Mit wenig anregenden Vorgaben geht der deutsche Aktienmarkt in die neue Woche. Aus Amerika kommt kaum Rückenwind, da die Wall Street uneinheitlich geschlossen hat. Der Ölpreis bleibt auf sehr hohem Niveau, während der Euro nachgibt. Vor diesem Hintergrund dürften Dax & Co. nur wenig verändert eröffnen. Zumal Anleger vor allem auf die für Dienstag angekündigte Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank warten und sich bis dahin ziemlich zurückhalten dürften. Nennenswerte Konjunkturdaten, die den Handel beeinflussen könnten, stehen für den Montag nicht an. Auch ist der Nachrichtenfluß aus den Unternehmen sehr dünn. Rentenmarkt knapp behauptet Der deutsche Rentenmarkt geht mit nachteiligen Vorgaben aus Amerika in die neue Woche, nachdem er den Freitag mit leichten Abgaben beendet hatte. Der wegweisende Terminkontrakt Bund-Future mit Fälligkeit Juni fiel um zwölf Basispunkte auf 117,90 Prozent. Die Konjunkturdaten am Nachmittag - der schlechter als erwartet ausgefallene Michigan-Index zur Verbraucherstimmung und die unerwartet stark gestiegenen Importpreise - hätten am Rentenmarkt keine Rolle gespielt, so ein Händler. Bei mäßigem Volumen seien charttechnische Marken im Vordergrund gestanden. Der Bund-Future scheine bei 117,60 Prozent eine gute Unterstützung gefunden zu haben. Nach der jüngsten Erholung am Rentenmarkt sei das Geschäft von Gewinnmitnahmen geprägt gewesen. Marken nach oben gebe es bei 118,00 Prozent und 118,20 Prozent. Vor der Zinsentscheidung in Amerika am Dienstag dürfte der Rentenmarkt sich wenig verändert zeigen. Dollar deutlich unter 1,33 Dollar zum Euro Der Kurs des Dollar hat am Montag zum Euro leicht angezogen. Die europäische Währung notierte am Mittag mit 1,3257 Dollar und lag damit niedriger als im späten New Yorker Handel vom Freitag, als der Euro 1,3311 Dollar kostete. Händler begründeten das Anziehen des Dollar mit der Erwartung des Marktes, daß die amerikanische Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am Dienstag die Möglichkeit aggressiverer Zinsschritte für die Zukunft andeuten könnte. Für Dienstag haben die Händler bereits eine Erhöhung des amerikanischen Schlüsselzinses um 25 Basispunkte auf dann 2,75 Prozent in den Preisen vorweggenommen. Auch zum Yen zieht der Dollar am Montag an. Er notiert mit 104,94 Yen nach 104,69 Yen am Freitag in New York. Zur Schweizer Währung notiert der Dollar mit 1,1688 Franken und der Euro mit 1,5496 Franken. Tokioter Börse legt zu Wegen eines Feiertags bleibt die Tokioter Börse an Montag geschlossen. Aktienmarkt Hongkong knapp behauptet Knapp behauptet zeigt sich die Aktienbörse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte weist der Hang-Seng-Index (HSI) ein Minus von 0,1 Prozent oder 11 Punkten auf 13.818 auf. Von einer kurzen Phase zum Start abgesehen tendiert der Leitindex in einem schmalen Band von 50 Punkten; Teilnehmer sagen, es fehlten neue Meldungen. Die Anhebung des heimischen Zinssatzes um 25 Basispunkte werde vom Markt weitgehend ignoriert. Einem Händler zufolge werde der Markt in diesem Jahr voraussichtlich von Verbesserungen des Arbeitsmarkts und der anhaltenden Unternehmensgewinne profitieren. Daher stünden moderate Zinsanhebungen in den nächsten Monaten nicht im Fokus. Der Handel bei den Blue Chips verläuft ohne große Bewegungen. Keiner der zehn größten Titel bewegt sich um mehr als eins Prozent. Denway Motors reduzieren sich um 0,9 Prozent auf 2,75 Hong Kong Dollar, nachdem der Konkurrent Brilliance China Auto eine Gewinnwarnung abgegeben hat. Deren Aktien verlieren 9,0 Prozent auf 1,31 Hong Kong Dollar. Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß Etwas höher zeigten sich die amerikanischen Aktien am Freitag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator legte um 0,02 Prozent auf 1.484,66 Punkte zu. Krispy Kreme haben am Freitag nachbörslich bis 19.53 Ortszeit auf der Handelsplattform Nasdaq.com 3,2 Prozent auf 7,65 Dollar verloren, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hat, dass ihm eine Gemeinschaftsklage wegen Unstimmigkeiten beim Pensionsplan ins Haus steht. Die Titel waren zwischenzeitlich vom nachbörslichen Handel ausgesetzt. J.C.Penney gaben 0,3 Prozent auf 45,56 Dollar ab. Das Unternehmen hat einen Rückkaufplan im Volumen von 750 Millionen Dollar mitgeteilt. Dollar Tree Stores legten bis 17.08 Uhr Ortszeit um 0,4 Prozent auf 27,69 Dollar zu. Auch hier wurde ein Aktienrückkauf mitgeteilt. Wall Street schließt wenig verändert Nach zwischenzeitlich deutlichen Abgaben kam es an Wall Street am Freitag zu einer Schlußrally, die zu wenig veränderten Indexständen führte. