der Hafer sticht, was ich aus einem erfeulich erhöhten Maß an Humor schließen darf, erlaube ich mir ein Post aus einem anderem Thread, den keiner mehr zu lesen scheint, einzustellen. Also Rettungsringe, Lübeker Marzipan und die lieben Beißerchen hatten wir ja schon. Wie aber ist es nun um die kulturellen Vergnügungen, sprich die Lage des Kinos in diesen unsicheren Zeiten bestellt ?
Krise? Welche Krise ? oder anders gefragt:" Was hat die Berlinale bzw. das Kino mit Aktien und der Wirtschaftslage zu tun ? Nun ist sie also zuende, die Berlinale Der „Goldene Bär“ ging nach Peru, was mich persönlich sehr freut. Aber das ist eine andere Geschichte. Das Kino erfreut sich zunehmender Beliebtheit und die Branche schreibt erstaunlicherweise grüne Zahlen mit aufsteigender Tendenz. Ich frage mich nun: Was hat das Kino also mit der Krise zu tun ? Nächste Woche wird der Film „ The International“ in die Kinos kommen. Der Regisseur des Films soll die Befürchtung gehabt haben, dass das Thema „ eine Großbank als Bösewicht“ wohl doch zu konstruiert und unrealistisch wirken könnte:-) Die Wirklichkeit hat hier wohl leider die Fantasie übertroffen, denn das was sich keiner vorstellen konnte, ist leider schneller eingetroffen, als wir es jemals für möglich gehalten hätten.Wie gesagt: die Filmbranche schaut momentan optimistisch und unverdrossen in die Zukunft. Ist dies nun Zweckoptimismus oder woher schöpft eine ganze Branche in diesen Zeiten ihren Mut während die Tätigkeiten der Insolvenzverwalter in den anderen Branchen mehr und mehr beansprucht werden? Ich las, dass es momentan sogar nicht mehr genug Insolvenzverwalter geben soll. Könnte dies eventuell der Beruf der Zukunft werden ?
Kino war schon zu Zeiten der letzten Weltwirtschaftskrise der Renner, denn die Menschen hatten in diesen schweren Zeiten das Bedürfnis sich einige schöne Stunden zu gönnen, nach dem Motto: " Man lebt nur einmal". 1931/1932 gingen tatsächlich 1,5 Millionen mehr Menschen in die Kinos als in dem vorherigen Jahren. 2008 war „ Keinohrhase“ ( rabbit without ears ) der Kinohit mit Happy End. Damals war es „ Das gibt´s nur einmal, das kommt nie wieder“. Ein schlauer Mensch, dessen Namen ich vergessen habe, soll dem Spiegel gegenüber gesagt haben: „ Je schlechter die wirtschaftliche Lage in einem Land sei, desto mehr profitiere das Kino davon, da es die Flucht aus der harten Realität erlaube“ Ich frage mich zur Zeit: „Gibt es das nur einmal oder kommt es doch wieder“, also kann die Geschichte sich wiederholen ? Hoffentlich sieht sich unsere Regierung nicht gezwungen nun auch noch Milliarden in die Filmförderung zu stecken, um die Bevölkerung kurz- oder langfristig ruhig zu stellen. ( Adlerauge sei wachsam ) Für die Branche würde es mich freuen, aber es ist zu befürchten, dass dies die staatlichen Mittel dann wohl doch um einiges übersteigen dürfte, da die Krater an anderen kulturresistenteren Stellen ja erst einmal zu stopfen sind. In der Hoffnung, dass der Kongress, besser gesagt der Bundestag und die Regierungen der anderen Länder dieser Welt nun mal langsam das Tanzen lernen, statt sich in ewigen Verhandlungen und Absichtserklärungen zu ergehen, werde ich mir heute einen gemütlichen Kinoabend spendieren. Ist das nun schon die Flucht aus der Realität ? Marzipan oder Kino, das ist hier die Frage. Am besten beides !!! Man lebt nur einmal, das ist zumindest fraglos richtig.
einen schönen Abend
rekiwi ----------- "Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht." |