Quelle: https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/....php?t=579538&page=44
Weshalb Ryzen eine hervorragende Gaming CPU 2017 ist und die Presse (wieder einmal) versagt.
Meiner Meinung nach ist die negative Presse im Bezug auf die Gamingleistung unbegründet. Als 5960x Besitzer der sehr vorrausschauend plant und in absehbarer Zeit nicht vor hat zu upzugraden, möchte ich einmal darlegen warum dies so ist. Gerne wird sich von den großen Technikmagazinen ja im Nachhinein selbst auf die Schulter geklopft, nach dem Motto: Wir haben es ja schon immer kommen sehen. Ein bischen wie mit dem VRAM-Bedarf, welcher ja in den letzten Monaten explodiert ist. Ich möchte einmal objektiv darlegen, weshalb Ryzen für die meisten Gamer aktuell konkurenzlos ist.
Mangelhafte Testberichte: Schaut man sich einmal die Tests der bekannten Seiten an muss man klare Schwächen im Parkour feststellen oder gravierende Abweichungen zur Masse der anderen Tests. Nur um mal einige bekannte zu nennen:
Hardwarluxx: Lediglich 6 Gamingbenchmarks für eine neue Prozessorarchitektur ist einfach zu wenig. Davon sind (0x 2017, 1x 2016, 4x 2015, 0x 2014, 1x 2013) Nur ein Titel läuft hiervon mit deutlich weniger als 100 fps.Teilweise läuft man mit 300 fps ins GPU-Limit.
Computerbase: Im Vorfeld hatte man noch groß den neuen Parkour angepriesen. In der Gamingübersicht sind die bekannten alten Kamellen: (0x 2017, 0x 2016, 3x 2015, 2x 2014, 1x 2013) Bei den erweiterten Gamingbenchmarks sieht es besser aus, das hilft dem ersten Blick aufs Ranking und dem Shitstorm aber wenig. Nimmt man nur die Titel von 2017 und 2016 ins Erweiterte-Ranking, trennen 1800x und 7700k 1% Performance! Trotz mehr IPC für den 7700k und 500MHz mehr Takt im All-Core-Turbo.
PCGH liefert kuriose Ergebnisse. Teilweise langsamer als Bulldozer. Der Parkour sieht jedoch auch folgerndermaßen aus: (0x 2017, 0x 2016, 5x 2015, 2x 2014, 1x 2013)
Der Zeitpunkt ist perfekt, Ryzen ist es (noch) nicht Was einem sofort auffällt, Ryzen wurde überhastet auf den Markt geworfen und mit der heißen Nadel gestrickt. Die Marktpositionierung und der Zeitpunkt könnte nicht besser sein. Die Mainboardhersteller sind schlicht noch nicht so weit. Die Sotware sowieso nicht. Der Fokus bei der Entwicklung lag klar bei den deutlich verbesserten Cores und bei der Infinity Fabric. Der Speichercontroller wurde vermutlich aus Zeit- und/oder Ressorucengründen eingekauft. Das ist aber kein unlösbares Problem und wird sich in den kommenden Wochen verbessern. Die aktuelleren BIOS-Versionen bringen bereits bei den Releasetests 10-25%!
Der Spagat zwischen maximaler Überraschung und wir schicken Sampels zum Optimieren in die große weite Welt Keine Frage Ryzen ist für AMD ein großer Wurf. Man denkt jedoch bei den Ausreißern sofort an das Bulldozer-Debakel und die Versprechungen der Besserung. Der Unterschied, - bei Bulldozer war jedoch es ein gravierender Designfehler (Modulbauweise). Man hat schlicht an dem Bedarf vorbei entwickelt. Bei Ryzen sind es keine unüberwindbaren Hürden sondern nur ein überhasteter Start. Zudem entwickelt man nicht an dem Bedarf vorbei, sondern generiert diesen über die Konsolen nun selbst.
