Weg mit den Beteiligungen, Konzentration auf die Projekte: Nur weil manche meinen, das Schering aktuell durch den strammen Verkauf von MOR AKtien möglicherweise eine mio€ verliert (5€ mal 200k-Aktien schlechter?!)
Berlin, 23. Februar 2006, 07:30
Schering verkauft radiopharmazeutisches Geschäft von CIS bio international
Die Schering AG (FSE: SCH, NYSE: SHR) gab heute bekannt, dass ihre französische Tochterfirma Schering S.A.S. das radiopharmazeutische Geschäft von CIS bio international an ein Konsortium, bestehend aus den belgischen Gesellschaften Ion Beam Applications S.A. (IBA) und dem Institut National des Radioéléments (IRE), verkauft. Ein entsprechender Vertrag wurde am 22. Februar 2006 unterzeichnet.
Im Rahmen dieser Transaktion übernimmt das Konsortium das laufende radiopharmazeutische Geschäft von Schering, während Schering sich weiter auf die viel versprechenden innovativen Diagnoseverfahren der Magnetresonanz- und Computertomographie sowie der optischen und molekularen Bildgebung konzentrieren wird. Die Transaktion soll in der ersten Hälfte des Jahres 2006 abgeschlossen sein.
Das Konsortium übernimmt rund 750 Mitarbeiter in verschiedenen Ländern. Mit dem laufenden radiopharmazeutischen Geschäft erzielte Schering im Jahr 2005 einen Nettoumsatz von rund 120 Millionen Euro.
Der Verkauf ist Bestandteil der FOCUS Initiative von Schering und trägt zur weiteren Steigerung der Profitabilität des Unternehmens bei.
Die Transaktion wird im Geschäftsjahr 2006 einen negativen Einmaleffekt in Höhe von rund 50 Millionen Euro auf das Betriebsergebnis von Schering haben.
„Es ist unser Ziel, Innovationen auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebung voranzubringen“, erklärte Dr. Karin Dorrepaal, Vorstandsmitglied der Schering AG und zuständig für Diagnostische Bildgebung. „Wir richten unser Geschäftsfeld Diagnostische Bildgebung strategisch neu aus, um uns auf innovative Wachstumsbereiche zu konzentrieren und gleichzeitig unsere operative Marge zu steigern.“
Die Schering AG ist ein forschendes Pharma-Unternehmen, das seine Aktivitäten auf vier Geschäftsfelder konzentriert: Gynäkologie&Andrologie, Onkologie, Diagnostische Bildgebung sowie Spezial-Therapeutika für schwere Krankheiten. Schering setzt auf Innovationen und will mit neuartigen Produkten als Global Player in speziellen Märkten weltweit führend sein. Mit eigener F&E-Infrastruktur, verstärkt durch ein weltweites Netzwerk von externen Partnern, wird eine Erfolg versprechende Produkt-Pipeline sichergestellt. Mit neuen Ideen leistet Schering einen anerkannten Beitrag zum medizinischen Fortschritt und will die Lebensqualität der Menschen verbessern: making medicine work
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Schering setzt also seinen Beteiligungsfokus neu. Kleinere Beteiligungen wie das Radiopharmageschäft mit 750 Mitarbeitern und Nettoumsatz 120mio€: zack und weg damit, auch wenns 50 mio Einmaleffekt kostet. Und da soll Schering irgendwie sentimental sein zu seiner 4,5 Jahre alten MOR-Beteiligung? Ich denke Schering zieht sein Focus-Ding durch....
Interessant dabei:
während Schering sich weiter auf die viel versprechenden innovativen Diagnoseverfahren der Magnetresonanz- und Computertomographie sowie der optischen und molekularen Bildgebung konzentrieren wird.
http://www.schering.de/scripts/de/30_rd/areas/diag/mbrad.php Definition: Molekulare Bildgebung
Mit der molekularen Bildgebung (Molecular Imaging) lassen sich biologische Prozesse auf zellulärer und molekularer Ebene messen und charakterisieren, und zwar im lebenden Organismus (in vivo). In Kombination mit entsprechenden Bildgebungsverfahren setzt man dabei moderne molekularbiologische Methoden wie Antikörper-Technologien und peptidchemische Verfahren ein. Als mögliche Bildgebungsverfahren eignen sich etwa die Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspin), die Positronen-Emissionstomographie (PET), oder PET in Kombination mit der Computer-Tomographie (PET-CT). Krankhaft veränderte Zellen haben oft andere Stoffwechsel- und Genaktivitäten als gesunde. In der molekularen Bildgebung macht man sich diese Abweichungen zunutze und setzt Trägermoleküle wie Antikörper oder Peptide (kleine Eiweiße) ein, die hochspezifisch an solche krankheitsspezifisch veränderten Zellstrukturen binden. Diese Trägermoleküle sind an radioaktive Substanzen (Radionuklide) gekoppelt und transportieren das jeweilige Radionuklid im " Huckepack-Verfahren" durch das weit verzweigte Blutgefäßnetz des Körpers gezielt zum kranken Gewebe. Mit einem geeigneten bildgebenden Verfahren lassen sich Veränderungen im Stoffwechselgeschehen sehr frühzeitig analysieren, oft noch bevor eine Krankheit manifest wird.
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Dazu die Meldung vom 10. Oktober 05 von Schering: http://www.morphosys.de/php/show_pressemitteilungen.php?id=3... Nicht nur 3 tAK-Projekte wurden gestartet sondern: Zusätzlich erhielt Schering acht exklusive Lizenzen für Anwendungen in der in-vivo-Diagnostik . Im Gegenzug erhält MorphoSys Lizenzzahlungen. Schering ist für die präklinische und klinische Entwicklung und anschließende Vermarktung resultierender Produkte verantwortlich. ..... Im Rahmen der Kooperation, die im Dezember 2001 begann, entwickeln beide Unternehmen Antikörper gegen ein breites Spektrum an krankheitsrelevanten Zielmolekülen sowohl für therapeutische Zwecke als auch für Anwendungen der in-vivo-Diagnostik hauptsächlich im Bereich der Onkologie.
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Manche sehen Schering ja auf dem Absteigenden Ast in Bezug auf MOR.
ABer: Neben aktuell 6 aktiven therapeutischen AK-Programmen hat MOR 8 exclusive Lizenzen auf in-vivo-Diagnostik-AKs aus dem Bereich Onkologie-Früherkennung.
Zwar machen sie jetzt eine Portfoliobereinigung und hauen ihre Aktien weg, aber die Entwickler setzen sehr massiv auf Morphosys-AKs.
Auch Schering wird sich spätestens 2007 mit klinischen Projekten melden.
Grüße ecki |