Habe gestern den Halbjahresbericht überflogen.
Meine Zusammenfassung und Fazit sind folgende:
- EVs laufen wieder gut nach der Durststrecke aufgrund der unklaren Subventionen. Margen sind allerdings geringer als mit den höheren Subventionen. I.b. der SONG läuft wohl gut.
- Verbrenner laufen nicht gut, es gibt hohen Preis- und Konkurrenzdruck am Markt. Die Stückzahlen sind halt auch zu niedrig. Es wurden insgesamt nur 125T FZGe (Verbrenner) produziert. Das ist natürlich nicht konkurrenzfähig.
- Handy-Montagegeschäft läuft prima, deswegen auch der rasante Anstieg von BYD E. Das ist wohl ein solider Umsatz- und Gewinnbringer, aber nichts, was den Konzern insgesamt nach vorne bringt.
- Batteriegeschäft ist immer noch überschaubar und nicht sehr profitabel (wird aber nur zusammen mit dem Solargeschäft ausgewiesen). Hier ist sicherlich für die nächsten Jahre Potential da, dazu braucht es aber einen größeren Markt (auf dem auch viel Konkurrenz da sein wird) und die notwendigen Batteriekapazitäten in der Fertigung. Insgesamt halte ich dieses Geschäftsfeld für schwer prognostizierbar. Wie groß wird dieser Markt wirklich und wie groß wird die Konkurrenz sein? Hängt wohl entscheidend auch damit zusammen, ob Batterien insgesamt ein eher knappes Gut sein werden oder eher Überkapazitäten da sein werden.
- Solar läuft sehr schlecht und ist sogar zusammen mit dem Batteriegeschäft ins Minus gerutscht. Ich denke, sie sollten den Bereich zu machen.
- Monorails wurde angeblich bereits einige verkauft und es werden Anlagen noch in diesem Jahr an Kunden übergeben. Über das Volumen lässt man sich nicht aus. Bin mir nicht mal sicher, in welchem Bereich die geführt werden.
- BYD hat recht viel Cash verbrannt und es gibt in der Bilanz einen sehr merkwürdigen Anstieg der Forderungen, den sie auf die Elektrofahrzeuge zurückführen. Dadurch werden erhebliche Mittel gebunden. Muss ich mir nochmals genauer anschauen.
Zusammengefasst: - Immerhin macht BYD auch in der aktuellen Investitionsphase Gewinn. - Dass der Umsatz nicht gestiegen ist, ist aber schon fast bedenklich, da die Investitionen natürlich Umsatzsteigerungen nach sich ziehen müssen. Aber dazu kann es ja im Lauf des Jahres 2017 oder spätestens 2018 noch kommen. - Der Bericht ist wie immer recht intransparent. Z. Bsp. ist völlig unklar, wie das Geschäft mit den Bussen läuft oder auch wie hoch der Auftragseingang ist. Das ist eigentlich ein schlechter Witz.
Noch eine Anmerkung zu den Subventionen: 2018 wird das System ja wieder komplett umgestellt und mit diesen 'Pflichtquoten' gearbeitet. Aber ich glaube nicht, dass es schon vollständig spezifiziert ist. Sollte es aber so kommen wie erwartet (dass nur Fa. mit mehr als 8GWh Produktionskapazität gefördert werden, dass die FZGe eine Mindestreichweite haben müssen, die aktuell wohl nur BYD erfüllt und dass 8% der Autos EVs sein müssen und bei Nichterreichung Geld an Anbieter wie BYD fließt, die die Quote übererfüllen), dann profitiert BYD sehr stark davon. Da das System aber noch nicht final verabschiedet ist, sollte man noch nicht verfrüht jubeln. Um wirklich erfolgreich zu sein, muss sich BYD auch auf anderen Märkten durchsetzen. Dazu braucht es aber noch einiges (mehr Produktionskapazitäten für Batterie/EVs und einen Markteintritt bsp.weise in USA oder Europa, der auch ordentlich Geld kosten würde).
Fazit: BYD ist OK unterwegs, aber ich muss meine Erwartungen wohl etwas runterschrauben. 2018 kann trotzdem ein sehr erfolgreiches Jahr für BYD werden.
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