Zunächst mal danke für die Blumen. Bei der Klimadebatte muss man aufpassen, bei der sachlichen Kritik an den Hauptthesen nicht der extremen Gegenseite, die sowohl Treibhauseffekt als auch höhere Temperaturen abstreitet, auf den Leim zu gehen.
Es ist z. B. vollkommen richtig, dass CO2 nur in sehr geringen Konzentrationen vorkommt. Trotzdem hat es relativ betrachtet eine große Wirkung. Der gesamte Treibhauseffekt der Atmosphäre macht ca. 33 Grad (eigentlich korrekt Kelvin) aus. 5-6 Grad davon gehen aufs Konto der lächerlich kleinen CO2-Konzentration von aktuell 0,04%. Das ist im Wesentlichen auch unbestritten. Ebenso ist unbestritten, dass der Treibhauseffekt mit steigendem CO2 Gehalt zunimmt, theoretisch um knapp 1,2 Grad pro CO2 Verdoppelung. Das heißt, das Verhältnis zwischen Konzentration und Temperatur ist logarithmisch, also steigt die Temperatur umso langsamer, je mehr CO2 in der Luft ist. Dazu kommt, dass sich die CO2 Konzentration, selbst wenn wir alles an Reserven verballern, was die Erde her gibt, nicht mehr verdoppeln kann (unter der falschen Annahme der Klimaritter, dass nur unser Anteil zur CO2 Erhöhung beiträgt) D.h. der Effekt ist eigentlich vernachlässigbar.
Das Problem mit den Klimarittern ist, dass sie erstens jede Erhöhung vollkommen ungerechtfertigt als Katastrophe verkaufen, obwohl mit höheren Temperaturen eher Vorteile einhergehen und zweitens ebenso ungerechtfertigt aus den unbedeutenden 1,2 Grad willkürlich drei bis fünf Grad machen (kürzlich kam sogar einer mit 10 Grad um die Ecke).
Der schnöde Grund für die Geißelnahme des CO2 liegt darin, dass vor 40 Jahren die Übergänge zwischen Eiszeiten und Interglazialen nicht anders als durch eine maßlos überhöhte Mörderwirkung des CO2 durch sogenannte Feedbacks erklärbar war. Man wusste aus Eisbohrkernen, dass Temperaturen und CO2 Konzentrationen quasi gleichzeitig stiegen, eine Korrelation. Leider waren damals die Messungen der Antarktiskerne zu ungenau, um sie exakt zu datieren. Weil der Treibhauseffekt bekannt war, nahm man an, dass das CO2 der Antrieb war, die Temperatur also folgte. Mit der zunehmenden Erforschung des wegen der höheren Niederschläge exakt zu datierenden Grönlandeises wurde ab Ende der 90er Jahre immer klarer, dass das CO2 mit ca. 800 Jahren Verzögerung der Temperatur folgt. Grund ist die Ausgasung aus Meer, Eis und Permafrostböden, die mit der Temperatur zunimmt.
Zudem fand man heraus, dass die erhöhte Sonneneinstrahlung durch sich ändernde Orbitalzyklen der Erde die überlagerte Änderung der Erdachsenneigung wohl der Anstoß für die Temperaturerhöhung sein muss. Damit alleine war aber nicht die gesamte Temperaturerhöhung zu erklären. Also nahm man, weil kein anderer Schuldiger greifbar war, wieder das CO2 in Gewahrsam. Auf dieser Basis entstanden Rechenmodelle, die im Prinzip bis heute ihren Dienst tun.
Der Haken an der Geschichte ist, dass damit weder alle Eiszeitübergänge noch größere moderne Klimazyklen erklärbar sind. Es ist auch vollkommen unerklärlich, wieso man nicht den Wasserstoff mit seinen fast 70 Prozent Anteil am Treibhauseffekt als Hauptschuldigen verhaftet und das CO2 der Komplizenschaft bezichtigt hat. Man machte es einfach umgekehrt, weil erstens zum Wassergehalt der Atmosphäre genaue Messdaten fehlten (und heute noch größtenteils fehlen!) und zweitens, weil aus dem Wasser kein pol. Kapital zu schlagen war. So nahm die Geschichte ihren Lauf bis zur heutigen Hysterie.
Vorangetrieben wurde das AGW Projekt anfangs hauptsächlich von Aktivisten mit wissenschaftlichem Titel wie James Hansen, einem überzeugten Umweltschützer und Atomkraftgegner. Die Forderung des 70er Jahre Kultclubs of Rome nach Deindustrilisierung und Wachstumsbremsen hatte mit der Klimaangst plötzlich eine neue Rechtfertigung gefunden. Nur die wissenschaftliche Unterstützung fehlte noch, um bei der Politik vorstellig zu werden. Man ging mit den Daten und Lösungskonzepten hausieren und fand tatsächlich auch Wissenschaftler, die sich der Sache anschlossen. Die Lösung war damals noch, verstärkt auf Kernenergie zu setzen, was auch Sinn machte, glaubte man das fossile Horrorszenario. Komischerweise ist die Kernkraft als Lösungsansatz kurz vor der Politpräsentation wie von Geisterhand aus allen Arbeitspapieren verschwunden. Einige Wissenschaftler haben sich daraufhin wieder abgewendet, einige Überzeugte blieben.
Die wissenschaftliche Basis des AGW ist in den entscheidenden Punkten mehr als dünn und daran hat sich in all den Jahren kein bisschen geändert. Eben weil sie so dünn ist, musste man erstmals in der Wissenschaftsgeschichte einen wissenschaftlichen Konsens als Verteidigung gegen die kritischen Stimmen bemühen. Und eben deshalb musste man mit riesiger Propagandamaschinerie Kritiker ausgrenzen, diffamieren und in der ahnungslosen Öffentlichkeit die Angst als Überzeugungshelfer an die Front schicken. Keine Katastrophe war groß genug, um sie nicht dem CO2 anlasten zu können.
Schaut man auf den Musterschüler Deutschland, ist die Rechnung der Ideologen voll aufgegangen. Ob sie die ganze Welt mit dieser Masche einwickeln können, bleibt abzuwarten.
|