als Gegenleistung für die Vermittlung eines Kredits in Millionenhöhe für F. Thielert ? ich habe auf die Schnelle mal ein wenig recherchiert. Und konnte nur diesen Artikel aus jüngster Zeit finden. Vielleicht weis jemand ja inzwischen mehr. 70-Millionen-Prozess: Lüge oder Wahrheit?26. August 2010 | 00:10 Uhr | von Bernd Ahlert FLENSBURG. Eines steht fest bei diesem Schadenersatzprozess über
70 Millionen Euro, die der Hamburger Geschäftsmann Frank Thielert von dem Investor Marco Hahn vor dem Landgericht Flensburg einklagen will: Eine der beiden Parteien lügt, dass sich die Balken biegen. Anders jedenfalls sind die Aussagen der Beteiligten nicht zu deuten.
Nachdem Hahn und Thielert ihre jeweils eigene Wahrheit bereits vor Gericht dargelegt haben, befragte gestern die zuständige Richterin Jutta Rosenthal mehr als acht Stunden lang zwei Zeugen, die am Abend des 22. Dezember 2005 dabei waren, als angeblich ein Leih-Vertrag über gut drei Millionen Aktien des inzwischen insolventen Hamburger Flugzeugmotorenherstellers Thielert AG geschlossen worden sein soll. Frank Thielert behauptet, die Aktien hätten ihm gehört und der Vertrag sei wirksam zustande gekommen. Marco Hahn bestreitet beides vehement. Ebenso gegensätzlich wie die Meinungen der beiden Kontrahenten sind die Wahrnehmungen anderer Beteiligter über das Geschehen. So erklärte Thielerts ehemaliger Rechtsanwalt Georg A. Wittuhn, der ehemals Aufsichtsratsvorsitzender der Thielert AG war und in dessen Kanzlei am 22. Dezember 2005 ein Treffen zwischen Hahn, Thielert und drei Anwälten stattfand: Der Vertrag sei in seinem Beisein von Hahn und Thielert unterzeichnet worden. Es habe sechs Vertragsexemplare gegeben, die später in einem Safe seiner Kanzlei verschlossen wurden.
Anders die Aussage von Marco Hahns Rechtsanwalt Martin Kieslich. Der war zwar bei dem Treffen dabei, kann sich nach eigenem Bekunden aber an kaum etwas erinnern - nicht an Gesprächsinhalte, strittige Vertragsklauseln oder Vertragsinhalte. Das einzige was Kieslich zu Protokoll gab: Es sei ein "Schubladenvertrag" ausgehandelt worden, von dem es nur ein Exemplar gegeben habe, das unterschrieben worden sei und dann in einer Akte "Meier-Müller-Schulze" versteckt wurde. Der Grund: Für den Fall einer Überprüfung der Aktienbestände bei der Thielert AG durch die Bankenaufsicht Bafin oder durch Konsortialbanken sollte eine künstliche Beweislage geschaffen werden.
Das Gericht soll ein 70-Millionen-Urteil fällen. Beide Prozessgegner fahren hunderte Seiten schriftliches Beweismaterial in dieser juristischen Schlacht auf - aber wo liegt die Wahrheit?
Der Prozess wird fortgesetzt. |