@sick, mal eine kleine Erläuterung zum Verständnis. Ich hatte Anfang 2012 eine größere Summe zur Verfügung, die auf keinen Fall in die übliche Tradingmasse meines Depots fließen sollte, sondern einigermaßen "sicher" und trotzdem rentabler als am Tagesgeldmarkt angelegt werden sollte Bei der Frage, wohin mit dem Geld, stieß ich aufgrund verschiedener Hinweise auf die Aktie der Deutschen Post. Die Idee hinter der Erstinvestition war tatsächlich, eine (steuerfreie) Dividende von damals deutlich über 5% zu kassieren und darauf zu hoffen, dass die Aktie mir vielleicht zusätzlich einen moderaten Performancegewinn bescheren würde. Das Risiko nach unten erschien mir bei einem Kursnieveau von knapp 12 Euro beschränkt, nach oben war allerdings die nachfolgende Performance auch nicht abzusehen. Insofern ist mein Anlageziel meilenweit übertroffen worden und ich kann deshalb die aktuelle Kursentwicklung relativ gelassen sehen. Natürlich ist mir die weitere Kursentwicklung nicht völlig egal, auch nach oben nicht. Doch solange ein Ende der Wachstumsstory nicht abzusehen ist und die Aktie bewertungsmässig noch nicht völlig übers Ziel hinausgeschossen ist, sehe ich keinen Grund in irgendeiner Form zu handeln. Allein aus steuerlichen Gründen etwa wären Verkäufe zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv, denn wozu vorzeitig hohe Abgeltungssteuersummen abdrücken, wenn doch die Story der Firma noch stimmt und noch längst nicht ausgereizt ist. Zudem sehe ich Kursrückgänge wie aktuell als besten Garant dafür, dass der Bewertungsmaßstab im normalen Rahmen bleibt und die Aktie nicht in eine Überbewertung hineinläuft. Fazit: 1. Ich hoffe, dass die Aktie zukünftig weiter Richtung 24/25 Euro steigt, dass muss aber nicht mittelfristig sein, sondern darf ruhig etwas länger dauern. 2. Ich(wir) leben seit Jahren als Dauerweltenbummler ohne regelmässiges Einkommen von den Erträgen, die wir an der Börse erzielen. D.h. da ist nichts sicher, sondern alles ist möglich. Also brauchen wir auch einen Kapitalertrag, der halbwegs sicher und konstant fließt. Das könnten z.B. Mieteinnahmen sein (haben wir nicht) , Zahlungen aus einer privaten Rentenversicherung (ganz so alt sind wir noch nicht) oder auch Zinseinkünfte (wo sollen die in dieser Niedrigzinsphase herkommen), also bleibt nichts anderes übrig, als ein regelmässiges Einkommen aus Dividendenerträgen zu erzielen (d.h. ich teile die jährlichen Dividenenerträge in meinem Dividendendepot durch 12 Monate und komme so auf ein fest kalkulierbares Monatseinkommen. Das funktioniert auf dauer natürlich nur, wenn die Dividendenzahlungen der Company über die Jahre stabil waren und dies auch in Zukunft vermutlich so bleiben werden. Die Post gehört in diese Kategrie. Sie gehört also bei mir in den Topf mit der Überschrift: Anlagen, die ein regelmässiges sicher kalkulierbares Einkommen über Dividenden erzielen. Der Peformancegwinn ist ein tolles Zubrot, spielt in dieser Überlegung aber nur eine sekundäre Rolle. Haben wir in naher Zukunft Pech und die Märkte spielen noch einmal das üble Deflationsszenario (was ich keineswegs ausschließe) , wird natürlich auch die Post mit in den Keller rauschen. Als hervorragend aufgestellter Marktführer sollte die Post allerdings in der Lage sein, auch in solchen Szenarien (Marktmacht) eine ordentliche Rendite zu erzielen. Insofern werde ich stärkere Kursrückgänge hier aussitzen und mich an den sicheren Cashflow aus der Dividende orientieren. Diese Strategie setzt natürlich voraus, dass ich das investierte Geld nicht anderweitig benötige - das ist nicht der Fall. - und es setzt gute Nerven voraus, die ich hoffentlich habe, wenn es soweit ist - und es setzt schließlich genug Cash an der Seitenlinie voraus, um im Ernstfall handkungsfähig zu bleiben (an der schaffung dieser Voraussetzung arbeite ich gerade durch anderweitige Anlageverkäufe). Denn mit meinen anderen Anlagen fahre ich natürlich eine ganz andere Strategie. Hier bin ich in den letzten 2 Wochen doch sehr vorsichtig geworden und habe durch Verkäufe einen inzwischen recht großen Cashbetrag aufgebaut. (u.a., habe ich mich zu 90% aus den Emerging Markets verabschiedet, leider etwas zu spät, das hat Performance gekostet). |