die du ansprichst sind jedoch nicht so gravierend, dass sie einen zeitnahen Einbruch der Front erwarten lassen.
Denn Fakt ist, so hoch die Verluste auf russischer Seite auch sein mögen, sind die Russen immer noch in der Lage, Offensiven gegen die Ukraine durchzuführen, ohne dabei sparsam mit den Ressourcen umzugehen.
Eines der Probleme, welches u.a. auch VisualPolitik letztens angesprochen hatte, ist die Umgehung der Sanktionen. Russland kann trotz Sanktionen nach wie vor zu viel Einnahmen aus den Verkäufen von Öl erzielen. Die Sanktionen selbst sind in ihrer Konstruktion viel zu löchrig, es gibt viele Ausnahmen, wenig Kontrollen und Sekundärsanktionen, z.B. auf Weiterverkäufer. All das hält Russland weiterhin im Rennen, lässt einen zeitnahen Einbruch der Ökonomie nicht erwarten. All das erschwert der ukr. Armee das Vorstoßen und führt am Ende zu einer Taktikänderung, dass man die Offensivtätigkeiten weitestgehend einstellt bzw. auf ein Minimum reduziert. Das erklärt meiner Meinung nach auch, warum man der Überquerung des Dnipro eine erhöhte Bedeutung zukommen lässt. Damit versucht man, die russischen Kräfte zu binden und somit den Aufwand an Ressourcen hoch zu halten. Dabei dürfte es nahezu ausgeschlossen sein, dass man mit der Überquerung größere Vorstöße in Richtung Krim erreichen wird. Allein mit Infanterie ist das sehr unwahrscheinlich. Und Mechanisierte Kräfte wird man nicht sicher über den Dnipro transferiert bekommen, vor allem nicht durch die Sumpflandschaften.
Dass Nordkorea nun Artilleriemunition liefert, sehe ich ebenfalls nicht als Zeichen großen Mangels, sondern eher als Zeichen, dass die russische Armee den Beschuss weiter auf hohem Niveau halten kann. Ohne diese Lieferung würde die russische Armee den Einsatz etwas reduzieren müssen, doch am Ende immer mindestens genauso viel Granaten verschießen können, wie es die Ukraine kann.
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