Wir optimieren für Ryzen – reiner Selbstzweck AMD wäre schön doof, wenn man nicht wieder seine eigene Architektur in der Xbox Scorpio platzieren würde. Ryzen mit 8 Cores ist mit großer Wahrscheinlichkeit gesetzt. Das bedeutet identische Corezahl wie bei den anderen Konsolen (PS4, PS4 Pro, Xbox One) und on Top Hyperthreading + höhere IPC. Für die Entwickler kein großes Umdenken und wieder maximale Kompatibilität. Die Entwickler können sich nun schon einmal mit Ryzen und der CCX der Infitiy Fabric vertraut machen. Daran kommen Sie auch in Zukunft nicht vorbei.
Der PC ist nicht die Leadplattform, die Konsole aber ein PC Was man vor Jahren belächelt hat, sollte nun langsam jedem dämmern. Aller spätestens wenn man in der Menüführung einen Brechreiz bekommt. Der PC User ist flexibel und muss zur Not aufrüsten. Egal ob der Großteil 2-3GB VRAM hat oder zuwenig CPU-Kerne.
IPC und Takt überbewertet Bereits bei der last-Gen hat sich gezeigt wie abhängig PC-Ports von der Konsolenhardware sind. Der Zusammenhang, dass die meisten älteren Spiele mit maximal 3 Cores skalieren und die Xbox360 als kleinsten gemeinsamen Nenner 3 Cores + HT hat liegt auf der Hand. Seit es Spiele exklusiv für die akutuelle Genration gibt laufen niedrigtaktende Mehr-Kerner höhertaktenden QuadCores davon. Zudem muss Sofware auf möglichst vielen Plattformen laufen. Dazu gehören auch teure 1500€-Notebooks mit einem i7-7700HQ und lediglich 3,4GHz AllCore.
low-Level API Manche Unken meinen ja, es wäre besser man bliebe einfach bei DX11, das läuft ja schließlich sowieso schneller. Low-Level ist ein größerer Bruch als man sich das vorstellen kann und nicht mit vorherigen DX-Verionen vergleichbar. Zudem legt es die Verantwortung weg vom Treiber, hin zu den Entwicklern. Das birgt Risiken und bringt Verantwortung mit sich, welche nicht alle Studios eingehen wollen. Die Lösung ist nicht das Weiterverwenden von DX11, sondern der Weg hin zu der Lizenzierung von Grafik-Engines.
Der Wandel der Softwarelandschaft Häufig hört man: Wenn du BF1 spielst ist Ryzen oder ein Intel mit vielen Kernen genau der richtige Prozessor, für alles andere nicht. Es ist ein offenes Geheimnis. In Zukunft werden wir nur noch eine Hand voll hochoptimierter Game-Engines sehen, welche für jedes Genre eingesetzt werden können. Das spart schlicht Kosten beim Entwicklungsaufwand. Nicht umsonst tun sich teils gute Engines schwer sich auf dem Markt zu behaupten und werden teilweise verschenkt um noch irgendwie eine Marktrelevanz zu haben. Es muss daher lauten: Willst du zukünfitg Spiele beispielsweise von EA spielen (BF, NFS, PvZ, FIFA,..... alles Frostbyte), dann ist Ryzen genau das richtige für dich.
klevere Marktpositionierung Alleine an der PIN-Zahl des Sockels kann man erkennen wo die Stärken und Schwächen von AMDs neuer AM4-Plattform sind. Intels 2 Sockel Strategie hat Vorteile, aber auch große Nachteile. Der Sockel 1151 ist auf niedrige Kosten getrimmt. Bietet kaum Overclocking und weiterhin maximal 4 Kerne. Sockel 2011 ist HighEnd und bietet sehr umfangreiche aber auch teure Board und ohne Ende Kerne. Die Nische bzw Stärke von AMDs AM4 Sockel mit 1331 PINs liegt genau in der Mitte. Günstige B350 Boards mit nur DualChannel und gerade so ausreichend PCIe-Lanes wie 1151 dafür mit deutlich mehr Kernen und OC.
