Von E-Mobilität bis Smart Homes, von Satelliten bis zur Gesundheitsbranche: Die Nachfrage nach Mikroelektronik boomt. Darum wird AT&S als weltführendes Unternehmen in den nächsten Jahren am Standort Leoben eine halbe Milliarde Euro in ein neues R&D-Center investieren. 700 neue Mitarbeiter:innen werden dafür gesucht.
Der anhaltende Nachfrage-Boom für Mikroelektronik stellt immer neue Anforderungen an die Leistungsfähigkeit elektronischer Systeme. Darum wird AT&S als international führender Hersteller seinen Fokus auf Forschung und Entwicklung verstärken. Am Standort Leoben-Hinterberg wird eine halbe Milliarde Euro in ein neues R&D-Center (Forschung und Entwicklung) für Substrat- und Packaging-Lösungen für die globale Halbleiter-Industrie investiert. Zusätzlich werden bestehende Produktionsanlagen ein weiteres Technologie-Upgrade erhalten.
„Leoben ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt von AT&S. Von hier aus ist das Unternehmen zum Weltkonzern aufgestiegen und gehört heute zu den bedeutendsten Playern im Bereich von High- End Leiterplatten und IC Substraten“, sagt AT&S Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch. „Wir investieren zwar viel im Ausland und haben erst kürzlich unseren neuen Standort in Kulim/Malaysia angekündigt. Die Produktionsstandorte in Asien und die Investitionen zu ihrer Erweiterung haben aber auch unsere österreichischen Standorte und ihre Mitarbeiter:innen abgesichert“, erklärt Androsch. Das führt dazu, dass der Standort in Leoben ausgebaut wird und zusätzlich etwa 700 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden.
Wesentliche Vorprodukte für asiatische Standorte
Bereits heute werden in Leoben Vorprodukte für IC Substrate hergestellt, die an den Produktionsstandorten in Chongqing/China und künftig auch in Kulim/Malaysia zu hochwertigen Endprodukten weiterverarbeitet werden. Um die steigende Nachfrage befriedigen zu können, wird ein Technologieupgrade in Produktionsanlagen durchgeführt und zusätzlich ein Produktionsgebäude mit etwa 18.000 m2 errichtet.
Ein wesentlicher Teil des Investitionsvolumens wird in ein neues Forschungszentrum inklusive einer Kleinserien- und Prototypen-Produktion fließen. Mit dem neuen, hochmodernen R&D-Center adressiert AT&S sowohl Kunden im High-End Halbleiterbereich als auch internationale Forschungseinrichtungen.
„Die hier eingesetzten Technologien sind einzigartig in Europa und verschaffen AT&S ein Alleinstellungsmerkmal am Markt“, sagt AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer. „Forschung und Entwicklung auf diesem technologischen Niveau wird es uns ermöglichen, unseren Kunden noch proaktiver innovative Lösungen für künftige Produktgenerationen anzubieten und damit zu einem Vorreiter in der Industrie zu werden. Darüber hinaus ist diese Investition ein klares Bekenntnis zum Standort Leoben und wird einen Beitrag für eine wettbewerbsfähige Mikroelektronik-Industrie in Europa leisten.“
Diese AT&S Vorhaben korrespondieren mit dem European Chip Act, der von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Mitte September angekündigt wurde. Ziel ist es, gemeinsam ein hochmodernes europäisches Chip-Ökosystem zu schaffen, um die europäische Beschaffungssicherheit zu gewährleisten und neue Märkte für bahnbrechende europäische Technologien zu erschließen.
Mit der jetzt angekündigten Investition geht ein signifikantes Mitarbeiterwachstum bei AT&S einher. Bis 2025 werden rund 700 zusätzliche Mitarbeiter benötigt, wie Ingenieure aus den verschiedensten Disziplinen, Fachkräfte und Akademiker für wirtschaftliche und technische Bereiche sowie qualifizierte Facharbeiter.