Gut ist, dass weiterhin Geld verdient wird - trotz der derzeitigen Lage. Ein sehr positives Zeichen.
Gut ist, dass bestimmte Belastungen (1,1 Mio. RA-Kosten in Q3 und 0,6 IT-Projekt-Aufwendungen) in Zukunft weniger werden und damit das Ergebnis stärken sollten.
Interessant ist, dass im Text Q3/22 nicht mit dem Vorjahr, sondern mit dem Vorquartal Q2/22 verglichen wurde (vllt. weil Q3/21 das Cumex-RSt-Quartal war?). Das könnte so gedeutet werden, dass Q1 und Q4 sowie Q2 und Q3 nun auch aus Sicht von LuS ähnliche "Ergebnis-Paare" bilden.
Interessant wird sein, wie viel normales Ergebnis man in Q4/22 trotz widriger Umstände erwirtschaften wird. Das könnte dann Maßstab sein, wie LuS (ohne Sondereffekte) zu bewerten ist. Erst recht, wenn man nachfolgend in Q1/23 (trotz weiterhin widriger Umstände) ein ähnliches Ergebnis wie Q4/22 nachlegt.
Nicht gut ist, dass nicht absehbar ist, wann sich die derzeitige Lage wieder positiv ändert (ich vermute antizipativ frühestens Q4/23).
Unklar ist leider insbesondere, ob zum 31.12.2022 LuS, Steuerberater und der Abschlussprüfer weiterhin davon ausgehen, dass der voraussichtliche CumEx-Schaden 45 Mio. und nicht 61 Mio. ist, also die fehlenden 16 Mio. (weiterhin) nicht zurückgestellt werden brauchen. Unklar ist das deswegen, weil WIR leider immer noch nicht wissen, welche rechtlichen/tatsächlichen Gründe LuS/Steuerberater/Abschlussprüfer bewogen haben, damals nach Vorsichtsgesichtspunkten eben nur die 45 Mio. und nicht die vollen 61 maximaler Schaden zurückzustellen. Zum Abschlussstichtag 31.12.2022 wird das neu bewertet werden und es wird insoweit vom Abschlussprüfer sicherlich eine Legal Opinion/Bewertung eingefordert werden. Solche Einschätzungen haben immer einen Einschätzungsspielraum. Ganz böse betrachtet könnte man überlegen, dass die 45 Mio. damals deswegen "richtig" waren, weil das Geld in dieser Höhe auch da war. Ich hoffe inständig nicht, dass man zum 31.12.2022 plötzlich die 61 Mio. nach den uns unbekannten Gründen "richtig" findet (weil jetzt Ende 2022 die fehlenden 16 Mio. auch fast da sind). Das würde den Kurs sicherlich ins einstellige drücken, wobei dann ja wirklich - bis auf die dummen weiterlaufenden Zinsen - alles eingepreist wäre und insoweit kein Risiko mehr bestünde. Solange sich also seitens des Finanzamtes nichts tut, hängt dieses Damoklesschwert leider dauerhaft noch über uns und hält mich (da bereits investiert) ab hier nachzulegen. Das Jahresergebnis 2022 von 1,20-1,40 EpS könnte dadurch im schlimmsten Fall noch negativ werden und keine Dividende bedeuten. Wir können nur abwarten. |