2011 hatte ich mich über Alternativen zum Geld, d.h. Schwundgeld, Regiogeld, usw. informiert und gesucht. So stieß ich u.a. auf den Gradido, dessen Idee ich durchaus sehr interessant fand, wiederum wusste ich, dass die meisten Menschen dafür nicht gemacht sind und sich nicht vorstellen können und wollen, dass ihr Geld an Wert verliert und quasi Sparer bestraft, während sie Konsumenten belohnt. Zudem bestand noch das Problem der Akzeptanz.
Also war für mich klar, Gradido ist an sich keine schlechte Idee, jedoch nicht für den Menschen von Heute gemacht.
Daher suchte ich weiter nach weitere Formen von AltGeld und stolperte über die Google-Suche gleich mehrfach über Bitcoin, da zu dieser Zeit gerade der erste Hype 2011 erfolgte. Als ich dies jedoch das erste mal las, so dachte ich, digitales Geld aus Bits und Bytes privat organisiert, wer ist so bekloppt und tauscht Bitcoins gegen Geld und wandte mich wieder ab. Doch irgendwie lies mich diese Sache nicht so richtig los und als Informatiker, welcher mittlerweile schon 20 Jahre programmiert, angefangen mit C64 über 386, 486, usw. der wird bei solchen Dingen schon hellhörig. Also informierte und studierte ich den Bitcoin ein paar Tage lang, versuchte zu verstehen, wie man sicherstellt, dass eben Bitcoin nicht einfach generiert und vermehrt werden können und fand ein P2P-System vor, welches mittels Verschlüsselungsmechanismen die Einzigartigkeit sicherstellt und Manipulationen faktisch unmöglich macht.
Als Informatiker war mir relativ schnell klar, dass die Entwickler und Erfinder des Bitcoin nicht mal nur aus Spaß an der Freude entwickelt und ein neues Schneeballsystem geschaffen haben, sondern diese Sache sehr gut durchdacht und ausgeklügelt ist. Für mich war nach wenigen Tagen vollkommen klar, dass Bitcoin eine der größten Innovationen der letzten Jahre sein und die Welt des Geldes verändern wird. Für mich war der Hype in 2011 keine Spekulation, sondern begründete steigende Nachfrage nach einer Innovation. Für mich war aber auch klar, dass wenn man Bitcoins hält, man gute Nerven bzw. ein urvertrauen auf eine Innovation haben muss. Also investierte ich mit Beginn des Threads wenige hundert Euro und beobachtete diese Sache seither nahezu täglich, z.B. auch im Bitcointalk-Forum, in dem sich quasi die Bitcoingemeinde weltweit traf und Ideen, Projekte, Probleme, usw. austauschte. So las ich die vielen Projekte und Ideen, welche in der Entwicklung sind und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Entwicklung der Bitcoin-Ökonomie stagnieren würde, zumal die Zahl der Nutzer im Forum sowie die Beiträge und Projekte immer weiter stieg.
Also investierte ich in die fallende Kurse mit jedem 30%igen Rückgang immer wieder in Bitcoin und freute mich, meinen Einstiegskurs weiter verbilligen zu können. Höhepunkt war dann der Einstieg Ende 2011, als ich Bitcoins für unter 2€ einsammeln konnte und die Stimmung unter den Bitcoinern im Bitcointalk-Forum sehr bärisch war und selbst eigentlich überzeugte Bitcoiner den Erfolg des Bitcoin in Frage stellten. Klar immerhin ist der Kurs von 30$ auf 2$ gefallen, da fällt es wirklich schwer zu glauben, dass Bitcoin mehr als nur eine kurze Euphorie ist. Kursziele von 30$, darüber diskutierte zu dieser Zeit kaum Jemand, da war man schon ein Optimist, wenn man von 10$ sprach.
Ich zweifelte jedoch keinen einzigen Tag am Erfolg, weil die Vorteile einfach so wesentlich sind, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass diese Sache einfach wieder aus den Köpfen der Menschen verschwindet, zumal sich diese Sache überregional verbreitet hat und keine regional begrenzte Erscheinung ist.
Nun 2 1/2 Jahre später, haben sich all meine Erwartungen und kühnen Prognosen (über die mal anfangs gern schmunzelte) erfüllt. Wäre Bitcoin eine Blase oder Pyramidenspiel, so hätte ich dies noch als Solches akzeptiert, wenn 2011 der einzige Hype gewesen wäre und sich Bitcoin nicht wieder berappelt und im Sande verlaufen wäre. Doch die Entwicklungen und Investitionen sind selbst nach dem Hype 2011 stetig ansteigend gewesen und steigen auch Heute weiter an, was für ein Pyramidenspiel sehr untypisch ist, da hier eine Sache zu Höhepunkt gebracht wird und anschließend das Interesse nachlässt, sich die Investoren wieder abwenden, weil sich die Erwartungen nicht erfüllen. Bei Bitcoin wiederum ist es so, dass sich die Erwartungen immer wieder erfüllen und neue Erwartungen entstehen.
Solange weiter an Lösungen entwickelt wird, die Akzeptanz steigt, solange wird Bitcoin weiter einen hohen Wert haben bzw. noch weiter steigen.
Dabei ist es egal, ob Bitcoin Geld ersetzt oder nicht, denn angenommen wir gingen davon aus, dass Bitcoin Geld ersetzen würde, so müssten wir um Kurse um 1mio. und höher diskutieren. Doch soweit möchte ich noch nicht gehen, denn es würde allein schon genügen, wenn sich Bitcoin als Wertetransfersystem etablieren würde, denn selbst damit würden sich Potenziale von 10,000€ und mehr ergeben.
so viel zu meiner Geschichte |