Scheich Jassin liquidiert

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neuester Beitrag: 28.03.04 15:04
eröffnet am: 22.03.04 09:24 von: kiiwii Anzahl Beiträge: 458
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24.03.04 09:15

129861 Postings, 7671 Tage kiiwiiFAZ: MORD ist MORD

Kommentar FAZ


Selbstvergiftung


Von Erik-Michael Bader

Um wieviel weiter die Tötung des Hamas-Führers Scheich Jassin durch Israel die Büchse der Pandora für die Region geöffnet hat, ist erst die zweite Frage. Die erste ist, ob  
M  o r d  auch dann  M o r d  und damit eine verwerfliche Tat bleibt, wenn das Mordopfer selbst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Anstifter vieler Morde gewesen ist. Auf Anhieb neigen die meisten zur verneinenden Antwort, doch bei einiger Überlegung i s t   außer mit zynischer Rabulistik d e m   J a   k a u m  z u e n t k o m m e n  und damit der Notwendigkeit, besondere Entlastungsgründe anzuführen, will man die Tat dennoch verteidigen.

Das Opfer Jassin, fast blind und querschnittsgelähmt, war in ganz besonderem Maße wehrlos. Die Tötungsmethode - Beschuß aus Hubschraubern - ist mit den Charakteristika, jederzeit und an jedem Ort überraschend hereinbrechen zu können, geradezu systematisierte Heimtücke. Kann gegenüber solchen Mordmerkmalen Rechtfertigung aus der Motivation gezogen werden? Nur für Machtzyniker kann das jetzt offenbar eine wesentliche Rolle spielende Motiv, für die Zeit nach einem Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen die radikale Hamas gegenüber anderen palästinensischen Gruppierungen zu schwächen, die Auslöschung von Menschenleben aufwiegen; möglicherweise ist dies eine totale Fehlkalkulation.

Das Motiv, künftige Terrormorde zu verhindern, mochte bei der Tötung operativer Unterführer einige Rechtfertigungskraft haben, da auf diese Weise öfter laufende Vorbereitungen abgeschnitten, potentielle Opfer mutmaßlich gerettet werden konnten, gleichsam durch eine Art präventiven finalen Rettungsschuß. Aber auch dort konnte man zweifeln, ob diese Aktionen längerfristig nicht eher kontraproduktiv wirkten, indem sie Sympathie für den Terrorismus nährten, ihm Nachwuchs zuführten. Im Fall Jassin war aber wohl kaum direkte technische Vorbereitung von Anschlägen betroffen, sondern geistige Anstiftung, mutmaßlich ausdrücklich, jedenfalls durch Hetzreden, mit Sicherheit durch Nichtdistanzierung von solchen Taten, die bei seiner Autorität ermunternd wirken mußte. Da ist die Verhinderungswirkung unwahrscheinlicher. Und man muß sich darüber klar sein, daß Rechtfertigung der Tötung geistiger Urheber und geistiger Komplizen von Terrortaten als präventive Notwehr ins Uferlose führt und fast beliebig Gewalt freigibt.

Bisher erscheint die Methode präventiver Tötung zur Abwehr palästinensischen Terrors wenig wirksam zu sein, doch könnte das längerfristig anders werden. Aber selbst wenn sie durchschlagend erfolgreich wäre, gilt der Einwand, daß der dem Recht verpflichtete Staat im Kampf gegen Verbrechen - die in diesem Fall unentschuldbare Exzeßtaten eines gerechtfertigten Widerstands sind - nicht alles darf, in der Wahl seiner Mittel beschränkt ist. Andernfalls beschädigt er die Rechtfertigungsgrundlage seines Handelns, gibt seine ethische Überlegenheit preis. Solche Selbstbeschränkung führt zu einem gewissen Ausmaß praktischer Unterlegenheit und ist gegenüber Anstiftern und Lenkern heimtückischer Morde zutiefst unbefriedigend. Doch ist dies langfristig das kleinere Übel gegenüber der Selbstvergiftung eines Staates und seines Volkes durch den Terrorismus, wenn man ihn terroristisch bekämpft.

Auch das Motiv der Vergeltung - die Strafe für Mordanstiftung - vermag die Tat nicht wirklich zu reinigen. Denn die Schuld ist eine mutmaßliche, nicht in ordentlichem Beweisverfahren durch ordentliches Gerichtsurteil festgestellt. Frühere Urteile, nach denen Scheich Jassin unter Druck vorzeitig freigelassen wurde, können jetzt nicht zur Begründung dieser Tötung zählen. Die Regierung Israels handelte hier als Ankläger, Richter und Henker in einem, was elementarer Rechtsstaatlichkeit widerspricht. Todesstrafe ohne Verfahren auf Verdacht, mag er noch so stark sein, ist staatlicher Lynchmord.

Allerdings kann man für die vermutliche Haupttriebkraft dabei menschliches Verständnis haben, auch wenn die Bewertung als Mord dadurch nicht annulliert wird. Das Töten mutmaßlicher Organisatoren von Anschlägen ist ein verführerischer Scheinausweg aus der Unerträglichkeit, daß das israelische Volk sich der Gefahr immer neuer plötzlicher Terrormorde ausgesetzt fühlt. Da erfüllt die Regierung ein tiefes, verzweifeltes Bedürfnis des Volkes, der ständigen Anspannung und Angst um das eigene Leben und das der Verwandten und Freunde ab und zu die schmerzableitende Erleichterung entgegensetzen zu können, es "denen auch einmal gezeigt" zu haben.

Zu erwägen bleibt die rechtfertigende Qualifizierung als Aktion im Krieg gegen Terrorismus, da doch nach herkömmlicher Ansicht im Krieg vieles anders, geradezu entgegengesetzt zu bewerten ist als sonst. Doch können sich dann auch die Palästinenser im Krieg gegen strukturelle Gewalt und teilweise mit einigem Recht als terroristisch empfundene Unterdrückung fühlen. Viele palästinensische Aktionen wären dann auch anders zu beurteilen. Die Sprengstoffanschläge auf Zivilisten, die auch ohnmächtiger Verzweiflung über die hoffnungslose eigene Unterlegenheit entspringen, aber wären mit guten Gründen als selbst im Krieg nicht zu rechtfertigende Exzeßtaten zu verurteilen. Allerdings ist schwer zu sehen, worin sie sich in ethischer Hinsicht von den Flächenbombardements gegen die Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg unterscheiden.

Wenn Israel sich immer mehr von Terroristen zu Gegenterrorismus verleiten läßt, auf seiner Seite ethische und rechtliche Maßstäbe immer mehr ausgehöhlt werden, dann wird dieser Konflikt - in dem auf beiden Seiten in den letzten Jahren auch die Einsicht gewachsen war, daß das andere Volk auch irgendwie recht habe - wieder mehr und mehr zum hemmungs- und verständnislosen Kampf zweier Bevölkerungen um ein Territorium, bei dem nur Stärke entscheidet. Heute und auf absehbare Zeit ist Israel der Stärkere. Aber worauf kann es bei solcher Re-animalisierung des Konflikts sich berufen, wenn es einmal anders sein wird?

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.03.2004, Nr. 71 / Seite 1  

24.03.04 10:02

4020 Postings, 7915 Tage MD11schon verwunderlich

wenn wegen einem Kinofilm die halbe jüdische Elite auf den Stühlen steht und in jeder Filmsequenz antijüdische Propaganda sieht....aber bei vielleicht weltverändertem Handeln (Jassin-Mord)vorsätzlich schweigt ..
Wo ist die penetrante Stimme dieses sonngeschwuchtelten Friedmanns ?? Wo ist das Gekeife dieser femme fatal Knobloch ??
Da hält man (n + frau) sich zurück, toleriert es, schweigt dazu.
Zionistisches Gerechtigkeitsgefühl ? Oder wird in eigenen Reihen mit jüdischem Weltbild gemessen ?
Unglaublich, diese Verlogenheit !
Und dann wundert sich diese Clique, wenn immer mehr "Rechts"-Rufe hörbar werden ?
 

24.03.04 10:23

129861 Postings, 7671 Tage kiiwiiWelche Verwunderung

Friedmann war doch gerade eben bei Kerner.
Er sah unglaublich braun aus.
Ich musste dann leider schnell wegzappen, kann also nicht sagen, ob er sich zu Jassin geäussert hat.
Da ich auch nichts drüber lesen konnte, vermute ich eher, dass er sich um seine "allgemeine mediale Rehabilitation" bemüht.

Aber Z.B. von Herrn Spiegel hört und sieht man NULL. Dito von Herrn Korn.
Schade, sind doch `moralische Autoritäten´.  

