das russische Zeugnis ist noch wesentlich schlechter, so dass man das immer relativ betrachten muss.
Fakt ist, dass die russische Armee momentan 4mal so viel Equipment verliert als die ukr. Armee. Fakt dürfte daher auch sein, dass die russische Armee mindestens doppelt so viele Soldaten verliert als die ukr. Armee.
Das Verhältnis hat sich seit Beginn der Offensive deutlich zu gunsten der ukr. Armee entwickelt.
Auch das zeigt, dass die ukr. Armee eine Lernkurve erfolgreich durchlaufen hat und die Abnutzung vor allem auf russischer Seite stattfindet.
Mit Saluschnyj hat die ukr. Armee zudem einen wirklich kompetenten Kommandanten an der Spitze. Auch das hat die ukr. Armee der russischen Armee voraus.
Meiner Meinung nach überschätzt man die russische Armee nach wie vor. So wie Keupp vor Wochen sagte, fällt es gerade im Westen schwer, sich der Erzählung von der militärischen Großmacht Russlands losreißen zu können. Die über Jahrzehnte eingetrichterte russische Propaganda führt dazu, dass die russische Armee in ihren Fähigkeiten nach wie vor überschätzt wird.
Daran ändern auch keine taktischen Anpassungen, sei es die elektronische Kampfführung oder Drohnen etwas, denn seit Beginn des Krieges verliert die russische Armee das 3fache an Equipment und setzt das gut 8fache an z.B. Artilleriegranaten ein, mit dem Ergebnis, dass die ukr. Armee in ihrer Gegenoffensive in 6 Wochen mehr erreicht hat als die russische Gegenoffensive in 6 Monaten. Rechnet man Bachmut heraus, welches vor allem auch durch die Opferung von Zehntausenden Häftlingen zu Verdanken ist, welche man in Masse nach vorn getrieben hat, so bleibt nicht viel von der russischen Offensive übrig.
Deshalb frage ich mich, wenn man das Vielfache an Ressourcen einsetzt und trotzdem an Boden verliert, wo soll da die Lernkurve oder gar der Wendepunkt sein?
Hätte die russische Armee die gleiche Anzahl an Ressourcen zur Verfügung, dann wäre die Überlegenheit der ukr. Armee schlichtweg erdrückend und die russische Armee chancenlos.
Aber genau darauf läuft es hinaus und wie Keupp errechnet hat, wird der Punkt noch in diesem Jahr erreicht werden. D.h. im Klartext, dass im Laufe des Jahres der Punkt kommen wird, indem die russische Armee die Masse an Ressourcen nicht mehr wird nachschieben können, weil die Lager nicht schnell genug aufgefüllt werden können.
Das ist einfache Mathematik, die zum unweigerlichen Ende der russischen Armee in der Ukraine führen wird, wenn sich das Verlustverhältnis nicht von 4:1 weder deutlich in Richtung 1:1 verschiebt.
Denn bei einem Verlustverhältnis von 4:1 nützt Russland auch die Kriegswirtschaft nicht viel, weil es dann für jeden Panzer oder Geschütz, welches die Ukraine erhält oder selbst produziert ( die Ukraine betreibt ja letztendlich auch eine Kriegswirtschaft ), Russland dann 4 produzieren muss.
Dazu muss der Westen nichtmal seine Rüstungsindustrie drastisch hochfahren, weil bereits die wenigen Panzer in Summe aller Werke, bereits ausreichen um die Grenzen der russischen Kapazitäten ausreizen zu können.
Laut Oryx, d.h. Verluste mit klarem Bildbeleg, verliert die russische Armee allein in diesem Monat gut 100 Kampfpanzer pro Monat. Da nur ein Teil der Verluste bildlich belegt ist, belegt werden konnte, dürften die tatsächlichen Verluste deutlich höher liegen. Da nützt es wenig, wenn die russische Rüstungsindustrie ihre Produktion von 20 auf 40 Kampfpanzer pro Monat steigern konnte. Laut diesen Beitrag kann es gerademal 20 Kampfpanzer produzieren ( https://www.welt.de/wirtschaft/article243931195/...nterschaetzen.html )
Es ist offensichtlich, dass es die Taktik der Ukraine ist, die russische Armee ausbluten zu lassen. |