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg 3 Punkte auf 10.630. Der S&P-Index fiel um 0,1 Prozent oder knapp eins Punkt auf 1.190 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,4 Prozent oder 9 Punkte ab auf 2.008 und schloss damit auf einem neuen Jahrestief. Zunächst waren Verkäufe unter anderem durch den hohen Ölpreis ausgelöst worden, ferner durch den schwächer als erwarteteten Michigan-Index. Die unerwartet stark gestiegenen Importpreise für Februar hätten wieder Inflationssorgen geweckt, hieß es. Im Handelsverlauf wurden zwischenzeitlich wichtige Marken durchbrochen, was Anschlußverkäufe nach sich zog. Der Dow Jones fiel unter die Unterstützung bei 10.600 Punkten, der Nasdaq-Composite unter 2.000 und der S&P-500 unter 1.190 Punkte. Alle drei Indizes erholten sich aber kräftig in der letzten Handelsstunde. Teilnehmer verwiesen auf Käufe im Gefolge der Anpassung von drei Standard-&-Poor's-Indizes, die beispielsweise indexabbildende Fonds zu Transaktionen zwingen. In diesen Indizes werden die Aktien künftig nur noch nach dem Free Float gewichtet. Zusätzliche Volatilität sei auch durch den Verfalltag in den Markt gekommen. Im Dow standen Exxon Mobil an der Spitze mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent auf 62,65 Dollar. Der Titel profitierte vom gestiegenen Ölpreis. United Technologies steigerten sich um 1,4 Prozent auf 103,75 Dollar, nachdem das Unternehmen die Genehmigung der EU für die Übernahme von Kidde plc mitgeteilt hat. General Motors konnten erstmals seit der Gewinnwarnung am Dienstag wieder einen Aufschlag verbuchen, und zwar 1,0 Prozent auf 28,62 Dollar. Und dies, obwohl Merrill Lynch den Titel auf ”Sell” abgestuft hatte. Wal-Mart waren ein Opfer der Neuberechnung der S&P-Indizes. Ein großer Teil des Unternehmens ist in Familienbesitz. Der Kurs gab 1,7 Prozent auf 51,45 Dollar ab. Zu den Verlierern gehörten wieder AIG, die um 1,7 Prozent auf 59,76 Dollar abgaben. Investoren stünden noch immer unter dem Eindruck des Führungswechsels und der staatlichen Untersuchung der Geschäftspraktiken des Konzerns. Citigroup verbilligten sich um 0,8 Prozent auf 46,85 Dollar. Die Federal Reserve hat der Großbank größere Übernahmen untersagt, bis sie ihre internen Probleme bei der Einhaltung von Gesetzen und Regeln der Kapitalmärkte in den Griff bekommt. Bei den Technolgiewerten waren Apple Computer gesucht. Sie steigerten sich um 1,7 Prozent auf 42,96 Dollar. Morgan Stanley hat den Titel auf ”Overweight” hochgenommen. Die Analysten sagten zudem, Hewlett-Packard leide am meisten unter dem wachsenden Apple-Marktanteil. HP fielen um 1,4 Prozent auf 20,10 Dollar. Adobe Systems stiegen um 6,1 Prozent auf 67,81 Dollar, nachdem das Unternehmen beim Quartalsgewinn einen Anstieg um 23 Prozent mitgeteilt hat. Amerikanische Anleihen schließen leichter In erster Linie technische Faktoren haben am Freitag im späten New Yorker Handel zu Abgaben bei den amerikanischen Anleihen geführt. Bis zum späten Handel reduzierten sich zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent um 9/32 auf glatt 95-31/32 und rentieren mit 4,51 Prozent nach 4,47. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury gab um 26/32 nach auf 108-7/32. Seine Rendite liegt bei 4,82 Prozent nach 4,76. Der Markt bewege sich weiter innerhalb seiner Spanne, sagte ein Stratege von Stone & McCarthy. Die Investoren nähmen die Gewinne der letzten beiden Sitzungen mit, nachdem deutlich geworden sei, daß die Renditen der zehnjährigen Anleihen nicht unter die Marke von 4,50 Prozent fiellen. Auch die Konjunkturdaten des Tages hätten eine Rolle gespielt. Die Importpreise sind im Februar mit 0,8 Prozent stärker gestiegen als im Januar; der Zuwachs fiel überdies höher aus als erwartet. Dies habe wieder die Sorge vor inflationärem Druck aufkommen lassen, hieß es. Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Der Dax
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