24.03.04 10:32

51345 Postings, 8916 Tage eckiWas für ein Schwachsinn hier teilweise.

USA-Freund Fischer. Hahaha

Vor gut einem Jahr war er für die gleichen Leute noch der Killer der jahrzehntealten deutsch-amerikanischen Freundschaft im Rahmen der Vorbereitungen des Golfkriegs.

Was nun. Hat er den Speichellecker gespielt, indem er vor der UNO und in jedes Mikrofon sagte, dass er den Weg Bushs für falsch hielt und Deutschland nicht mitziehen wird?

Man kann das für richtig oder falsch halten, was damals lief, aber die Braune Halskrause fürs Arschkriechen hat sich die Merkel damals in Washington abgeholt und nicht der Fischer.

Grüße
ecki  

24.03.04 10:42

7336 Postings, 7986 Tage 54reabbin laden dürfen wir liquidieren

(auch nur ein geistiger führer) aber terrorführer, die gegen die israelische zivilbevölkerung marschieren lassen, sind tabu. die juden haben eben brav zu leiden. dieser unsinn kann doch nicht ernst gemeint sein.


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

24.03.04 11:10

8 Postings, 7607 Tage gabandhoWo sind ....

...die "Keifer" wenn in Israel bei Terroranschlägen unzählige Menschen getötet werden?

Wer sich in Deutschland gegen die Mehrheitsmeinung stellt, ist auf der richtigen Seite - die Geschichte hat's gezeigt und wird es immer wieder zeigen!  

24.03.04 11:31

2718 Postings, 7574 Tage IDTE@54reab

glaube nicht das bin laden im rollstul sitzt und kaum sehen kann... mit diesem mord und den unzähligen getöteten zivilisten, die zufällig neben dem scheich standen, hat sich gezeigt, dass israel kein deut besser ist und als möchtegern demokratischer staat ebenfalls zu terroristischen mitteln greift. wie schnell aus ofern doch täter werden...


@gabandho
du bist auf der mehrheitsseite. noch gar nicht gemerkt. die dummen treten meistens in horden auf...  

24.03.04 11:38
jetzt streitet man sich schon darüber, wer in der Minderheit sein darf.
:-)


IDTE: was soll denn Israel deiner Meinung nach machen, was nicht schon ausprobiert wurde? Ausser Sterben natürlich...



Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

24.03.04 11:42

2718 Postings, 7574 Tage IDTE@abp

man sollte nicht jeden selbstmordanschlag zum anlass nehmen die friedensbemühungen zu beenden. es ist doch klar dass es auf beiden seiten leute gibt, die den frieden verhindern wollen. oder sind die palästinenser in tel aviv einmarschiert als rabin von einem israeli ermordet wurde?! es sieht leider so aus, als wenn scharon nur auf anschläge wartet um keine gebiete räumen zu müssen und den bau des zauns vorantreiben zu können. da er nun mal gewählt wurde, sieht es so aus als wenn es in israel eine mehrheit gibt, die keine einigung mit den palästinensern befürwortet.  

24.03.04 11:42

7336 Postings, 7986 Tage 54reabes stand kein einziger zufällig

neben dem scheich. so einfach kam man an diesen mann nie ran. die weitere logik ist auch sehr lustig oder gar pervers? wenn man behindert ist, darf man ungestraft führer einer massenmörderbande sein. auch ein demokratischer staat darf sich verteidigen und in den krieg ziehen. und israel wird andauernd angegriffen. im verhältnis  angriff/gegenwehr ist es sicherlich, betrachtet man die letzten 100 jahre, bis jetzt am maßvollsten aufgetreten.  

24.03.04 11:49

2718 Postings, 7574 Tage IDTE@54reab

nun wirds aber lustig. erstens kann man so einen ja auch mal festnehmen! wäre ja nicht das erste mal. da aber jeder sagen kann was er denkt, hätte man vor gericht scheinbar keine chancen für eine verurteilung gehabt!!! also wenn man keine beweise hat einfach umbringen. klasse massnahme!
wie definierst du denn massvoll??? haben doch nach jedem krieg besetzte gebiete behalten!!! gegen un-beschlüsse! nur um ihr grossisrael zu schaffen...
es wollte mal jemand ein grossdeutschland schaffen, da wwar für juden kein platz. und in grossisrael ist dann wohl für palästinenser kein platz??? damals hats keiner verhindert. heute sollte man eigentlich schlauer sein...  

24.03.04 11:50

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalat@54reab

Was willst Du eigentlich? Wenn man Deinen unklugen Ausführungen Glauben schenkt, sollte sich jeder Palästinenser erschiessen lassen. Keine Angst, Ihr werdet Euer Israel schon bekommen. Peinlich.  

24.03.04 11:54
"man sollte nicht jeden selbstmordanschlag zum anlass nehmen die friedensbemühungen zu beenden."

Wieviel dürfen es denn  sein?

Einer pro Woche?
Einer am Tag?

Also doch: das einzige, was die Israelis dürfen, ist Sterben.

" erstens kann man so einen ja auch mal festnehmen!"

Da sterben mehr Zivilisten, das kannst du glauben.
Dann heisst's wieder "Die legen die Zivilisten um, warum killen die nicht einfach den Anführer..."


Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

24.03.04 12:00

2718 Postings, 7574 Tage IDTE@abp

wieso sterben bei ner festnahme zivilisten?? starben denn bei seiner ersten verhaftung welche!? falls es dir noch nicht aufgefallen ist, auch israelische siedler töten palästinenser um gegenreaktionen zu provozieren!! die wohnen nämlich auf land was geräum wird, sobald es zu einer einigung kommt!!! und selbst wenn es ein anschlag pro tag ist, darf sich davon nicht abhalten lassen! allerdinds scheint es fast so das scharons leute absichtlich immer mal ein zwei selbstmordattentäter hinein lassen. würde mich nicht wundern. kommt ihm auf jeden fall immer sehr gelegen.
 

24.03.04 12:00

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalatjüdischer Autor

Israel in den Medien
„Man darf ja gegen Israel in den Medien nichts sagen, ohne dass man nicht gleich als Antisemit bezeichnet wird.“
„Wer Israel in den Medien kritisiert, bricht ein Tabu.“
„Zeitungen und Fernsehen sind mehrheitlich pro-israelisch eingestellt.“
„Die Nahostberichterstattung ist doch eigentlich ausgewogen.“
„Das Thema Menschenrechtsverletzungen in Israel wird von den Medien bewußt ignoriert.“
„Die Bilder im Fernsehen und der Presse zeigen doch ganz klar die Brutalität der Israelis“
„Die Palästinenser haben ja gar keine Möglichkeit, sich in den Medien Gehör zu verschaffen.“


„Man darf ja gegen Israel in den Medien nichts sagen, ohne dass man nicht gleich als Antisemit bezeichnet wird.“

Kritik an den Handlungen der israelischen Regierung ist ebenso legitim wie Kritik an den Handlungen anderer Regierungen auch. Dabei sollten jedoch weitgehend die gleichen Maßstäbe gewahrt bleiben und besonders im negativen Sinne keine falschen historischen Parallelen gezogen werden. Aber weil Israel die einzige Demokratie und der einzige Rechtsstaat im Nahen Osten ist, muß es sich die israelische Regierung gefallen lassen, dass die moralische Messlatte höher angesetzt wird als etwa bei einer Diktatur. Es ist daher völlig legitim und keineswegs antisemitisch, die Politik eines Ariel Scharons, Ehud Baraks oder Schimon Peres als fehlerhaft oder gar als Verstoß gegen die Menschenrechte zu kritisieren. Man kann verpasste Friedenschancen, die Siedlungspolitik und Übergriffe israelischer Soldaten anprangern oder sich ganz einfach die Sache der Palästinenser zu eigen machen. All das geschieht in Israel selbst jeden Tag. Kritik an der israelischen Regierung und israelischer Politik ist natürlich auch im Ausland erlaubt und wird in Israel – je nach Standpunkt – als gerechtfertigt oder ungerechtfertigt wahrgenommen oder einfach ignoriert. Doch Kritik an Israel kann sich auch im Fahrwasser des Antisemitismus bewegen. Und zwar immer dann, wenn mit historisch belasteten Parallelen oder diffamierenden Begriffen operiert wird. Wer etwa das Vorgehen der israelischen Armee mit Nazi-Methoden vergleicht oder als einen hemmungslosen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser bezeichnet, der muß sich auch den Vorwurf gefallen lassen, aus unlauteren Motiven heraus zu handeln. Denn er leugnet damit mehr oder weniger explizit die wahren Dimensionen der Shoah, in dem das Vorgehen Israels auf eine Ebene mit Hitlers Krieg im Osten und dem Völkermord an sechs Millionen Juden gesetzt wird. Auffällig ist in diesem Kontext, dass es den Benutzern solcher Analogien und Diffamierungen nur vordergründig um das Schicksal der unterdrückten Palästinenser geht. Vielmehr betreiben sie vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts die Entsorgung ihrer eigenen Geschichte oder wollen einfach nur unter dem Vorwand der Kritik an Israel ihren Ressentiments freien Lauf lassen.

