Sonntag, 17 Uhr: Dreier gegen den DrittenEs verspricht eine höchst interessante Partie zu werden: Hier unser VfL, der die letzten fünf Spiele zu Hause nicht verloren hat, dort das zweitbeste Auswärtsteam der Liga. Bayer reist mit breiter Brust nach Bochum, schließlich hat man zuletzt Galatasaray und Schalke bezwingen können. Im Hinspiel gab es einen 2:0-Erfolg der Werkself, der allerdings etwas glücklich zustande kam. Denn anfangs ließ die Elf unseres Cheftrainers Marcel Koller zahlreiche Chancen aus. Bayer war froh, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen. Nach dem Seitenwechsel war die Gelb-Rote Karte für Marc Pfertzel der Wendepunkt der Partie. Keine zehn Minuten nach seiner Hinausstellung köpfte Karim Haggui das 1:0, kurz vor Schluss erhöhte Manuel Friedrich auf 2:0. Das erste Tor des ehemaligen Mainzers für seinen neuen Arbeitgeber, dem am vergangenen Wochenende das zweite folgte. Eine verunglückte Flanke senkte sich hinter Schalkes Keeper Neuer ins Netz und sicherte drei Punkte. Bayer sprang auf Platz drei und darf sich bei nur noch sechs Punkten Rückstand auf Bayern München sogar noch Chancen in Richtung Meisterschaft ausrechnen. Die gute Platzierung ist das Resultat kontinuierlicher Arbeit und einer bestimmten Philosophie. Etliche junge Spieler prägen den Kader, die dominierenden Figuren sind jedoch zwei Routiniers und ein Dauerbrenner. Allen Adlers, Castros, Vidals oder Barnettas zum Trotz sind es immer noch Bernd Schneider und Sergej Barbarez, die für die herausragenden Momente im Leverkusener Spiel sorgen. Eine etwas andere Form der Kreativität besitzt Simon Rolfes, der mittlerweile sagenhafte 111-mal hintereinander Pflichtspiele für Bayer bestritten hat und das Spiel aus der Defensive ordnet und antreibt. Weniger glücklich verläuft das Kapitel Leverkusen für zwei ehemalige VfLer: Paul Freier und Theofanis Gekas finden sich öfter als ihnen lieb ist auf der Ersatzbank wieder. Unsere „griechische Lebensversicherung“ aus der Vorsaison ist zwar mit acht Toren noch immer der treffsicherste Bayer-Akteur, doch Stefan Kießling hat ihm inzwischen den Rang abgelaufen und steht in der Startformation. Wer bei uns von Beginn an dabei ist, darüber wollte sich unser Coach noch nicht im Detail äußern. Fest steht nur, dass Ersatz für Stanislav Sestak gefunden werden muss, der aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist. Wie „brillant“ sein Timing auch außerhalb des Platzes ist, demonstrierte unser Slowake, in dem er sich ausgerechnet jetzt einen grippalen Infekt einfing und so unter der Woche kürzer treten musste. Fakt ist auch, dass Tommy Bechmann ihn nicht wird ersetzen können, weil unseren Dänen nach wie vor Hüftprobleme zu schaffen machen. Wieder spielberechtigt ist hingegen Christoph Dabrowski, der gegen Hannover gelb-gesperrt auf der Tribüne saß, und dessen Kopfballstärke gebraucht wird. Es gilt, die gute Saison-Heimbilanz zu verteidigen (erst eine Niederlage) und das positive Gesamtbild zu Hause gegen die Werkself zu bestätigen. Die Gesamtstatistik der Aufeinandertreffen an der Castroper Straße weist uns als klaren Sieger aus. Seit 1998/99 siegten die Rheinländer nur einmal in Bochum, und zwar im letzten Jahr (1:3). In dieser Saison steht ihnen ein qualitativ veränderter VfL-Kader gegenüber, der absolut in der Lage ist, gegen den Dritten einen Dreier zu landen. ----------- Gruss Moya |