Die Wortkombination macht wenig Sinn:
fragil = von lateinisch fragilis: "gebrechlich, zerbrechlich" (Wiki)
stabil = belastungsfähig, standhaft, gleichbleibend (Wiki)
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N.tv bringt die Wortkombination jedoch in folgender Überschrift:
Banken anfällig für Schocks EZB warnt vor "fragiler" Finanzstabilität
Bankenzusammenbrüche in den USA und der Schweiz haben Risse im globalen Finanzsystem offenbart. Auch Banken im Euroraum seien anfällig für diese Schocks, warnt die EZB. Eines der Probleme für die Finanzinstitute verursacht die Notenbank selbst mit ihren Zinserhöhungen.
Banken im Euroraum sind nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nach wie vor anfällig für externe Schocks. Die Aussichten für die Finanzstabilität insgesamt seien vor dem Hintergrund des jüngsten Bankenstresses außerhalb der Währungsunion "weiterhin fragil", teilte die Notenbank anlässlich der Vorlage ihres halbjährlich erscheinenden Finanzstabilitätsberichts mit. In den USA waren seit Anfang März drei Regionalbanken nach enormen Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert.
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Kommentar A.L.:
Trick 1: Die EZB-Wortschöpfung "fragile Stabiltät" ist eine Beschönigung, ein Euphemismus. Ähnlich wie Wirtschaftsschrumpfung in der Presse neuerdings gern als "Negativ-Wachstum" umschrieben wird. Das klingt dann immer noch nach Wachstum. Ebenso klingt "fragile Stabilität" wie Stabilität. Jedenfalls klingt es viel besser als die faktische "stabile Fragilität" ;-)
Trick 2: Die Probleme gibt es laut dem Artikel nur "außerhalb der Währungsunion", womit der Euro-Währungsraum gemeint ist. Den Vorspann "Euro-" vor Währungsunion kann man getrost weglassen, weil Europa aus Brüsseler Sicht eh der Nabel der Welt ist ;-)
Trick 3: Die äußeren Probleme wirken zwar indirekt auch auf den eigenen Währungsraum zurück - so wie Dreck, der aus Nachbars Garten rüberweht. Aber dieser Dreck kann dem Euro-Raum wenig anhaben, eben weil er ja "innen" so grundsolide aufgestellt ist. Unser Sauberfrauen im EZB-Trum halten dem Euro das Rohr sauber.
Der Euro ist deshalb grundsolide, weil sich alle Mitgliedsstaaten so vorbildmäßig an die vorgebenen Stabilitätsregeln (Staats- und Neuverschuldung) halten. Nur Spötter behaupten, dass Ausnahmen inwischen zur Regel geworden seien. Außerdem hat die EZB ja auch noch den Transmissionsriemen, um Finanzelend aus Rom nach Frankfurt zu transportieren, oder hab ich das jetzt vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt ? ;-) |