unwichtige EU-Bürokratin Kroes wurde vorhin in der Richtung zitiert, daß die Commerzbank zwischen "solide" und "notleidend" liege, also gemäß ihrer Einteilung (nur mit staatlicher Hilfe am Leben erhaltene Pleitebanken vs. gesunde Institute, die es auch ohne Staasgelder schaffen) ein Sonderfall sei.
Ich denke, daß sie damit (vor allem wegen der Eurohypo) nicht falsch liegt. Was das für den Aktienkurs in nächster Zeit bedeutet, kann sich jeder leider leicht ausrechnen (wird es wenig zu rechnen geben).
Ganz anders als StephanG glaube ich, daß sich das Schicksal der Bank frühestens erst ab Q3/09, wahrscheinlich aber erst 2010/11 entscheidet. Der Analyst der Citigroup, der heute in den Foren für viel Aufsehen gesorgt und einiges an Wut hervorgerufen hat (wer im Glashaus sitzt...), liegt im Grunde evtl. nicht so total daneben, denn wenn die Wirtschaftskrise tatsächlich voll zuschlagen wird (was im Moment nur der sagen kann, der auch im Kasino weiß, ob die Kugel auf rot oder schwarz fällt), dann "Gute Nacht".
Bisher, man denke an das vor dem Zusammenbruch stehende Imperium von Merckle, erwischt es nicht nur Leute ohne nennenswertes Eigenkapital wie damals Leo Kirch ...
Fakt ist, daß die Banken noch erheblich mehr Eigenkapital brauchen werden (gerade die Commerzbank nach dem Dresdner-"Deal" und wenn sie sich der Eurohypo nicht rasch wieder entledigen kann) und sich in der Krise damit anfreunden werden müssen, faul gewordene Kredite gegen Beteiligungen eintauschen zu müssen, was erstmal wenig Freude machen wird und nur sehr langfristig gesehen vielleicht kein Schaden ist (wobei die Betonung auf dem "sehr" liegt).
Wenn man heute wieder lesen muß, daß aus der Conergy-Kapitalerhöhung 155 Mio erstmal bei den Investmentflaschen der Dresdner hängengeblieben sind, dann bekommt man eine Ahnung, was da ins Haus kommt.
Diekmann wird schon gewußt haben, wieso er diesen Laden am Schluß um jeden Preis loshaben wollte.
LeoF |