Hier wurde weiter oben der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern erwähnt, der regelmäßig bei einer Vorsorge ab einem gewissen Alter gemacht wird. Es gibt dabei eine Skala. Der PSA-Test ist jedoch sehr ungenau. Es gibt einen Graubereich zwischen 2 und 10. In USA ist angeblich ab 6 eine Biopsie (Gewebeentnahme) angesagt. Da schwebt der Patient hier in Deutschland im Ungewissen, was zu tun ist und was sinnvoll ist!
Entscheidet er sich für die Biopsie, werden Gewebeproben mittels Stanzröhrchen aus der Prostatakugel entnommen. Damit ist aber immer noch nicht ausgeschlossen, das die Nadel daneben sticht, ohne das der Krebs entdeckt wird.
Eine Bluttest zur Früherkennung könnte hier eine Menge bewirken. Stellt Euch einmal vor, Ihr geht zum Hausarzt und lasst Euch einmal Blut abnehmen, wobei viele Krebsarten auf einmal mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können. Oder anders ausgedrückt, Krebs im Frühstadion erkennt wird und somit effizienter zu behandeln ist.
Auch mein Hausarzt und die Angestellten haben überhaupt kein Interesse an dem Septin 9 Test von Epigenomics, da es den wesentlich günstigeren Stuhltest gibt. Die Artzhelferin schaut in ihr Buch der erstatteten Tests, findet Epi Pro Colon nicht und beendet das ganze mit der Aussage, machen wir nicht. Anreize sieht mein Hausarzt doch garnicht, da er daran ja nicht verdient. In einem Klinikum in einer Stadt am Rhein, wird der Stuhltest erst garnicht mehr angeboten. Meine Interpretation - kein Interesse, damit verdiene ich nicht. Mit einer Darmspiegelung oder einer Biospie mit allem drum und dran verdiene ich doch viel mehr.
Der PSA Test ist aus meiner Sicht veraltet und ungenau. Leider überwiegen oft - so mein persönlicher Eindruck - die kommerziellen Interessen und nicht unbedingt die schonendere und verantwortungsvollere Vorgehensweise über einen Test zur Früherkennung.
Das wurmt mich viel mehr als die Kurskapriolen hier: Warum wird der "geniale" Ansatz von Epigenomics auch in anderen Indikationen nicht genutzt UND entwickelt? Theoretisch könnte ja auch eine Stiftung eines an Krebs verstorbenen Milliardärs Epi mit Geld unterstützen, die weiteren Indikationen zu entwickeln. Steve Jobs ist doch z. B. an Krebs gestorben.
Wir leben im 21. Jahrhundert und es ist schade, wenn Möglichkeiten in der Früherkennung einfach links liegen gelassen werden. |