Macron wurde demokratisch gewählt, so dass diese Diskussion um die Beliebtheit, ein Totschlagargument für mich ist. Ein Staatschef muss keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen, sondern muss die Schritte gehen, die nötig aber oftmals unpopulär sind. Gerade im Hinblick der Staatsverschuldung haben die zurückliegenden Staatschefs nie den Mut gehabt, Reformen durchzusetzen. Macron hat diesen Mut und bezahlt dies mit einer Unbeliebtheit. Dabei fordert er im Prinzip nur Dinge ein, die in Dtl. Normalität sind.
Macron hat die Außenpolitik auch nicht für sich entdeckt um von inneren Problemen abzulenken, wie du es hier unterstellst. Es war eines seiner Kernthemen, mit denen er in den Wahlkampf gegangen ist. Er strebt von Beginn an ein stärkeres und selbstbewusstes Europa an. Doch Deutschland unter der damaligen Kanzlerin Merkel hat faktisch dankend abgelehnt und diese Vorstellungen nicht geteilt. Genau dieser fehlende Mut und Naivität die wir damals bis Heute an den Tag gelegt haben, fällt uns Heute auf die Füße.
Hätten wir Dtl. die Vorstellungen Macrons mutig unterstützt, wären wie Heute bezüglich einer europäischen Armee deutlich weiter, wären wir Heute in einer deutlich besseren Verhandlungsposition.
Und was die Beliebtheit von Merz angeht.... Ich bin wahrlich kein Freund von Merz, doch finde ich, sollte man ihn erstmal eine Chance geben, bevor man urteilt. Bislang macht er das meiner Meinung nach relativ gut. Er wird Dtl. wieder auf den Wachstumspfad bringen, auf dem sich viele Herausforderungen unserer Zeit ( u.a. Klimawandel ) sehr viel leichter lösen lassen werden. Er rüstet Dtl. nach langen Jahren der Abrüstung und des Verfalls endlich wieder auf, so dass unsere Sicherheit und vor allem die Sicherheit unserer Kinder gewahrt bleibt. Er ist überzeugter Europäer und könnte vor allem die eher schwierigen Beziehungen zu Frankreich deutlich verbessern, was in unser aller Interesse ist.
Meine Prognose ist, dass Merz in der Beliebtheit mit der Zeit steigen wird und er in 4 Jahren wiedergewählt werden wird. Denn Merz wird Derjenige sein, der Dtl. nach langen Jahren des schwachen Wachstums und der Stagnation, in Europa wieder zum Konjunkturmotor gemacht hat. Er wird Derjenige sein, der Dtl. und Europa wieder mehr Gehör verschafft hat. Dtl. wird international wieder als handlungsfähig, richtungsweisend und stark empfunden werden.
|