Nun hat der Dow schon fast seine Verluste von gestern wettgemacht (im Moment 13980), der Dax dümpelt vor scih hin und die DP legt seit einigen Stunden sogar einen moderaten Rückwärtsgang ein, während eine Deutsche Bank Aktie schon wieder jubelt. Da kann man sich nur die Augen reiben. Dass da Privatanleger in Deutschland in Aktien nur sehr gering investiert sind, ist da kein Wunder. Das Ganze hat schon Ähnlichkeit mit dem "Neuen Markt (MEMAX)" den es als Aktiensegment mal gab. Schlechte Unternehmenszahlen wurden schon mal honoriert nach dem Motto "wer viel Geld ausgibt, der investiert in die Zukunft" und das generiert positive Ausblicke. Wer damals den Zirkus beobachtet hat, sagt sich sicherlich im Nachhinein "das konnte ja nicht gut gehen". Die Folgen sind sicher noch vielen bewusst: viele der damals verheißungsvollen Unternehmen gibt es nicht mehr und der NEMAX wurde aufgelöst. Das wird mit dem Dax und den Unternehmen sicher nicht passieren, aber es zeigt doch immer mehr, wie hier gezockt wird. Das gab es früher (vor 10 - 20 Jahren) nicht in der Form beim Dax. Das, was wir hier momentan sehen, zeigt einmal wieder deutlich: wer schwache Nerven hat ist selbst beim Dax schlecht aufgehoben. Da ist ein Tagesgeldkonto schon eher das Richtige. Hier kann man beruhigt schlafen und Geld gibt es zudem auch fürs ruhige schlafen, wenn auch nicht viel. Beim Aktienmarkt verhält es sich mittlerweile ganz anders. Langfristig kann man kaum noch handeln (Kostolani's Thesen haben kaum noch Bestand), da die Welt zu schnelllebig ist. Da schlägt es eine EON danieder, weil man sich per Gesetzt mal ganz schnell von der Atomkraft verabschiedet. Banken werden von heute auf morgen von den Finanzkrisen durchgeschüttelt, dass es nur so kracht und wer in so tolle Titel eingestiegen ist, die sich mit der Solartechnik befassen, steht schon nach einigen Jahren vor dem Totalverlust. Also ist doch eigentlich kurzes "Traden" angesagt. Aber auch hier gibt es jede Menge Stolperfallen und oft wird das Erzielen von Gewinnen mit einem Tag wieder zunichte gemacht, weil die Märkte mal wieder hyterisch alles aus ihren Depots werfen, was ihnen ihre tollen Computerprogramme anraten. Und hier liegt das eigentliche Problem, was sicherlich auch gestern wieder ein unnormales Verhalten widerspiegelt. Große Geldhäuser beäugen sich, ob nicht der ein oder andere anfängt massiv Gewinne der letzten Zeit mitzunehmen. Ja das machen die großen Geldhäuser wirklich. Wenn dann ein großer Player damit anfängt jetzt erst mal Gewinne zu realisieren, werden andere nervös und das sind gerade auch größere Player, die die Größe und Mittel haben an gewisse Informationen aus anderen Häusern ranzukommen. Also gibt es einen Schneeballeffekt einiger weniger aber großer Spekulanten. Plötzlich fällt der Index wie ein Stein nach unten (z.B. gestern um 14:00 Uhr). Da muss man sich mal fragen, warum auf einmal innerhalb weniger Minuten massiv verkauft wird, obwohl es kein signifikantes Großereignis gibt. Jetzt ist dann schon die ein oder andere charttechnische Unterstützung durchbrochen und dann fangen andere an auch zu verkaufen. Das machen dann vor allen Dingen Computer, die nach Zahlen beurteilen und weiter Chartmarken durchbrechen lassen. In der Folge spielen dann auch kleinere Geldinstitutionen das Spiel mit und langsam bröckelt der Index immer weiter ab. Und das Erreichen von bestimmten (auch psychologischen Marken) ist am besten dafür geeignet, wie jetzt beim Dow, der am Freitag die 14000 erzielt hat. Alle hächeln erst den Berg hoch und wenn das Ziel erreicht ist hört man auf zu laufen oder setzt schon wieder den Rückweg an. Und dann gibt es noch die tollen Analysten, die sich teilweise komplett widersprechen. Der eine pusht der andere ist als Basher unterwegs. Und jetzt kommt der kleiner Privatanleger und findet sich in diesem Irrenhaus von Spekulanten wieder. Das passt ja jetzt auch übrigens zur Karnevalszeit, wo die Jecken wieder unterwegs sind. Da kann man dann nur beten, dass einige der Großanleger doch noch nach fundamentalen Unternehmensdaten schauen, man extrem starke Nerven besitzt, ein Aktienverlust einem nicht die Lebensgrundlage nimmt, man mit Glück auf die richtige Aktie(n) gesetzt hat und zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen und auch wieder ausgestiegen ist. So langsam schätze ich die Privatanlager, die Ihr Geld in sichere, wenn auch wenig gewinnbringende Anlagen investiert haben. Ich kenne bisher kaum jemanden, der über lange Zeit merklich Aktiengewinne eingefahren hat. Kurzfristig vielleicht aber in Summe sieht das oft anders aus. Ich selbst bin im Moment bei der DP dabei. Sollte eigentlich eine gute Sache werden. Aber im Moment scheinen grundsätzlich positive Unternehmensdaten nicht sonderlich zu zählen. Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen. |