Fannie kauft ausschließlich Ein- und Mehrfamilienhäuserkredite auf. Ca. ein Viertel macht das Multifamily-Geschäft aus. Dort ist es zu einem sehr geringen Umfang möglich, Geschäftsräume einzurichten. Von einer Geschäftspleitenwelle wäre Fannie so gut wie überhaupt nicht betroffen.
Fannie kauft keine Immobilien, sondern deren Kredite. Insofern besitzt Fannie keine Häuser, sondern nur deren Hypotheken. Fals sich ein Kreditnehmer mit Schulden verabschiedet, wird seine Immobilie zwangsversteigert. Fannie kauft täglich Häuserkredite in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe auf, um die Liquidität bei den Kreditgebern zu erhalten, damit diese wieder neue Kredite vergeben können und den Häusermarkt am Laufen halten. Dies führt auch zu niedrigeren Zinsen für den Häuslebauer, da's "flutscht".
Laut Calabria und auch der FED sind die meisten Servicer gut aufgestellt. Daher wäre es kein Problem, diejenigen von ihnen, die unterkapitalisiert sind, pleite gehen zu lassen. Sollten finanzstarke Platzhirsche gefährdet sein, greift die FED wohl ein. Das hat sie zumindest angedeutet. Ebenso Finanzminister Mnuchin, der die Servicer ebenfalls "monitort". Von den Servicern geht kein systemisches Risiko aus, wenn man Calabria, Mnuchin und Powell glauben darf. Aber ganz auf sie verzichten kann man sicherlich nicht. Daher würden die gut kapitalisierten, also die letzten, die noch übrig wären, auch gerettet werden. Momentan sind wir an dem Punkt, an dem man die unterkapitalisierten Servicer "aussortiert", was die gut kapitalisierten stärkt. Das finde ich fair!
Leider weiß ich auch nicht, wie stark die Immobilienpreise fallen dürfen, damit Fannie bei Zwangsversteigerungen noch 0 auf 0 rauskommt.Das müsste ich mal genauer recherchieren.
3% Anzahlung(down payment) ist das absolute Minimum, damit Fannie Mae den Kredit aufkauft. Üblich sind 20% Anzahlung. Das Kreditrating des Kreditnehmers ist entscheidend. Weitere Vermögenswerte des Kreditnehmers werden bei der Kreditvergabe ebenso berücksichtigt, so, wie in Deutschland auch.
Die Coronakrise bietet sicherlich die Möglichkeit, Fannie loszuwerden oder umzufunktionieren. Aber das will die aktuelle Regierung nicht. Und Calabrias bisheriges Handeln stützt diese Behauptung. Recap and Release ist nach wie vor das Ziel von Trumps Administration. Die republikanische Partei steht für freie Marktwirtschaft mit möglichst wenig Staatseinmischung in die Märkte. Das ist mit ewigem Conservatorship unvereinbar.
Gerichtsurteil oder 4. amendment zwischen Calabria und Mnuchin: Mir ist beides recht. |