Overclocking like a Pro D805, Q6600, i7920 waren die letzten großen OC Prozessoren mit 40-50% OC unter Luft. Zu dieser Zeit funktionierte der Wettbewerb. Zwar hat SandyBridge (2500k, 2600k) ebenfalls eine gute Figur gemacht, jedoch war es dort bereits nicht mehr möglich im Multithreading auf das Topmodell aufzuschließen oder dieses zu überflügeln. Mit fehlendem Wettbewerb wurde auch das OC weiter eingeschränkt. CPUs werden nicht mehr verlötet, per k-Suffix auf wenige Modelle beschränkt und der Taktspielraum bereits @Stock weiter ausgereizt. Ohne köpfen und Wakü schafft kein 7700k die 5Ghz. Die Perfomnranceabstände zum "richtigen HighEnd" wurden immer größer. Einige Prozessoren wie der 4970k, 6700k, 7700k haben somit das Problem, dass man per OC nichteinmal an dem nächst größeren Modell wirklich vorbeiziehen kann.
Eine Plattform bis 2020 Bei Intel hat sich noch nie das Aufrüsten auf einer Plattform gelohnt. Nach bereits 2 "Generationen" ist das Board supporttechnisch am Ende. Egal ob X99 oder Z270. Auf diesen Boards wird es keine neuen CPUs mehr geben. Dies ist einer der größten Nachteile wie ich finde. Gerade wenn nun AMD wieder in den Wettbewerb einsteigt werden wir größere Sprünge die nächsten Jahre sehen. Die AM4 Plattform wird daher für alle extrem attraktiv die ungerne ein neues Board nur "mitkaufen", weil sie schlicht mehr Leistung benötigen.
Optionen die es bei Intel (nicht mehr) gibt. Das interessanteste Modell findet man wie so häufig nicht ganz oben im Regal. Es ist klar das AMD auch etwas verdienen möchte nach der langen Durststrecke mit dem Faildozer. Der 0815 Gamer hat vielleicht 4 SSDs/HDDs, eine Grafikkarte das wars. Mit dem 1700 dem niedrigen Basistakt und OC hat man die möglichkeit für ein Bruchteil Performancetechnisch bei den deutlich teureren Modellen anzuklopfen. Ein günstiges B350 Board dazu und fertig ist die Gaming-Kiste. Bei Intel heißt es aktuell nur entweder oder.
Rzen nichts für Jedermann Gerade am Anfang wird es noch ein paar Kinderkrankheiten geben. Wer keinen Spaß an einer brand neuen Plattfom hat und ältere Spiele mit hoher Singlethread-Last spielt wird vielleicht mit einem 7700k besser fahren. Wobei selbst mit meinem 5960x der zeitweise aufgrund von Windows7-Energiemanagment immer mit Basecolock von 3Ghz lief gab es keine Nennenswerten Auffälligkeiten. Lediglich in COH mit einem Einheitenlimit was das Spiel nicht vorsah etwas langsamer. Im großen und Ganzen werden aber auch ältere Spiele laufen.
Wo geht die Reise hin? Die technisch interessanteste Komponente ist zweifelsohne die Infitiy Fabric, welche es ermöglich GPU/GPU oder CPU/CPU oder sogar CPU/GPU zuverbinden. Mit Navi werden wir wohl die ersten Multi-GPU-Konstrukte sehen. Zusammen mit HBM ermöglicht dies auf einem Interposer die Nutzung kleinerer kostengünstigerer Chips um eine weitaus stärkere Karte designen, welche so nicht möglich wäre. Man sieht ja bereits seit langem das die Preise für die großen Chips immer weiter explodieren. Mit Infitiy Fabric sind CPU/GPU Kombinationen auch deutlich einfacher für Konsolen oder HPC-Chips zudesignen. Quasi nach dem Baukasten-Prinzip. Nach dem Unified Speicher, welchen man mit Kaverie einführte und ebenfalls in den aktuellen Konsolen findet wird dies zusammen mit der Infitiy Fabric und dem Interposeransatz den Höhepunkt in der Eingliederung von ATI in AMD Entwicklung sein.
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