ist nicht nur die Zahl der Systeme, sondern wie Torsten Heinrich zuletzt sagte, vor allem auch die Frage, ob Russland die zerstörten Systeme schnellgenug wieder ersetzen kann, d.h. an die Front bringen kann.
Erschwert wird das vor allem durch die vielen Angriffsvektoren durch die ukr. Armee, die in vielen meist eher kleinteiligen Angriffen, die russische Seite dazu zwingt, die Raketenwerfer zu streuen.
Sinkt die Zahl der verfügbaren Systeme, so muss man diese an der Front zunehmend öfter hin- und her bewegen. Dies wird die Keupp sagte, irgendwann die russische Seite an einen Punkt bringen, an dem das nicht mehr funktioniert und man die Teile an Knotenpunkten stehen lässt und sich für Frontbereiche entscheidet.
Und dann ergibt sich vielleicht irgendwann die Gelegenheit für die ukr. Seite, eine Schwachstelle auszumachen, in der man die dortigen Systme ausschaltet und dann vergleichsweise wenig Gegenwehr Seitens Raketenwerfer und Artillerie begegnen muss. Dann kann man die Frontlinie durchbrechen, denn sobald die russische Armee nicht mehr auf ihre deutliche Artillerie-/Mehrfachraketenwerfer-Überlegenheit setzen kann, werden sie gegen die ukr. Truppen einen aussichtslosen Kampf führen.
Denn Fakt ist, dass die russischen Truppen trotz mehr Ressourcen und einer deutlichen Artillerieüberlegenheit keine Geländegewinne mehr erzielen kann, zumindest nicht nachhaltig, während die ukr. Armee trotz dieser Nachteile dennoch wenn auch wenig, Boden gutmachen kann.
Mit dem Absinken dieser Artilleriedominanz, wird ab irgendeinen Punkt, das Pendel kippen und sich der ukr. Vormarsch beschleunigen.
Das regelrechte Vorführen der hohen ukr. Verluste ist meiner Meinung nach bereits ein Zeichen der Schwäche. Man weiß um seine beschränkten Möglichkeiten, so dass man den Gegner versucht auf informeller Ebene zu bekämpfen. Man feiert erfolgreiche Gegenangriffe, z.B. bei Staromajorske oder um Bachmut, wie Siege, obwohl sie letztendlich Resultat eigener Schwäche sind, da man sonst keine Gegenangriffe durchführen müsste.
Man merkt auch an der Wortwahl seitens der Militärblogger, dass das Selbstvertrauen schwindet und die Sorge wächst. Nicht ohne Grund haben sich gerade diverse russische Mailblogger bereits im Vorfeld der ukr. Gegenoffensive besorgt gezeigt. Souveränität und Selbstsicherheit sieht anders aus.
Während die ukr. Armee einen Plan verfolgt, wirkt das Vorgehen auf russischer Seite ratlos und wirr.
Ich bleibe nach wie vor dabei, die ukr. Armee wird im Spätsommer, vielleicht Herbst, einen großen Durchbruch schaffen und die russische Armee wird dem Druck dann immer weniger etwas entgegenzusetzen haben.
Während die ukr. Armee mit modernsten Gerät beliefert wird, muss die russische Armee ihre Verluste mit Altbeständen auffüllen.
Zwar kann man davon ausgehen, dass Russland eine beachtliche Zahl an neuen Fahrzeugen, wie Panzern, produzieren wird können. Doch das Problem der im Vergleich zur Ukraine deutlich höheren Verlustrate wird damit nicht behoben und ich sehe auch nicht, wie die russische Armee das unter den gegebenen Umständen schaffen sollte, was sie bislang nicht schaffte.
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