So oder so, bei Osram hat man einfach das Talent, den Aktienkurs mit einer unvorsichtigen Bemerkung abrupt nach unten zu schicken.
Olaf Berliens Vorgänger Wolfgang Dehen war besonders berüchtigt dafür, dass die Aktie mal schnell aus dem Stand drei bis fünf Prozentpunkte verloren hat wenn er einfach nur den Mund aufgemacht hat. Aber wirklich besser ist Olaf Berlien nicht.
In dem Unternehmen gibt es einfach keine Kultur des shareholder value, und man hat dies auch nie gelernt seit der Abspaltung von Siemens Anfang 2013. Vielleicht ist das auch gerade das Problem in solchen Unternehmen, die vorher nie mit Aktionären auf dem freien Markt zu tun hatten. Nur eben haben es andere Siemens-Abspaltungen sehr viel besser hinbekommen, und dies sofort quasi aus dem Stand nach der Erstemission. Infineon zum Beispiel hatte eine ganze Zeitlang ein absolut klasse Händchen dafür, Ad hoc-Meldungen oder andere Unternehmensnachrichten genau im richtigen Moment rauszugeben sodass der Aktienkurs gestützt wurde oder die Aktie mal eben zwei Prozent zugelegt hat. Das war in der Zeit eine reine Freude, dort Aktionär zu sein.
Bei Osram scheint man sich einen Dreck um solche Erwägungen zu scheren, und man sieht dies mehr als deutlich.
Bin mal gespannt, wie der Osram-Kurs morgen auf das Interview reagiert. Wird wohl mal wieder zwei drei Prozent runter gehen.
Leute, kauft Aktien die solche Probleme nicht haben, sag ich nur. Stellt eure Depots so zusammen, dass ihr in die altbewährte creme de la creme der deutschen Wirtschaft investiert seid. Unternehmen, die seit Jahrzehnten einen sehr guten Ruf bei Aktionären haben und die Produkte herstellen, die immer gebraucht werden.
So eine Möchtegern-Hightech-Bude wie Osram die Aktionäre mit Füßen tritt und seit Jahren rumeiert um endlich eine profitable langfristige strategische Richtung zu finden, ist erwiesenermaßen pure Geldvernichtung.
Ich werde wahrscheinlich in Zukunft auch Osram-Produkte boykottieren, denn ich habe mich selten dermaßen über ein Unternehmen geärgert. |