an einer Fusion mit Thyssen interessiert sein sollte.
Salzgitter hat in der Vergangenheit mehr investiert, modernere Werke und besser für die Zukunft gerüstet. In ihren Augen ist Thyssen ein Konkurrent mit Ablaufdatum, welches sich mit der Zeit von selbst erledigt.
Eine Fusion behebt das fundamentale Problem des Nachfragerückgangs und der Überkapazität nicht. Überkapazitäten gehen Hand in Hand mit einem Überschuss an Personal für die vorhandenen Aufträge und Marktgröße einher. Sprich kann nur mit einem radikalen Stellenabbau im operativen und administrativen gelöst werden. Von den rund 80.000 MA der Division Stahl müssten mMn zwischen 15-20.000 abgebaut werden, damit Thyssen gesunden kann. Die genannten 3000 von der Merz sind ein schlechter Treppenwitz.
Anstatt dass man dies angeht und es mit der Gewerkschaft zu tun bekommt, möchte man seine eigenen Altlasten einer Salzgitter anhängen. Ich bezweifle aber, dass dort so viel Dummheit vorhanden ist, um sich dies einreden zu lassen.
Sollte eine Fusion kommen, werden sie bedeutende Geständnisse an Salzgitter machen müssen. Dazu gehört es auch, dass der neue Konzern von der Salzgitter-Zentrale gesteuert wird. Sprich der administrative Overhead von Thyssen wird geköpft und entlassen. Was operativ im Stahlbereich an Stelleneinsparungen drinnen ist wenn sich eine Gewerkschaft einmischt - schwer einzuschätzen.
Und für jene mit Klöckner Fantasien: die sind absolut das Letzte, was Thyssen braucht. Weder ersteht man sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil, noch ein gesundes Unternehmen. Man hat genug eigenen Probleme, die zuerst gelöst werden müssen. Eine Fusion behebt kein Nachfrage-/Kapazitätsproblem, sondern nur an den Gestaltungsmöglichkeiten des Preises. Und da sind wir sehr schnell beim Kartellrecht der EU, welche marktbeherrschende Stellungen in gewissen Regionen sich ganz genau ansehen.
Das wahrscheinlichste Szenario ist eine Insolvenz von Thyssen in 5 Jahren. Mit den 17 Mrd. erkauft man sich Hoffnung und geborgte Zeit. Ich finde es schade, denn der Name Krupp ist für mich der Inbegriff von Qualitätsarbeit "Made in Germany".
Mit dem Wegbegleiter von Krupp, Rheinmetall, schläft man ruhiger in diesen Zeiten. |