Das bestätigt implizit Prof. Klinger im Klartext, hier nochmal im NDR Interview:
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Die Effekte, dass wir Überschreitungen haben, sind meteorologisch bedingt und die können durch menschliche Vorschriften nicht reduziert werden. Wenn man diese Richtlinien ganz wegließe, dann könnte man die Motortemperatur wieder absenken auf ein Niveau wie bei Euro 2 oder 3, würde dadurch deutlich die Stickoxid-Emission verringern und das Problem wär weitgehend geklärt. Auswirkungen auf die Gesundheit hätte es nicht im Geringsten.
Das Verbannen von Autos ist also unnötig?Klingner: Ja, das ist weitgehend Unsinn, man muss ganz deutlich sagen. Das Gesundheitsrisiko wird maßlos überschätzt und übertrieben, die Horrorzahlen von Feinstaubtoten oder Stickoxidtoten ist reiner Populismus. An dem Feinstaub, den wir messen ist noch kein Mensch gestorben.
https://www.mdr.de/sachsen/dresden/...b-stickoxid-fraunhofer-100.html
Diese Ansicht teile ich zwar, aber im Detail nicht zu 100%. Die niedrigeren Temperaturen erhöhen andererseits wieder den Ausstoß von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid (letzteres ist nachweislich die bedeutendere, weil gefährlichere Steuergröße bzgl. Emissionen) und sie können den Verbrauch erhöhen. Auf der anderen Seite könnte, wenn minimal mehr Partikelemissionen zugelassen sind, der Verbrauch wieder gesenkt werden, weil das Freibrennen des Partikelfilters oder das das Fluten des NOx Kats mit Kohlenwasserstoffen zur Regeneration des Speicherkats entfällt bzw. reduziert wird.
Summa summarum, da bin ich auf jeden Fall wieder bei ihm, ist alles nach Euro 3 oder max. Euro 4 blinder Aktivismus. Ein Euro 6 Auto mit quasi Null Partikelemissionen und aufwändigster SCR und AGR Technik (adblue Einspritzung, Tank, Leitungen, SCR Kat, Steuergerät, Sensoren, Hochtemperaturventile, Kühler, Lüfter) ist um ca. 1.000-2.000 (in Extremfällen 5.000) Euro teurer als ein Euro 3 oder 4 Auto. D.h. die ganze Abgastechnik war ein sinnloses Konjunkturprogramm für die Autoindustrie. Mit den zukünftig geplanten Maßnahmen in Richtung NOx- und CO2-Reduktion treibt man das Prinzip nur noch auf die Spitze. Man mache sich nichts vor, selbst das Argument der Ressourcenschonung ist nur vorgeschoben, denn mit der Umstellung auf Elektroantriebe verschiebt man die Umwelt- und Ressourcenproblematik nur von fossil auf andere Rohstoffe in den Batterien. Und selbst das nur teilweise, denn auch der Strom der Zukunft wird noch massiv von Kohle oder Gas abhängen, solange man weiter blindlings die um Größenordnungen energiereichere und deshalb rohstoffsparende Kernenergie verteufelt.
Alleine die Tatsache, dass Euro 4 Diesel, die bereits mit einem moderneren Partikelfilter ausgestattet sind, deutlich weniger Partikel als z.B. Euro5 oder Euro 6 Benziner mit DI Technik ausstoßen, von Innenstädten gebannt werden sollen, überführt die handelnden Aktivisten in Politik, Behörden und NGOs maximal möglicher Dummheit. Denn dieselben Leute behaupten, dass mit den Partikeln eine 3-10 mal so hohe Sterblichkeit wie beim NOx verbunden ist. Logisch betrachtet erlöst man die Innenstädter damit vom Stickoxid-Tod und erstickt sie gleichzeitig noch früher mit Partikeln. Natürlich ist weder das eine noch das andere in irgendeiner Form gefährlich. Aber das weiß eben keiner, bzw. es wird tot geschwiegen, ebenso wie die Tatsache, dass Motoren und gerade die Diesel so gut wie nichts mit Partikelmissionen zu tun haben. In der Pariser Metro herrscht z.B. eine 3-4 mal so hohe Partikelkonzentration wie auf einer der meist befahrenen Stadtautobahnen Europas, der Periphérique.
Unterm Strich ist der Dieselskandal sowie die komplette Hexenjagd auf fossil betriebene Autos eine Farce, die nahezu zu 100% frei von Fachwissen, technischen Zusammenhängen und Vernunft geführt wird. Stattdessen bestimmen Aberglaube, Propaganda, Emotionen, grenzenlose Dummheit und/oder offensichtlicher, wissenschaftlicher Betrug die Debatte.
Das Grundproblem ist, dass wir um die Jahrtausendwende herum im Westen bzgl. Luftschadstoffen alles erreicht hatten, was zu sinnvoll erreichen war. Der Job war, ganz einfach gesagt, getan. Jede Umweltverbesserung hat da ihr logisches Ende, wo der Nutzen für Umwelt und Menschen aufhört. Dieser ist wegen Schwellwerten eben nicht bodenlos. Nur das will und wollte keiner der Stakeholder. Denn was sollten all die Behörden, Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker plötzlich machen? Feierabend? Hartz 4? Was Sinnvolles? Keiner hat sie jemals gefragt oder gedrängt. Natürlich lag es nahe, gemeinsame Sache zu machen. Eine perfekte Win-Win-Win-Win-Situation. Künstliche Bedrohung kreieren, wissenschaftliche Belege fingieren, sinnlose Maßnahmen definieren und alles ganz laut propagieren. Deshalb entstand in den letzten 15 Jahren die paradoxe Situation, dass die Gefahren proportional mit der Reduktion von Schadstoffen stiegen. Am Ende ist es platt gesagt nur eine riesige Erpressungsmaschinerie, von der nur diese Beteiligten und ansatzweise die Autoindustrie profitiert haben.
Dass heute nur deshalb Leute im Gefängnis sitzen, weil sie gegen ein absolut sinnloses Gesetz, das statt die Bürger nur die o.g. mafiösen Strukturen schützt und ansonsten keinem nützt, ist das moralische Sahnehäubchen auf dieser zutiefst von Partikulärinteressen getriebenen Schmutzkampagne.
----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |