Man ist hin und hergerissen wenn man sich Zahlen in den USA anschaut. Geldmengenwachstum M3 in den USA liegt bei (verantwortungslosen) 70%. Kann ein Markt gegen solch eine Geldschwemme fallen? Ist m.E. die einzige, allerdings nicht nachhaltige Komponente, die noch für Aktien spricht. Trotz Corona führt diese zu neuen Rekorden bei den Retail-Sales in den USA. Ein Rekordwachstum in 2020 und 8% Wachstum in den ersten Monaten dieses Jahres. Da fragt man sich warum man immer wieder nach neuen Stimulusplänen ruft. Wachstum über alles obwohl wir eine Klimakrise haben. Passt nicht zusammen. Ich denke eher , dass das Problem eine falsche Verteilung ist. Warum zieht man die Retailer und insbesondere die Online-Retailer , nicht zur Verantwortung und schöpft die Gewinne ab um sie an die wirklich Getroffenen zu verteilen . Anstatt die Notenpressen immer weiter anzuzapfen. Ebenfalls auf Rekordniveau ist die Hypothekenvergabe. 1,2 Billionen im letzten Quartal. Da braucht man keinen Stimiulusplan; die Häuser werden gebaut. Die IPO-Flut in den USA hat sich beschleunigt. Nach dem Rekord an SPACS im Vorjahr mit 80 Mrd. wurden bereits bis Mitte Februar weitere 40 Mrd. für die Katze im Sack eingesammelt. Unternehmensanleihen werden zunehmend im schlechten Qualitätsbereich gekauft. CCC und schlechter: Der Anteil liegt jetzt bei über 20%. Nur vor der Finanzkrise war dieser Anteil kurzzeitig höher. Inzwischen können sich auch bankrotte Staaten wie Italien bald zu 0% finanzieren. Irre. Die Optionsbubble wird ebenfalls weiter aufgeblasen. Inzwischen sind wir bei fast 30 Millionen gehandelten Kontrakten täglich gelandet. Kommend von 10 Millionen noch Mitte 2020. Wahrscheinlich ist auch die Bitcoin-Rallye ein Auswuchs von dem vielen Geld. Mich wundert es nur, dass Gold davon nicht profitiert. Die Leute haben scheinbar lieber den abstrakten Bitcoin in der Tasche als ein tatsächliches Zahlungsmittel. Wenn man sich diese Zahlen anschaut, ist die Angst vor Inflation vielleicht gar nicht so unbegründet. Insbesondere wenn man dem Ruf nach weiteren Stimulusprogrammen folgt. Es besteht m.E. die Gefahr, dass man hier mehr als überreagiert, zumindest was die gesamte Volkswirtschaft betrifft. Es ist also ein explosives Gemisch, das man irgendwie wieder unter Kontrolle bekommen muss. Was soll man machen? Vielleicht werden Aktien noch ein wenig laufen, aber ich möchte nicht in den gehypten Bereichen investiert sein. Dann lieber in den langweiligen Aktien, die momentan keiner haben will, die aber auch nach der nächsten Krise noch existieren. Problem ist, dass es wenig Alternativen gibt. Gold sollte man sicherlich haben, aber Anleihen, die wahrscheinlich nie zurückgezahlt werden? Bitcoin - die größte Spekulationsblase der Neuzeit, vergleichbar mit Tulpenzwiebeln? Werden die Staaten ein paralleles Finanzsystem zulassen? Wohl nur bis zu einer gewissen Größe. Solange sich der Wert im Bereich der Bewertung eines Unternehmens ( Tesla) befindet, ist der Bitcoin noch kein Problem, aber wieviel mehr wird man akzeptieren ? Bleiben vielleicht doch noch Aktien, aber eine Rotation ist zwingend notwendig. Entsprechend bleibt das Portfolio aufgestellt auch wenn´s kurzfristig vielleicht nicht aufgeht. Aber man kann besser schlafen und fördert die Gesundheit, was allemal wichtiger ist. |