„Wer Israel in den Medien kritisiert, bricht ein Tabu.“

Kritik an Israel und seinen Politikern ist alles andere als neu. So lange es den Staat Israel gibt, haben die Medien im In- und Ausland die israelische Politik mal zustimmend, mal mißbilligend begleitet. Insbesondere seit dem Ausbruch der 2. Intifada ist der Ton gegenüber Israel sogar alles andere als freundlich. Die Behauptung, jegliche Kritik an Israel sei ein Tabu, ist faktisch daher nicht nur falsch, sondern meist demagogisch gemeint. Sie suggeriert, dass im deutschsprachigen Raum Kritik an Israel mit einem Verbot belegt sei, dass es in diesem Punkt so etwas wie eine Art Zensur gäbe. Und damit wird gleich eine ganze Palette antisemitischer Stereotype mehr oder minder unterschwellig transportiert: Zum einen die gern zitierte Mär von der „zionistischen Lobby“ oder „jüdischen Lobby“, die in der Welt der Medien über schier unbegrenzten Einfluß verfüge und deshalb als eine Art oberste Zensurbehörde jede Kritik an Israel im Keim ersticken könne. Was es mit dem Vorwand auf sich hat, dieses vermeintliche Tabu brechen zu wollen, das zeigt ein Beispiel aus jüngster Zeit: Der deutsche FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann hatte sich zwecks Stimmenfang am rechten Rand Israel und den Vize-Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland , Michel Friedman, zu Zielscheiben seiner eindeutig antisemitisch gefärbten Verbalattacken auserkoren. Das Ganze deklarierte er zur einer berechtigten Kritik an Israel und brüstete sich, damit einen längst fälligen „Tabubruch “ begangen zu haben. Die daraufhin einsetzenden negativen Reaktionen auf seine Äußerungen wertete er nur als Bestätigung dieser Behauptung, sich selbst stilisierte er dabei zum Opfer einer Medienkampagne. Und der Ex-Grüne Landtagsabgeordnete Jamal Karsli aus Nordrhein-Westfalen, von Möllemann in die FPD-Landtagsfraktion geholt, sprach in diesem Kontext gar von der „allmächtigen, weltweit tätigen, zionistischen Lobby“, die danach trachte, Kritiker an Israel wie ihn und seinen politischen Mentor mundtot zu machen. Die jüdische Weltverschwörung läßt grüßen. Aber noch etwas steckt hinter der Behauptung, ein Tabu zu brechen, wenn man Israel kritisiere. Sie impliziert, als bestände im deutschsprachigen Raum rund um das Thema Israel eine Art medialer Schutzzone. Weil es sich bei Israelis um Juden handelt und Juden wahre Meister in der Instrumentalisierung des schlechten Gewissen der Deutschen aufgrund ihrer NS-Vergangenheit seien, dürfe man über Israel und seine Politiker nichts Negatives berichten. Wiederum zeigt sich: Das Bedürfnis, Israel zu kritisieren, hat viele Gründe. Der Wunsch nach einer Entspannung im Nahen Osten muß nicht unbedingt darunter sein.

„Zeitungen und Fernsehen sind mehrheitlich pro-israelisch eingestellt.“

Drei unabhängig von einander verfaßte Studien zeigen ganz deutlich, dass sich sowohl in den Print- als auch in den elektronischen Medien ein ganz klar konturiertes Bild von Israel als „Täter“ und den Palästinensern als „Opfer“ durchgesetzt hat. Zudem häuft sich eine Israel gegenüber kritisch eingestellte Berichterstattung immer dann, wenn in Jerusalem Politiker am Ruder sind, die laut Meinung der Korrespondenten wohl besser nicht hätten gewählt werden sollen. Insbesondere die Wahl Ariel Scharons zum israelischen Ministerpräsidenten hat sich spürbar auf den Ton in den Nachrichten über Israel durchgeschlagen. Wer als Journalist einen demokratisch gewählten Politiker als „schmerbäuchigen, alten Kriegsverbrecher“ oder „skrupellosen und zu allem fähigen Dunkelmann“ bezeichnet und ihn so dämonisiert, verstößt darüber hinaus auch eindeutig gegen die obersten Gebote des Pressekodex. Es darf bezweifelt werden, dass in den Medien die Regierungschefs anderer Demokratien mit derartigen Begriffen charakterisiert werden. Die Behauptung also, Zeitungen und Fernsehen seien mehrheitlich pro-israelisch eingestellt, muß angesichts der benutzten Begrifflichkeiten und Bilder ganz klar ins Leere greifen.

„Die Nahostberichterstattung ist doch eigentlich ausgewogen.“

Berichterstattung darf nicht Feindbildern Vorschub leisten. Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhafte Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. So steht es im deutschen und Schweizer Pressekodex  des jeweiligen Presserates. Doch entspricht die Berichterstattung über Israel nicht immer unbedingt diesen Kriterien. Auffällig ist dagegen eher der Trend, Israels zu verurteilen und an den Pranger zu stellen. Jüngstes Beispiel war die Berichterstattung über die Ereignisse im Flüchtlingslager von Jenin. Vielfach übernahmen Agenturen und Korrespondenten ungeprüft die palästinensischen Behauptungen, es habe im April 2002 bei der Besetzung von Jenin durch die israelische Armee ein Massaker an der Zivilbevölkerung gegeben. Von über 500 Toten war die Rede, auf Regierungsbefehl von israelischen Soldaten exekutiert oder umgekommen, als israelische Bulldozern ihre Häusern zerstörten. Allesamt verscharrt in Massengräbern, hieß es. Die israelische Version der Ereignisse, dass mit Rücksicht auf die Zivilbevölkerung Jenin nicht aus der Luft bombardiert wurde, und die Armee trotz der Unübersichtlichkeit im verwinkelten Flüchtlingslager Haus-zu-Haus-Durchsuchungen unternommen hatte, um die Zahl der getöteten Zivilisten möglich klein zu halten und 23 israelische Soldaten dabei ihr Leben ließen, mochte man angesichts dieser Horror-Meldungen nicht zur Kenntnis nehmen. Der Mythos vom „Massaker von Jenin“ beherrschte mehrere Tage die Schlagzeilen. Als eine UN-Untersuchungskommission nach eingehender Prüfung schließlich herausfand, dass es weder Massengräber noch über 500 tote Palästinenser gab, sondern – traurig genug – rund 56 palästinensische Tote zu beklagen waren, war das den Medien nur eine Notiz am Rande wert. Es kann für Reporter aber auch unangenehm werden, wenn sie etwas berichten, was nicht ins gewünschte Bild passt. Sie werden diffamiert oder sogar bedroht. So mußte sich die Journalistin Esther Shapira mit wüsten Beschimpfungen auseinandersetzen, nur weil sie in der ARD-Dokumentation „Das rote Quadrat“ über den Tod des zur Märtyrer-Ikone hoch stilisierten 12jährigen Mohammed al-Dura in Gaza berichtete und die offizielle Version anzuzweifeln wagte, dass der Junge von israelischen Kugeln getötet wurde. Und das italienische Fernsehteam, dass durch Zufall den Lynchmord an den israelischen Soldaten in Ramallah gefilmt hatte, handelte sich dadurch so massive Morddrohungen von palästinensischer Seite ein, dass es das Land verlassen mußte.    

