. Dagegen steht der Vollverlust. Das heißt für mich, dass der aktuelle Kurs ein insolvenzverursachendes Rechtrisiko von ca 30% in sich trägt. Bitte auch beachten, dass Bayer den USA auch einfach den Mittelfinger zeigen könnte und sich von deren Markt verabschiedet, ohne irgendwas zu zahlen und in Kauf zu nehmen, dass sie aus dem amerikanischen Markt verbannt werden und ihre Buchwerte auf amerikanischen Grund gepfändet werden. |