Kurssprünge wie am Montag dieser Woche, als der Leitindex erstmals in der Historie über die Marke von 14.400 Punkten kletterte, sind in solch einer deutlichen Form eher selten. Zuletzt war das am 9. November des vergangenen Jahres der Fall. Doch damals gab es einen Anlass: Biontech vermeldete die Zulassung eines Corona-Impfstoffes, was die Börsenwelt letztendlich komplett veränderte.
Doch am Montag dieser Woche sprang der Dax ohne eine positive Meldung insgesamt um mehr als 470 Punkte nach oben. Die Börsenerfahrung lehrt: Über solche Sprünge ohne fundamentale Veränderungen sind nicht alle Anleger begeistert. Einige Investoren dürften mit ihren Positionen bei Dax-Notierungen oberhalb der Marke von 14.400 Zahlen falsch gelegen haben.
Sie mussten nachkaufen, weil ihre Investitionsquote zu gering war, oder ihre Short-Spekulationen auf fallende Kurse verkaufen, damit die Verluste ausufern. „Sicherlich spielten beim Ausbruch aus der etablierten Range am Montag auch Short-Eindeckungen eine wesentliche Rolle“, meinen auch die Analysten der Landesbank Helaba in ihrem Morgenkommentar.
Konkretere Details dürften erst die Auswertungen von Anlegerumfragen in den kommenden Tagen bieten. Doch die Börsenerfahrung lehrt auch: Einen schnellen Absturz zurück unter die Marke von 14.200 Zählern auf die ehemaligen Rekordhochs dürfte es so schnell nicht geben. Denn solche Neuausrichtungen von Depots geschehen nicht nur an einem Tag, sondern dürften etwas länger dauern.
Dafür spricht auch das zweite Rekordhoch in Folge am gestrigen Dienstag. Und in den vergangenen beiden Handelstagen wurden mehr als 100 Millionen Dax-Papiere gehandelt, das höchste Tagesvolumen des gesamten Jahres. Steigendes Volumen untermauert solch eine Trendphase. |