Ihnen fehlt, sehr geehrter ulm 000, die Größe, sich zu entschuldigen, stattdessen wiederholen Sie Ihre Beleidigung.- Sie verstehen die Börse so: "schlußendlich geht es an der Börse ums Geld verdienen und sonst um nichts". Ich ("dieser investormc") versehe sie - wie viele ehrbare Kaufleute - anders: als Handelsplatz zum Erwerb oder Verkauf von Unternehmensanteilen. Geld verdienen möchte ich auch, aber nicht mit dem Unglück der anderen, sondern über den Geschäftserfolg und den Wertzuwachs der Unternehmen, an denen ich mich beteilige. Beteiligen tue ich mich nur an Unternehmen, die sozial ausgerichtet sind, Qualität produzieren und die Umwelt nicht nachhaltig schädigen.- Jedem seine Philosophie. Wer der größere Realist ist, sei dahingestellt. Zur Erinnerung ein Gedicht von Kurt Tucholsky, bereits 1930 verfasst, das damals schon beschrieb, was die Börse anrichten kann, wenn man sie ohne jede Ethik betreibt: "Wenn die Börsenkurse fallen, regt sich Kummer fast bei alen, aber manche blühen auf: ihr Rezept heißt Leerverkauf. Keck verhökern diese Knaben Dinge, die sie gar nicht haben, treten selbst den Absturz los, den sie brauchen - echt famos! Leichter noch bei solchen Taten tun sie sich mit Derivaten: wenn Papier den Wert frisiert, wird die Wirkung potenziert. Wenn in Folge Banken krachen, haben Sparer nichts zu lachen, und die Hypothek aufs Haus heißt, Bewohner müssen raus. Trifft's hingegen große Banken, kommt die ganze Welt ins Wanken - auch die Spekulantenbrut zittert jetzt um Hab und Gut! Soll man das System gefährden? Da muß eingeschritten werden: der Gewinn, der bleibt privat, die Verluste kauft der Staat. Dazu braucht der Staat Kredite, und das bringt erneut Profite, hat man doch in jenem Land die Regierung in der Hand. Für die Zechen dieser Frechen hat der Kleine Mann zu blechen und - das ist das Feine ja - nicht nur in Amerika! Und wenn Kurse wieder steigen, fängt von vorne an der Reigen - ist halt Umverteilung pur, stets in eine Richtung nur. Aber sollten sich die Massen das mal nimmer bieten lassen, ist der Ausweg längst bedacht: dann wird bisschen Krieg gemacht." |