„Das Thema Menschenrechtsverletzungen in Israel wird von den Medien bewußt ignoriert.“

Die Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen in Israel nimmt in den Medien einen breiten Raum ein. Zum einen, weil es zum journalistischen Handwerk einfach dazu gehört, über Mißstände zu berichten, zum anderen, weil es in einem Land wie Israel aufgrund seiner gesetzlich verankerten Pressefreiheit sehr schwer ist, etwas unter den Teppich zu kehren. Dazu die regierungskritische israelische Tageszeitung „Ha’aretz“: „Im Israel des Jahres 2002 gibt es praktisch keine Möglichkeit, Grausamkeiten zu vertuschen.“ Israelische und ausländische Journalisten müssen nicht mit negativen Konsequenzen rechnen, wenn sie sich zu echten oder angeblichen Menschenrechtsverletzungen in Israel äußern. Deshalb machen sie auch recht ausgiebig von diesen Freiheiten Gebrauch und berichten, was es zu berichten gibt. Wer dagegen Menschenrechtsverletzungen im Kontrollbereich der Palästinensischen Autonomiebehörde zum Thema machen möchte, der kann sich – wie im Falle des italienischen TV-Teams, das den Lynchmord von Ramallah gefilmt hatte – auch mal eine Morddrohung einhandeln. Doch fällt auf, dass in den deutschsprachigen Medien beim Thema Menschenrechtsverletzungen mit doppelten Standards und viel Scheinheiligkeit gearbeitet wird. Die Fernsehbilder von israelischen Soldaten, wie sie mit dem Gewehr im Anschlag Palästinenser dazu zwingen, sich bis auf die Unterhose zu entkleiden, mögen auf den Betrachter in Europa einfach schockierend wirken und als eklatante Verletzung von Menschenrechten gedeutet werden. Wer aber weiß, dass Selbstmordattentäter ihren Sprengstoff direkt am Leibe und versteckt unter der Kleidung tragen, der sieht diese Bilder wiederum mit anderen Augen. Fehlt der erklärende Begleitkommentar, verfestigt sich das Image einer die Palästinenser demütigenden Besatzungsmacht. Israel erscheint dann wieder als ein grobes, brutales und rassistisches Land, in dem Menschenrechte ein Fremdwort sind. Es wird daher in den Medien auch zunehmend wie eine in Ungnade gefallene Dritte-Welt-Diktatur behandelt. Alles, was zur israelischen Realität gehört, der demokratische Rechtsstaat, eine kritische Öffentlichkeit und eine pluralistische Gesellschaft verschwindet hinter einer Nebelwand. Was aber auf lange Sicht viel gravierender ist: Die Fokussierung der Medien auf die Darstellung Israels als ein Land, das die Menschenrechte mit Füßen tritt, trägt mit dazu bei, den jüdischen Staat international als rassistisches Unrechtsgebilde zu delegitimieren und somit sein Existenzrecht in Frage zu stellen.

„Die Bilder im Fernsehen und der Presse zeigen doch ganz klar die Brutalität der Israelis“

Bilder können mehr als Tausend Worte sagen, aber nicht immer unbedingt die Wahrheit. Pressefotos und Fernsehberichte über das Geschehen in Israel sind deshalb unter mehreren Aspekten zu sehen: Zum einen ist es für Reporter relativ einfach, die israelische Armee bei ihren Aktionen in den besetzten Gebieten zu filmen oder Fotos davon zu schießen. Und weil sich Aufnahmen, die Soldaten bei ihren Routinetätigkeiten zeigen, kaum verkaufen lassen, überwiegen natürlich Bilder, die Spektakuläres oder Gewalttätiges zeigen. Israelische Panzer, die alles platt walzen, was ihnen im Wege steht, eignen sich hervorragend, liefern sie doch die visuelle Untermalung zu dem in den Medien ständig repetierten Metapher vom hochgerüsteten israelischen „Goliath“ gegen den palästinensischen „David“. Der palästinensische Selbstmordattentäter dagegen geht ohne Kamerabegleitung zur Sache. Genauso unmöglich ist es für Journalisten und Filmteams, palästinensische Bombenwerkstätten abzulichten oder die Hinrichtung von vermeintlichen Kollaborateuren durch die Autonomiebehörde Arafats zu dokumentieren. Zum anderen können Kommentare zu Bildern Ereignisse verfremden oder sogar völlig falsche Zusammenhänge wiedergeben. Ein eindrucksvolles Beispiel: New York Times, Boston Globe und andere renommierte internationale Zeitungen veröffentlichten zu Beginn der 2. Intifada das Foto eines Schlagstock schwingenden israelischen Polizisten über einen am Kopf verletzten und blutüberströmten jungen Mann. Die Bildunterschrift lautete: „Ein israelischer Polizist und ein Palästinenser am Tempelberg.“ Selbst die Tatsache, dass im Hintergrund des Fotos eindeutig eine Tankstelle zu erkennen ist, und der Tempelberg nicht unbedingt der Ort ist, an dem Israelis oder Palästinenser ihre Autos auftanken, ließ in den Redaktionen keine Zweifel an der Echtheit der Angaben aufkommen. Erst als sich das vermeintliche palästinensische Opfer als jüdisch-amerikanischer Student Tuvia Grossman entpuppte, der von besagtem Polizisten in Sicherheit gebracht wurde, weil er von Steine werfenden palästinensischen Demonstranten verletzt worden war, erkannte man den Fehler.

„Die Palästinenser haben ja gar keine Möglichkeit, sich in den Medien Gehör zu verschaffen.“

Seit Beginn der siebziger Jahre hat es die PLO meisterhaft verstanden, ihren politischen Zielen den Charakter eines Kampfes der „Unterdrückten“ gegen den „Unterdrücker“ zu verleihen und dies auch so in den Medien zu vermitteln. Die 1975 von den Vereinten Nationen erfolgte Gleichsetzung von Zionismus und Rassismus, die zwar zu Beginn der neunziger Jahre wieder revidiert wurde, kann als einer der Triumphe dieser Politik angesehen werden. Dank der Berichterstattung hat sich beim Nachrichtenkonsumenten so das Bild von Kindern und Jugendlichen verfestigt, die nur mit Steinen bewaffnet, gegen eine hochgerüstete und martialische Besatzungsarmee kämpfen. Und wie drei unabhängig von einander  verfaßte Studien belegen, wird in der Berichterstattung der Medien auch der palästinensische Standpunkt häufiger wieder gegeben als der israelische. Auffällig in diesem Kontext ist, dass gerne israelische Kritiker an der israelischen Politik in der Presse oder im Fernsehen zitiert werden, während es wohl wenig palästinensische Stimmen zu geben scheint, die es wagen, offen den Führungsstil der Autonomiebehörde Arafats gegenüber Journalisten zu beanstanden. Zugleich impliziert die Behauptung, Palästinenser hätten keine Möglichkeit, sich in den Medien Gehör zu verschaffen, den Eindruck, als ob in der Nahostberichterstattung eine Art Zensur ausgeübt werde
 

24.03.04 12:10

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalat@54reab

Du mußt Dich mal mit dem internationalen Recht befassen, wir leben in rechtsstaatlicher Ordnung. Um es mal krass auszudrücken, wenn Deine Freundin vergewaltigt wird und Du den Täter tötest, kommst Du auch in den Knast. (Zu Recht)  

24.03.04 12:13

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalatoder Dein Freund

Vielleicht bist Du ja schwul *ggg*  

24.03.04 12:18

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalatunabhängiger Autor (letzter Absatz)

Israel: Sperrzaun verstößt gegen Menschenrechte
Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag  
(Washington, D.C., 23. Februar 2004) - Sowohl Konstruktion, Verlauf und Vorhaben des israelischen Sperrzauns innerhalb des Westjordanlandes verstoßen gegen internationale Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht, erklärte Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Hintergrundpapier.
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"Israel hat das Recht und die Pflicht seine Bürger vor Angriffen zu schützen. Doch dürfen nicht Mittel angewendet werden, die wahllos ganze Gemeinschaften bestrafen. Durch den Sperrzaun wird den Palästinensern der Zugang zu wesentlichen Lebenseinrichtungen, wie Arbeitsplatz, Ausbildung und medizinische Vorsorge verwehrt".
Joe Stork
amtierender Direktor der Mittlere Osten und Nordafrika-Abteilung von Human Rights Watch

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Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, dem zentralen Justizorgan der Vereinten Nationen, hat heute eine Anhörung zum Bau der Sperranlage begonnen. Das Verfahren wurde im Auftrag der UN-Vollversammlung, die eine Stellungnahme über die völkerrechtlichen Konsequenzen des Sicherheitszauns fordert, veranlasst.


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Zu diesem Thema

Israel’s “separation barrier” in the occupied West Bank: Human Rights and International Humanitarian Law consequences
22. Februar 2004    Hintergrundpapier


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Die israelische Regierung hat argumentiert, dass der Sperrzaun notwendig sei, um palästinensische Selbstmordattentäter - und andere Angriffe gegen Zivilpersonen -, die im Westjordanland operieren, abzuhalten.

