Bei Leerverkäufen läuft es so, man meldet es beim Broker an, dass man seine Aktien verleihen möchte und dann kommen die in den verleihbaren Pool. Bei Interactiv Brokers sind gerade noch 2,44 mio Aktien die verleihbar sind zu 0,66% Jahreszins. Also ca 3,1% der Gesamtaktien könnten noch leer verkauft werden.
Wenns wirklich ein Problem mit Leerverkäufen gibt, dann steigt der Jahreszins über 8-10%. Bei Nordex siehts zum beispiel so aus, 248000 verleihbare Aktien und 25,6% Jahreszins. Lohnt also nur, wenn Nordex im Monat mehr als 2% fällt.
Es gibt keine zeitlichen Fristen, wann die Aktien zurückgegeben werden müssen, sondern hängt alleine davon ab, ob noch genug Aktien im Pool sind. Wenn jetzt also 300000 Besitzer von den Nordexaktien diese verkaufen, dann müssen die Leerverkäufer 52000 Aktien zurückgeben. (Ob die Rückgabe jetzt persönlich ist oder "ausgelost" wird wie bei Optionen die ausgeübt werden ist mir jetzt nicht bekannt, aber für uns wohl auch nicht so interessant.)
Bei DLG sind die Leerverkäufer also relativ uninteressant. Bei Nordex sind sie in einem Interessanten Niveau, wo es sich kaum oder nicht mehr für Leerverkäufer lohnt und daher wahrscheinlich bald die Leerverkaufspositionen reduziert werden, was dem Kurs einen Schub geben könnte.
Was noch zu beachten ist, Leerverkäufer müssen die Dividenden an den Verleiher bezahlen. Der Verleiher hat sonst aber keine Rechte wie Einladung zur Hauptversammlung und so mehr, diese hat der aktuelle Besitzer. Sollte der Leerverkäufer finanzielle Probleme bekommen und die Aktien nicht mehr zurückkaufen/-geben können, weil z.B. durch eine Übernahme der Kurs mal schnell 50% nach oben geht, dann hat man als Verleiher ein Problem, ist also nicht ganz risikolos. Sonst ist das durch Marginanforderungen gut abgesichert.
Für DLG aber momentan alles uninteressant.
Nach meinen Schätzungen und Berechnungen erwarte ich DLG Anfang 2019 bei mindestens 22 und maximal bei 34. Da die Stimmung aber sicher nicht gut sein wird, wenn wie bei mir eingerechnet nur noch ca 60% des bisherigen Umsatzes gemacht wird, wirds wohl bei 22-25 bleiben. Dazu kommt noch die aktuelle "Techangst", "Handelskrieg" und drohender Abschwung?, DLG gerät hier noch stärker unter Druck, da mit Gewinneinbrüchen zu rechnen ist, daher haben wir auch die aktuell grausamen Kurse. (Entlassungen und Abfindungen habe ich wie dlg. hier nicht mit eingerechnet, brauchen doch auch neue Produkte um neue Umsätze zu erwirtschaften. Daher eigentlich genug Arbeit da.)
Problem und Frage ist für mich gerade nur, warum sollte man DLG gerade kaufen? Die Hoffnung, dass die Umsätze weniger einbrechen und langfristig gesehen gute Einstiegskurse? Gibt gerade sicher bessere Aktien, daher macht DLG abwärts alles überproportional mit und aufwärts eher halbherzig. Wäre nur schön wenn man wüßte wenn das Tief erreicht ist. |