HINTERGRUND: VW macht Porsche und Konzernchef-Chef Wiedeking reich 17:55 07.11.08
STUTTGART (dpa-AFX) - Die Übernahme von Volkswagen(Profil) spült Porsche Milliarden in die Kasse und macht den Vorstandschef Wendelin Wiedeking zu einem reichen Mann. Nicht nur der Sportwagenbauer verdankt den Löwenanteil seines Rekordgewinns im Geschäftsjahr 2007/08 (31. Juli) Europas größtem Autobauer. Auch der Top-Manager selbst profitiert bei seinem Spitzeneinkommen gewaltig von den Geschäften mit VW-Aktien. Mit geschätzten rund 77 Millionen Euro Gewinnbeteiligung hat der 56-jährige deutlich mehr verdient als Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Der Manager war mit 14 Millionen Euro im vergangenen Jahr bestverdienender Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens.
Porsche untermauerte mit dem am Freitag vorgelegten Überschuss von 6,39 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,24 Mrd) erneut seine Stellung als profitabelster Autohersteller der Welt. Das Vorsteuerergebnis lag mit 8,57 Milliarden Euro sogar höher als der Umsatz (7,46 Milliarden Euro). Alleine die Beteiligung an Volkswagen trug mit 6,83 Milliarden Euro zum Ergebnis bei. Selbst der warme Geldregen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch an der erfolgsverwöhnten Sportwagenschmiede die weltweite Krise der Autobranche nicht spurlos vorübergeht. Beim Kerngeschäft trat Porsche auf der Stelle, das operative Ergebnis lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund einer Milliarde auf Vorjahresniveau.
SCHARFER GEGENWIND
Auch bei Absatz und Umsatz verzeichneten die Stuttgarter nur leichte Zuwächse. Vor allem in den für Porsche wichtigsten Märkten Nordamerika und Deutschland bremst scharfer Gegenwind die Erfolgsfahrt. Auf dem Heimatmarkt ging der Absatz im Geschäftsjahr 2007/2008 um 5,5 Prozent zurück, in Nordamerika um 3,1 Prozent. Auch der Ausblick klingt wenig optimistisch. Porsche könne sich dem Abwärtstrend kaum entziehen, sagte ein Sprecher. Der Gesamtabsatz des Vorjahres von 98 652 Fahrzeugen könne im laufenden Geschäftsjahr vermutlich nicht erreicht werden.
Dennoch bekommen vom mit Abstand besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte im abgelaufenen Geschäftsjahr auch Aktionäre und Beschäftigte einen Teil ab. Wegen des riesigen Gewinnsprungs wollen die Stuttgarter ihre Sonderdividende von 1,50 Euro je Aktie im Vorjahr auf 2,0 Euro erhöhen. Die normale Dividende soll wie im Vorjahr bei 0,69 Euro je Stammaktie und 0,70 Euro je Vorzugsaktie liegen. Die festangestellten Porsche-Mitarbeiter können sich über eine Sonderzahlung von 6.000 Euro freuen.
ALTE VEREINBARUNG
Wiedeking profitiert mit seiner Beteiligung am Gewinn von einer Vereinbarung, die mit Porsche-Gründer Ferry Porsche lange vor dem Einstieg der Stuttgarter bei dem wesentlich größerem VW-Konzern getroffen wurde. Der Manager hatte den 1992 in die tiefroten Zahlen gerutschten Sportwagenbauer wieder in die Gewinnzone gebracht und mit seinem Privatvermögen für eine für die Stuttgarter überlebensnotwendige Kapitalerhöhung gehaftet. Dies hatten die Banken zur Bedingung für frisches Geld für den damals von der Pleite bedrohten Autohersteller gemacht.
Der Aufsichtsrat mit dem Ehrenvorsitzenden Ferry Porsche dankte es dem Manager mit einem Vertrag, der ihm eine Beteiligung am Unternehmensgewinn zusicherte. Es soll sich um rund 0,9 Prozent des Vorsteuergewinns handeln. Porsche bestätigt diese Angaben nicht, hat sie aber auch nie dementiert. Dass der Gewinn jemals in solch schwindelerregende Höhen steigen würde, hatte in diesen Krisenzeiten wohl niemand in Stuttgart-Zuffenhausen zu träumen gewagt.
WIEDEKING WAR NOTLÖSUNG
Der heute erfolgreiche Firmenlenker Wiedeking war damals nur eine Notlösung für Porsche und in der Branche ein noch fast unbeschriebenes Blatt. Es ist kein Geheimnis, dass die Eigner-Familien gerne den damaligen BMW-Entwicklungschef Wolfgang Reitzle am Steuer gesehen hätten. Der heutige Linde-Chef kam allerdings aus seinem laufenden Vertrag nicht heraus.
Im vergangenen Jahr wurde Wiedekings Vertrag bis 2012 verlängert. In Insider-Kreisen heißt es, trotz der geplanten Übernahme von VW gebe es aus dem Porsche-Aufsichtsrat keine Signale dafür, die Vereinbarung früher zu lösen. In Wolfsburg dürfte der ein oder andere mit ein wenig Neid gen Süden schielen: VW-Chef Martin Winterkorn verdiente im vergangenen Jahr mit knapp fünf Millionen Euro nur einen Bruchteil von Wiedeking./sba/gl/DP/das
--- Von Stefanie Baumer und Bernd Glebe, dpa ---
Quelle: dpa-AFX
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