"Israel hat das Recht und die Pflicht seine Bürger vor Angriffen zu schützen. Doch dürfen nicht Mittel angewendet werden, die wahllos ganze Gemeinschaften bestrafen", sagte Joe Stork, amtierender Direktor der Mittlere Osten und Nordafrika-Abteilung von Human Rights Watch. "Durch den Sperrzaun wird den Palästinensern der Zugang zu wesentlichen Lebenseinrichtungen, wie Arbeitsplatz, Ausbildung und medizinische Vorsorge verwehrt".

Das Hintergrundpapier von Human Rights Watch zeigt, dass der Sperrwall willkürliche und schwerwiegende Einschränkungen des Rechts auf Bewegungsfreiheit zehntausender Palästinenser bedeutet und verstößt gegen Israels Verpflichtungen aus den Genfer Konventionen, das Wohlbefinden einer Bevölkerung, die unter Besetzung steht, zu schützen. Der Verlauf des Zauns sei auch dazu bestimmt, die Siedlungen, die über die letzten drei Jahrzehnte gebaut wurden, nach Israel einzugliedern und zusammenzuführen.

"Nicht nur verstoßen die Siedlungen gegen die Genfer Konventionen, die eine Umsiedlung von Menschen aus der eigenen Zivilbevölkerung in besetzte Gebiete verbieten. Durch sie wurde den Palästinensern in besonderem Maße der Zugang zu Arbeit, Land und Wasser eingeschränkt," so Stork. "Zudem dringt der Sperrzaun weit in das Land und die Infrastruktur des Westjordanlandes ein".

Human Rights Watch bezieht keine Position zu dem israelisch-palästinensischen Konflikt, doch untersucht sie Missbräuche gegen die zivile Bevölkerung auf beiden Seiten des Konflikts. Die Organisation hat palästinensische Selbstmordattentate und andere systematische Angriffe, die auf Zivilisten gerichtet waren, als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

 

24.03.04 12:23

4428 Postings, 7990 Tage Major TomKongregation für die Angelegenheiten der Heiligen

Das Klischee vom "armen", im Rollstuhl sitzenden und fast blinden Sheikh Yassin ist mittlerweile ausreichend bedient worden. Bei den Palästinensern ist er ja schon zu Lebzeiten Märtyrer gewesen (jetzt "Obermärtyrer"). Ich beantrage daher ein Verfahren in Heiligsprechungs-Angelegenheiten für Sheikh Yassin; ob die "fama sanctitatis et elenchus", der "Ruf der Heiligkeit und eines vorbildliches Lebens", einer Nachprüfung standhält? Sheikh Yassin: "Er verwandelte die Kämpfer in Herrschende, zu Planern, zu den Ausführenden des geplanten Mordens."

MT

PS Seit 1986 bis hin zur Gründung des Hamas durch Sheikh Yassin, hat dieser "religiöse" Mann das gesamte Gebiet in ein Blutbad verwandelt, das kein bisschen Aussicht auf irgendeine palästinensische Gestalt übrig ließ, die die Führungsinitiative ergreifen und die PA zu Frieden und Sicherheit bringen könnte.  

24.03.04 12:27

2718 Postings, 7574 Tage IDTE@major tom

wenn das alles so klar ist, WIESO WURDE ER DENN NICHT FESTGENOMMEN???? er lebte doch auf israelischem gebiet!!! jeder wusste wo er wohnt, er gab interviews...  

24.03.04 12:28

6799 Postings, 8061 Tage RübensalatNoch mehr Material

ISRAELISCHE KAMPFPILOTEN IM STREIK

Artikel vom 26.9.2003 bei Spiegel online

"Wir weigern uns, unschuldige Zivilisten anzugreifen"

Eine ungewöhnliche Protestaktion sorgt derzeit für Aufregung in Israel. 27 Piloten der Reserve haben sich in einer Erklärung weiteren Einsätzen über den palästinensischen Autonomiegebieten widersetzt. Die gezielten Tötungen seien "illegal und unmoralisch". Bei ihren Landsleuten stoßen die Verweigerer jedoch kaum auf Verständnis.

Jerusalem - Der öffentliche Protest der Piloten ist auf deutliche Kritik gestoßen. Sowohl in der Presse als auch in der Armeeführung wurden heute eine Bestrafung der Piloten und ihr Ausschluss aus den Streitkräften gefordert. Bei Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern kamen in der Nacht fünf Menschen ums Leben: vier Palästinenser und ein Soldat.
Die 27 Piloten der Reserve hatten sich in ihrer Erklärung am Mittwoch erstmals einem Einsatz über den palästinensischen Autonomiegebieten widersetzt. "Wir weigern uns, weiter unschuldige Zivilisten anzugreifen", hieß in ihrer Stellungnahme. Die Äußerung bezieht sich darauf, dass oft auch Unbeteiligte zu den Opfern zählten. Nach palästinensischen Angaben wurden in den vergangenen drei Jahren rund 140 militante Palästinenser bei gezielten Angriffen getötet, zudem starben mehr als hundert Zivilisten. In einem Kommentar der Zeitung "Jediot Ahronot" hieß es, die Beweggründe der Piloten seien nur "faule Ausreden", ihre Schlussfolgerungen "unmöglich". Sie sollten entweder freiwillig ihren Hut nehmen oder entlassen werden, forderte der Kommentator. In anderen Zeitungen wurden ihnen vorgeworfen, ihre Stellung zu missbrauchen. Der frühere israelische Staatspräsident Ezer Weizman nannte ihre Haltung "unmoralisch". Ministerpräsident Ariel Scharon sprach von einem schweren Vorfall und kündigte eine schnelle Antwort an. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalmajor Dan Halutz, warf den Piloten eine Einmischung in die Politik vor und kündigte ihre Bestrafung an. Er kritisierte, dass die Piloten mit ihrem Anliegen nicht den Dienstweg eingehalten hätten. Er habe aus den Medien von dem Protest erfahren. Neun der Piloten sind derzeit bei der Armee im Einsatz. Angeführt wird die Gruppe offenbar von Brigadegeneral Jiftach Spector, einem hochdekorierten Soldaten, der auch an dem Luftangriff auf den irakischen Atomreaktor 1981 beteiligt gewesen sein soll. Der Protest erregt deshalb in Israel so viel Aufsehen, weil die Luftwaffe allgemein als Elitetruppe betrachtet wird. In der Infanterie haben schon Dutzende Soldaten den Dienst in den besetzten Gebieten verweigert. Dabei handelt es sich aber nur um kleinere Gruppen, viele Schulabgänger melden sich immer noch freiwillig zum Kampfeinsatz. Einige Kommentatoren warnten aber auch, der Protest der Piloten könne sich ausweiten. Viele seien unzufrieden. Zweifel gebe es vor allem auch deshalb, weil die Angriffe nicht dazu geführt hätten, den Terror zu stoppen. Ein einschneidendes Ereignis war für viele Piloten offenbar der Angriff im vergangenen Jahr auf Salah Schehadeh, den Führer des militärischen Flügels der Hamas. Eine Eintonnenbombe tötete Schehadeh, einen Begleiter und 14 Zivilisten, darunter neun Kinder. Zuletzt hatte Israel am 7. September versucht, den Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin und einige Gefolgsleute zu töten. Jassin überlebte.


Artikel vom 9.9.2003 bei Spiegel online:
Israel macht sich Menschenrechtsverletzungen schuldig

Die israelische Regierung verletzt nach einem Bericht von Amnesty International mit Straßensperren, Ausgehverboten und der im Bau befindlichen Sperranlage die Menschenrechte der Palästinenser. Die militärischen Maßnahmen hätten Anschläge in Israel nicht verhindert, schadeten der palästinensischen Wirtschaft aber schwer.

Jerusalem - Amnesty bezeichnete die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit als Menschenrechtsverletzung, da sie den Menschen verlässlichen Zugang zu Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung, Bildung und Arbeit verwehre. "Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Beschränkungen sind verheerend", heißt es in dem 79 Seiten umfassenden Bericht.
Er stützt sich auf Gespräche mit Palästinensern und Israelis, darunter medizinisches Personal, Menschenrechtsexperten, Regierungsbeamte, Journalisten und örtliche Führungspersönlichkeiten. Er dokumentiert die Auswirkungen von Straßensperren und anderen Hindernissen, die das Alltagsleben der Palästinenser einschränken. Dem Bericht zufolge ist die Hälfte der Palästinenser im arbeitsfähigen Alter arbeitslos, rund 60 Prozent der 3,5 Millionen Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen leben in Armut und hängen von Unterstützung der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen ab.

