Wirtschaftsminister will Tempo bei alternativen Antrieben:
Altmaier deutet Unterstützung für Batteriezellen-Fertigung an
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier signalisiert, dass die Bundesregierung bereit ist, "Geld in die Hand zu nehmen", um eine europäische Produktion von Batteriezellen aufzubauen. Gleichzeitig wünscht sich der Minister mehr Tempo bei der Elektromobilität.
Peter Altmaier: "Und da ist die Bundesregierung dabei, im Rahmen der beihilferechtlich zulässigen Grenzen das zu tun, was sie tun kann und dafür auch Geld in die Hand zu nehmen." (Foto: peteraltmaier.de)
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich für den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion in Europa ausgesprochen und Unterstützung der Bundesregierung signalisiert. Altmaier sagte bei einem Mobilitätskongress des "Tagesspiegels", Europa müsse eine Batteriezellenproduktion haben, an drei bis vier Standorten. Dafür müsse ein zwei- bis dreistelliger Milliardenbetrag investiert werden.
Altmaier sagte: "Und da ist die Bundesregierung dabei, im Rahmen der beihilferechtlich zulässigen Grenzen das zu tun, was sie tun kann und dafür auch Geld in die Hand zu nehmen." Eine Batteriezellenfertigung sei sehr energieintensiv. Es gehe um die Frage, ob der Strom, der dafür gebraucht werde, von der EEG-Umlage befreit werden könne. "Dies würde es wesentlich leichter machen, eine solche Ansiedlung nach Europa zu holen." Das müsse nun mit der EU-Kommission besprochen werden, die dies genehmigen müsse. Dabei sei eine Batteriezellenherstellung nicht dezidiert eine Aufgabe der Autohersteller.
Batteriezellen sind entscheidend bei der Fertigung der Batterien für E-Autos. Derzeit dominieren asiatische Hersteller den Weltmarkt, es drohen Abhängigkeiten. Eine Fertigung in Deutschland und Europa gilt bisher als zu teuer.
Laut Altmaier fehlen "attraktive Modelle"
Altmaier will generell mehr Tempo beim Wandel der Mobilität. "Ich glaube, dass wir die alternativen Antriebe und die Elektromobilität in den nächsten vier Jahren zu einem entscheidenden Ergebnis führen müssen", sagte Altmaier. Es gehe um rein elektrische Fahrzeuge, Hybridautos, Brennstoffzellenantriebe sowie effiziente und umweltfreundlich optimierte Verbrenner. Das Thema müsse "technologieoffen" angegangen werden. Altmaier verwies auf Fördergelder der Bundesregierung etwa bei Forschung und Entwicklung.
Die Elektromobilität in Deutschland kommt trotz Fortschritten bisher nur schleppend voran. Altmaier nannte es enttäuschend, dass die Elektro-Kaufprämie bisher nur auf ein verhaltenes Interesse stoße. Es fehle an "attraktiven Modellen" der Hersteller. |