Amnesty rief Israel auf, den Bau der 600 Kilometer langen Sperranlage einzustellen, der für zehntausende Palästinenser ein Hindernis darstelle. Darüber hinaus habe Israel nach internationalem Recht seine Verpflichtung als Besatzungsmacht verletzt, wonach die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs- und Arzneimitteln zu gewährleisten sei. Die Sperren, darunter 300 Kontrollposten, zwängen die Menschen, gefährliche Umwege zu nehmen. Diese seien unter anderem für Kranke und alte Menschen nicht zu bewältigen.

Ausgehsperren hätten Geschäfte in den Ruin getrieben, heißt es in dem Bericht weiter. Die längste derartige Sperre dauerte laut Amnesty in Nablus, der größten Stadt im Westjordanland, fünf Monate ohne Unterbrechung. Die Organisation rief Israel auf, die Ausgehsperren in palästinensischen Gebieten zu beenden und die Bildung eines internationalen Teams von Menschenrechtsbeobachtern zuzulassen.



Artikel vom 30.10.2002 bei Spiegel online:

Kampf gegen Menschenrechtler

Scharon will israelische Nestbeschmutzer wegsperren
Die Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon will hart gegen Menschenrechtler vorgehen. Israelis, die dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag Vergehen in den Palästinensergebieten melden, sollen bis zu zehn Jahre hinter Gitter.

Ariel Scharon: Harte Strafen gegen Menschenrechtler

Jerusalem - Die rechtsgerichtete Likud-Partei hat in dieser Woche ein entsprechendes Gesetz im Parlament eingebracht. Israel erkennt den internationalen Gerichtshof nicht an, da es Anklagen gegen Politiker und Armeeangehörige wegen deren Aktionen in den Palästinensergebieten befürchtet.
Nach einem Bericht der Tageszeitung "Haaretz" soll allen Israelis verboten werden, "jegliche Informationen, sei es in Schriftform, Fotografien, Dokumenten, Meinungen oder Berichten" an die Haager Richter weiter zu geben. Jede Gruppe, die dem Gericht solche Informationen beschaffen will, solle aufgelöst werden, heißt es in dem Entwurf.
Der Gesetzentwurf richtet sich vor allem gegen die international ausgezeichnete Friedensgruppe Gusch Schalom (Friedensblock). Sie hat es sich unter der Führung des Journalisten Uri Avneri zum Ziel gesetzt, Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensergebieten anzuprangern. Avneri warf der Likud-Partei am Mittwoch vor, die Friedensaktivisten mundtot machen zu wollen. In einer Erklärung Avneris heißt es, die Regierung Scharon mache Israel durch das geplante Gesetz zum "internationalen Pariah (Unberührbaren)".



Zionismus ist Rassismus
Unterdrückung und Gewalt gegen alle, die anders sind,
auf der Basis okkulter Vorschriften.
von Hues Peccator
Miami, Florida

erschienen in palaestina-forum.tk

In dem Kabbalistischen Buch Sohar (Sohar III, 125a), welches für die Freimaurerei von grundlegender Bedeutung ist, lesen wir (sofern das Buch nicht zensiert wurde):

"Das größte Gesindel sind die Völker der Welt, sie sind finster und werden Nichtjuden (Gojim) genannt!"

Wie aber hat man mit diesem Gesindel umzugehen? (Sohar I, 13b):

"Der Wahrheit sei, dass man die Männer (jene der Nichtjuden) kastriere und ihre Frauen töte!"
Die nichtjüdische Frau bekommt also einen noch tieferen Stellenwert, als der nichtjüdische Mann!

Die Position des Freimaurers mit kabbalistischer Basis, unterscheidet sich keineswegs vom zionistischen Humanismus, der sich aus der gleichen Quelle speist. "Hier wurde mit dem Maschinengewehr, dann mit Granaten und zum Schluss mit dem Messer gesäubert", berichtete der Repräsentant des Roten Kreuzes, de Reynier über das Massaker von Deir Yassin. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.4.98, S. 6) Verantwortlich für dieses Massaker war der Zionist und Terrorist Menachim Begin, der im Westen gern als Friedensbringer gelobt wird. Auf seinem Befehl hin wurden Frauen, Kinder und Greise lebend in den Dorfbrunnen geworfen. Anschließend gab er persönlich als Zugabe ein paar Handgranaten hinterher, um die Schreie der Sterbenden verstummen zu lassen. All dies geschah mit der M. Begin eigenen okkult-kabbalistisch motivierten Politik, die selbe Grundlage welche hier im Westen als das humanistische Prinzip der Freimaurerei verehrt wird. Für dieses Massaker, eines von vielen in seiner Karriere, erhielt Begin von der Freimaurerloge B'nai B'rith (Söhne des Bundes) die hohe Auszeichnung des Josephordens, da er heiliges Land von Arabern befreit hatte. Die gleiche Loge berichtet auch als "Aufklärung", das Israel von den Palästinensern verlassenes Land in Besitz nahm. Wenn wir an Deir Yassin denken, dann ist es gar kein Wunder das dieses Land verlassen war. Diese und andere verbrecherische Lügen zur Verherrlichung des Völkermordes und dem Schutz der verantwortlichen Schlächter ist typisch für die B'nai B'rith, der Hochrangige Politiker der westlichen Staaten angehören (z.B. Helmut Kohl, Francois Mitterand). Ob Begin selbst dieser Loge angehörte, ist unerheblich, denn die hohe Auszeichnung spricht unabhängig einer Mitgliedschaft deutliche Worte über den Standpunkt der Freimaurer, und ihres extrem kriminellen Potentials.

Es braucht uns daher auch nicht verwundern, dass die zionistische Politik Israels gegenüber den Palästinensern in auffälliger Weise, der US-amerikanischen Politik gegen die Nordamerikanischen Ureinwohner ähnelt. In beiden Fällen sind Freimaurer das Ton angebende Übel, die den Kabbalismus zur Richtschnur ihres Handels erklärten. So wie die Indianer als die Bösen behandelt wurden weil sie Weiße getötet hatten, obwohl das in keinem Verhältnis stand zu den von der USA ermordeten 19 Millionen Indianern, und ein eindeutiger Versuch der Ausrottung war (der bis heute etwas subtiler fortgeführt wird) - sind die Palästinenser die Bösen weil sie grundlos unschuldige Juden ermorden, obwohl es wie bei den Indianeraufständen Taten der Verzweiflung sind. In beiden Fällen war und ist Rassismus der angeblichen Opfer der bestimmende Trieb. Bezugsnehmend auf die rassistischen Äußerungen des jüdischen Gelehrten Maimonides gegen Schwarze:

"Einige der Turkvölker (er meint damit die mongolische Rasse) und die Nomaden im Norden, und die Schwarzen und die Nomaden im Süden sowie all jene in unseren Breiten, die ihnen ähnlich sind. Die Natur dieser Wesen ist wie das Wesen eines Esels (eines stummen Tieres) und meiner Meinung nach befinden sich die genannten nicht auf der Ebene des Menschen. Unter den existierenden Dingen befinden sie sich unterhalb des Menschen aber über dem Affen, weil sie mehr dem Erscheinungsbild des Menschen ähneln als dem Affen." (Maimonides, Führer der Verwirrten, Buch III Kapitel 51)

Professor Shahak schreibt: "Was soll man mit so einer Passage in dem wichtigsten und unumgänglich notwendigen Buch des Judaismus tun? Der Wahrheit und ihren Konsequenzen ins Gesicht sehen? Gott behüte! Zugeben (wie z.B. viele christliche Gelehrte in ähnlichen Situationen), dass eine hohe jüdische Autorität fanatische schwarzenfeindliche Ansichten pflegt und durch dieses Zugeständnis den Versuch einer Selbsterziehung zu echter Menschlichkeit machen? Vergessen Sie diesen Gedanken. Ich kann mir schon die jüdischen Gelehrten in den USA vorstellen, wie sie sich zu Beratungen zurückziehen und fragen, was zu tun sei, denn das Buch musste wegen der schwindenden Kenntnis des Hebräischen unter den amerikanischen Juden übersetzt werden. Sei es durch Beratung oder persönliche Inspiration, eine glückliche "Lösung" wurde gefunden: In der weitverbreiteten amerikanischen Übersetzung des Führers von einem gewissen Friedlander, die zuerst im Jahre 1923 veröffentlicht wurde und dann in vielen Neuauflagen, auch in mehreren Taschenbuchausgaben, herauskam, ist das hebräische Wort Kuschim mit der Bedeutung "Schwarze" einfach transkribiert worden und erscheint als "Kushites", ein bedeutungsloses Wort, wenn man kein Hebräisch kann oder von einem gütigen Rabbiner nicht mündlich aufgeklärt wird. Während all dieser Jahre fiel nicht ein Wort, um diese einleitende Täuschung oder die sozialen Tatsachen, auf denen sich diese Fortdauer der Täuschung gründet, herauszustellen. Und dies begab sich während der ganzen Aufregung über die von so vielen Rabbinern unterstützten Kampagnen Martin Luther Kings, ganz zu schweigen von den anderen jüdischen Persönlichkeiten, denen die schwarzenfeindliche rassistische Haltung bekannt sein musste, die ein Teil ihres jüdischen Erbes ist. Viele der rabbinischen Helfer Martin Luther Kings waren, wie man zwangsläufig annehmen muss, schwarzenfeindliche Rassisten, die ihn wegen des "jüdischen Interesses" aus taktischen Gründen (und um schwarze Unterstützung für das amerikanische Judentum und Israels Politik zu gewinnen) unterstützten. Oder es waren ausgebuffte, ja fast schon schizophrene Heuchler, die sich sehr schnell von einer versteckten Freude an fanatischem Rassismus auf erklärte Anhängerschaft eines antirassistischen Kampfes und dann wieder umgekehrt umstellen konnten."
(Shahak, I.; "Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years", Pluto Press, London, 1994)

Ganz ähnlich gelagert ist auch das Palästinenserproblem. Diverse Terroranschläge von Palästinensern, wie etwa das Attentat auf die israelische Mannschaft bei der Olympiade 1972 in München, dienten der israelischen Politik dazu, die Araber in den besetzten Gebieten kollektiv zu kriminalisieren, genauso wie es der Nationalsozialismus mit den Juden gemacht hatte. Das die Palästinenser gegen eine Besatzungsmacht kämpften, die einen gezielten Völkermord anstrebt - ebenfalls wie der Nationalsozialismus - blieb stets außerhalb der Betrachtung des fanatischen zionistischen Juden. Die aufgeklärten und gut unterrichteten Gutmenschen im Westen schlossen sich dieser Politik an. Kritik an Israel? Nein, auch das wäre mal wieder "die falsche Geschichte" gewesen.

Die Terroranschläge von Palästinensern forderten zwar Menschenleben, gefährdeten allerdings niemals die Existenz des Staates Israel, wie es die israelische Regierung behauptet. Dennoch dienten diese Anschläge genau dazu, wieder einmal mit einer schwerbewaffneten Armee in widerrechtlich besetztes Land einzudringen, und ein vielfaches mehr an Menschenleben auszulöschen, als die Terroristenanschläge gefordert hatten. Anschließend folgten jüdische Siedler die bereits von Juden enteignete Palästinenser, nochmals durch Juden enteigneten und erneut in andere Regionen vertrieben, um es ein paar Jahre darauf zu wiederholen. Das selbe Verfahren wandte die USA gegen die Indianer an, deren verzweifelter Kampf gegen einen überlegenen Feind die Grundlage eines weiteren Völkermordes bildete. Dennoch nimmt die westliche Bevölkerung diese Umstände als Vergangenheit hin, bzw. wie im Fall Palästinas schaut sie einfach weg, verfolgt aber nachtragend und mit persönlichen Hass erfüllt jede Ermordung eines Juden - als Verbrechen gegen die gesamte Menschheit über Generationen hinweg. Hier wird ganz eindeutig jüdischem Leben eine höhere Wertigkeit eingeräumt. Wobei man allerdings erwähnen muss, dass das Leben eines toten jüdischen "Sünders" (ein Jude, der an den jüdischen Machthaber Kritik übt) weitaus weniger hartnäckig verfolgt wird, beziehungsweise, die Ermordung eines solchen "Verräters" stellt ein Symbol tiefster Frömmigkeit dar.

Ebenfalls wie in den USA werden die Ureinwohner in spezielle Lager verfrachtet, Reservate die aber im beschönigenden Jargon westlicher Medien Palästinenserlager genannt werden. Sollte dieser Betrug der Öffentlichkeit weitergeführt werden, dann leben die Palästinenser wahrscheinlich bald in Naturschutzgebieten - oder: Rückzugsgebiete für bedrohte Tier... äh Menschenarten.

Der westliche Mythos, aufgeklärt und frei vom Aberglauben wie er nun mal sich selbst sehen will, kreierte den Mythos vom "Land ohne Volk - Die zionistische Verheißung". (Kölner Stadtanzeiger am 15.5.1998) Dieses Vokabular diente lediglich dazu über die Realität vom Volk ohne Raum hinwegzutäuschen. Im Stile einer Kolonialmacht maßte sich die UNO an, selbstgefällig ein Land zu zerteilen, das keineswegs menschenleer war, um den Staat Israel zu erschaffen.

Bereits vor dem zweiten Weltkrieg feierte sich die Jewish Agency als Regierung Palästinas, gestützt vom kompromisslosen Zionismus, fand die Agentur Unterstützung bei der Einheitsgewerkschaft Histadrut, die den jüdischen Siedlungsbau vorantrieb, und dem Jewish National Fund (JNF), der das jüdische Siedlungsland verwaltete und in der Anfangsphase durch Kauf auszuweiten suchte. Gerade die Arbeiterbewegung der Zionisten, die sogenannten Sozialdemokraten, war Vorreiter in Sachen Vertreibung von Nichtjuden. Und gerade die Arbeiterbewegungen der Sozialdemokraten im Westen waren es auch, die den Zionismus in seiner Barbarei unterstützten, wie es die ehemalige Ministerpräsidentin von Israel, Golda Meir, bereits ausdrückte:

"Wohl einer der wichtigsten Faktoren, die uns unsere Anfangsschwierigkeiten überwinden halfen, war die Tatsache, dass wir von Anfang an, seit 1917, von der britischen und in späteren Jahren von der amerikanischen Arbeiterbewegung gefördert wurden." (Golda Meir, Leben für mein Land, Bern/München 1979, S. 6)

Auch hier erklärt uns die gegenwärtige Aufklärung den friedlichen Charakter dieser Bewegung, und präsentiert uns freudig den Ausspruch des Zionisten Walter Laqueur über A. D. Gordon, einem der Väter der Zionistenbewegung, aus seinem Buch "History of Zionism" in welchem es heißt, dass er "Gewalt prinzipiell ablehnte und Selbstverteidigung nur unter extremen Umständen rechtfertigte".

Wer etwas Negatives dahingehend behauptet, erlangt schnell den Vorwurf von Seiten der Aufklärung, aufgrund von Antisemitismus, das jüdische Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen, so dass es einen grausamen Sinn erscheinen lässt, aber mit dem tatsächlichen Zusammenhang nichts zu tun hat. Nun, dann sollte die Aufklärung wohl exakter arbeiten? Na sicher doch! Nehmen wir einmal das angesprochene zionistische Buch, in welchen man die "Gewalt prinzipiell ablehnte" zur Hand, und lesen den sich anschließenden Text, so erfahren wir:

"Er (Gordon) und seine Freunde wünschten jedoch, dass jeder Baum und jeder Busch im jüdischen Heimatland von keinem anderen als jüdischen Pionieren gepflanzt werde."

Also genau das waren dann die "extremen Umstände" für eine Gewaltanwendung! Das heißt dann wohl, dass die Aufklärung die Meinung vertritt, dass die ehemaligen Besitzer und Einwohner des Landes -die es eben sehr wohl gab-, beim Eintreffen der Juden ihre Sachen zu packen und freiwillig aus ihrer Heimat fortzuziehen haben. Denn eben das wäre die einzige Möglichkeit die zionistischen Ziele friedlicherweise in die Tat umzusetzen. Zugegeben, die Nachfolger Gordons waren erheblich mehr der Gewalt zugeneigt als dieser selbst. Und es muss auch erwähnt werden, dass vor dem Auftauchen der Zionisten die Juden in Palästina keine Probleme hatten mit Arabern zusammenzuleben. Aber Gott behüte den aufgeklärten Gojim davor etwa den Grund für diese Änderung in Palästina bei den Zionisten zu suchen. Das wäre dann ja auch Antisemitismus. Antisemiten müssen dann wohl auch jene Juden gewesen sein, die friedlich unter den Arabern gelebt haben - denn das ist die Logik dieses Schwachsinns!

Der JNF operierte als Ablegerorganisation des Welt-Zionisten-Bundes, und verwaltete das jüdische Siedlungsland gemäß zionistischer Vorschriften, und das bis heute. Israel kennt vielerlei Diskriminierung von Nichtjuden, speziell wird das im Bezug auf Arbeitsrecht, Wohnrecht und bei der Gleichheit vor dem Gesetz deutlich. Der JNF verfügt über 92 Prozent des Landes Israels, dass als Staatseigentum deklariert ist. Die Organisation verweigert bis zur Gegenwart gesetzlich gestützt jedem Nichtjuden die Niederlassung auf ihrem Land, auch die Eröffnung eines nichtjüdischen Geschäftes ist verboten. Die Grenzen zwischen den Gesetzen von Nazi-Deutschland gegenüber Juden sind dabei fließend. Der Grund dabei ist einzig die Tatsache das eine Person nicht jüdisch ist, gleichzeitig jedoch ist es jedem Juden gestattet, sich frei auf dem Lande Wohnraum zu nehmen und geschäftlich tätig zu sein. Genau das entsprach auch den Gesetzen unter Hitler zum Nachteil der Juden, was uns jedoch als Antisemitismus im Schulunterricht beigebracht wird. Kritisiert man aber die in ihrer Natur grundsätzlich gleichen Praktiken der israelischen Politik, so sind diese Leute erneut die Antisemiten, eben weil sie genau diese Diskriminierungen beklagen. Ebenso kann man sicher sein das nicht ein einziges Land dieser Erde derartige Gesetze gegen die Juden erlassen dürfte, wie es Israel gegen Nichtjuden verhängt, ohne vom westlichen Gutmenschen ordentlich mit Bomberverbänden besucht zu werden.Die israelischen Umstände hingegen werden vom Gutmenschen konsequent ignoriert und geleugnet.

Einem Nichtjuden ist es also gesetzmäßig nicht gestattet auf nationalem Land (israelisches Land) zu arbeiten. Das Gesetz wird zwar nicht konsequent durchgesetzt, aber es existiert und wird in Fällen - zum Beispiel wenn es einen jüdischen Interessenten für das genutzte Land gibt - auch durch bizarre religiöse Anklagen angewendet, z.B. geht es dann um in "Frevel, gepachtete Obstplantagen, die Juden gehören und sich auf nationalem Land befinden, von arabischen Arbeitskräften abernten zu lassen". (Shahak, I.; "Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years", Pluto Press, London, 1994)

Dieses Gesetz wird auch dann angewendet wenn die Araber Staatsbürger Israels sind und das Land, um welches es geht, offiziell besetztes Palästinensergebiet ist. Aber ein Jude, der Arbeit, selbst einen zeitlich begrenzten Aushilfsjob, an einen Nichtjuden vergibt, hat mit empfindlichen Strafen zu rechnen. So wird der Durchschnittsjude durch Angst vor Strafe auf der zionistischen Linie gehalten. Andersherum ist es einem Juden keineswegs verboten, Land von einem Nichtjuden zu pachten. Demzufolge werden hier einem Juden auf Grund von Geburt und Religion erworbene Rechte zugestanden und allen, die anders sind, konsequent verweigert. Sehen wir uns die Geschichtsschreibung aber an, wird eben das Pachtverbot von Land durch Zionisten im europäischen Mittelalter als absurder Beweis für einen grundsätzlichen christlichen Nationalsozialismus vergewaltigt. Was aber ist dann Israel, das im Gegensatz zum größten Teil seiner eigenen Gemeinde, tatsächliche Semiten diskriminiert?

Bei der Untersuchung der ungleichen Behandlung von Menschen durch die Justiz stoßen wir auf zweideutige Wortkonstruktionen, die bei uns gern vom Gutmenschen genutzt werden, um die Fortschrittlichkeit der Verfassung Israels als einzigem demokratischen Bollwerk eines sonst barbarischen Nahen Osten zu dokumentieren. Für den Ausländer sind in Formulierungen wie: "jeder, der entsprechend dem Rückkehrgesetz einwandern kann" und: "jeder, der entsprechend dem Rückkehrgesetz ein Recht zur Einwanderung hat" kaum ein sinngemäßer Unterschied zu erkennen. Und doch zeigt die Realität, dass alle Israelis der ersten Klassifizierung finanzielle Vergünstigungen und Hilfen zustehen, welche jenen Israelis der zweiten Kategorie verweigert werden. Desweiteren erhalten Israelis der ersten Kategorie nach einem längerem Auslandsaufenthalt enorme Zollerleichterungen und eine Unterstützung für den Schulbesuch ihrer Kinder auf einer höheren Schule, aber auch Fördermittel oder günstige Kredite zum Erwerb von Wohnraum. Diese und weitere Vergünstigungen werden allen nichtjüdischen Israelis verweigert. Der Sinn dieser Politik liegt darin, mehr Juden zum Verbleib in Israel zu bewegen und das ganze Land zu judaisieren.

Das alltägliche Mittel der Diskriminierung ist der Personalausweis, in dem neben der Kennzeichnung Israeli, wie als Ariernachweis, eine "offizielle Nationalität" verzeichnet wird, die als jüdisch, arabisch usw. ausfallen kann. Mehrfach haben jüdische Menschenrechtsorganisation, die den faschistischen Sinn dieser Politik durchschauten, in Israel versucht, durch Protest die Nationalbezeichnung Israeli als alleinige Nationalität zu erzwingen. Das Innenministerium verweigerte dies stets mit dem Verweis auf geltende Gesetze, die eine Nationalität Israeli nicht anerkennen.

Aber natürlich definiert sich die jüdische Nationalität erst durch die jüdische Religion. Spezielles Mittel ist dazu die Ideologie des erlösten Landes, welche bereits fester Bestandteil der Indoktrinierung der jüngsten Schulkinder ist. In dieser Gehirnwäsche liegt enormes verbrecherisches Potential, da jedes Land nur erlöst ist, wenn es sich im Besitz eines Juden befindet, wohingegen alles Land im Besitz von Nichtjuden entsprechend als "unerlöstes" Land gilt. Jedes Bestreben eines "guten" Juden hat nun darauf abzuzielen noch unerlöstes Land zu erlösen, genau das geschieht in den besetzten Palästinensergebieten:

"Wenn also ein Jude, der die schlimmsten Verbrechen begangen hat, ein Stück Land von einem unbescholtenen Nichtjuden kauft, wird durch solch eine Transaktion das `unerlöste´ zu `erlöstem´ Land. Kauft jedoch ein unbescholtener Nichtjude Land vom denkbar schlechtesten Juden, so wird das zuvor makellose und `erlöste´ Land erneut zu `unerlöstem´ Land." (Shahak, I.; "Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years", Pluto Press, London, 1994) Darauf aufbauend ergibt sich die notwendige Politik, Nichtjuden zu vertreiben, damit das "geschändete" Land durch die Gegenwart eines Juden geheiligt werden kann.
 

24.03.04 12:31

4428 Postings, 7990 Tage Major TomMD11 und kiiwii,

der eine ordinär, der andere subtil, aber beide im Schulterschluss: Wenn sich deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens, die in der medialen Präsenz stehen, nicht zu Jassin äußern, dann ist dies verlogen und verwerflich. Hätten sie sich dagegen geäußert, wäre das niemals ausreichend gewesen, es gäbe immer Anlass zur Kritik und wen ich lese (Zitat MD11): "Und dann wundert sich diese Clique, wenn immer mehr "Rechts"-Rufe hörbar werden?", dann sind wir "endlich" angekommen: "Wer ist schuld am Antisemitismus? Natürlich die Juden."

MT

PS /satiremode on/ Sagen sie nichts, sagen sie zu wenig, sagen sie etwas, sagen sie das Falsche, sagen sie "a", will man "b", sagen sie "b", erwartet man "a". Sie machen es uns wirklich nicht leicht, diese Juden. /satiremode off/

PPS @gabandho, "Wo sind die "Keifer" wenn in Israel bei Terroranschlägen unzählige Menschen getötet werden? Gute Frage!
 

24.03.04 12:35

6799 Postings, 8061 Tage Rübensalat@TOM

Nicht immer am Thema vorbeireden, nimm zu den Artikeln Stellung. Ihr quatscht einfach zuviel.  

24.03.04 12:36

7336 Postings, 7986 Tage 54reabder "heilige" scheich wurde schon

mehrmals festgenommen und mehrmals freigepresst. von IDTE und Rübensalat (BP und sein jünger oder gar 3.id?) habe ich noch niemals derartige proteste gegen das morden von israelischen zivilisten gehört. ihr könnt es doch einfacher haben: "fordert doch einfach: israel muss weg - es lebe der islamistische terror".



 

24.03.04 12:39
"warum nicht festgenommen?"

Erinnerst du dich an Jenin?
Das sollte ein "Polizei"-Einsatz werden.

Daraus ist der Mythos des "Massakers" geworden, der obwohl bereits widerlegt immer noch rumgeistert.

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

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